15.03.2022 18:11:40
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MÄRKTE EUROPA/Nach sehr schwacher Eröffnung fast unverändert
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem schwachen Beginn und einer Aufholjagd im Verlauf sind die europäischen Börsen wenig verändert aus dem Dienstag gegangen. Der DAX fiel um 0,1 Prozent auf 13.917 Punkte - damit schloss er etwa 340 Punkte über seinem Tagestief. Der Euro-Stoxx-50 schloss 0,1 Prozent niedriger mit 3.738 Punkten. Der deutliche Rücksetzer aus dem frühen Geschäft wurde zu terminmarktorientierten Käufen genutzt - auch weil am Freitag der große Verfallstermin ansteht. Dann laufen Futures und Optionen auf die Indizes sowie Optionen auf die Einzelaktien aus. Daneben wurde die Stimmung im Verlauf von deutlich fallenden Ölpreisen gestützt. Nach der US-Sorte WTI hat nun auch Brent die Marke von 100 Dollar je Barrel unterschritten. Vor knapp zwei Wochen hatte ein Fass der Nordseesorte Brent noch fast 140 Dollar gekostet.
Trotzdem zeigten sich Marktteilnehmer von dem Erholungsansatz überrascht: "Das ist insofern bemerkenswert, als wir einen sehr schlechten ZEW-Index hatten, der eine Stagflation ankündigt", sagte ein Händler mit Blick auf den Einbruch der Konjunkturerwartungen. Daneben dämpften die weiteren Kämpfe in der Ukraine die Hoffnungen auf ein schnelles Kriegsende und damit auch die Kaufbereitschaft der Anleger.
Unter den europäischen Branchenindizes litt der Index der rohstoffnahen Basic Resources mit einem Abschlag von 2,1 Prozent unter weiteren Gewinnmitnahmen. Den größten Gewinner stellte der Mediensektor, dessen Stoxx-Branchenindex um 1,9 Prozent stieg. Er profitierte von Pearson, die weitere 8,6 Prozent gewannen. Der Verlag hat nach eigenen Angaben vom Freitag ein Übernahmeangebot des Private-Equity-Unternehmens Apollo zurückgewiesen.
Im DAX verloren Delivery Hero weitere 2,7 Prozent auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Zalando gaben 2,5 Prozent ab. Auf der anderen Seite stiegen Mercedes-Benz um 2,3 Prozent und Deutsche Börse um 1,3 Prozent. Daneben legten Eon um 1,6 Prozent zu und RWE um 0,9 Prozent.
Generali von guten Zahlen gestützt
Als "ordentlich" wurden die Geschäftszahlen von Generali im Handel eingeschätzt. Vor allem das Prämienaufkommen liege über Erwartung. Allerdings habe der italienische Versicherer auf Wachstumsrisiken durch die Ukrainekrise hingewiesen. Die Titel stiegen um 1,5 Prozent.
2 Prozent im Minus zeigten sich die Aktien der VW-Tochter Traton. Kritisiert wurde vor allem der Ausblick, der zwar angesichts der hohen Auftragsbestände optimistisch ausfalle, gleichzeitig aber vor eventuellen negativen Folgen der Ukrainekrise warne.
Kräftig unter Druck standen die Aktien von Fraport. Sie verloren 2,9 Prozent. Grund seien aber nicht die Geschäftszahlen, sondern die Kombination aus dem laufenden Streik am Berichtstag und vor allem dem Dividendenausfall, hieß es im Handel. Dagegen legten Wacker Chemie mit einer Dividendenerhöhung um 5,9 Prozent zu.
Überzeugende Zahlen treiben Encavis
Encavis stiegen um 2,8 Prozentarkt. Hier wurden die vorläufigen Zahlen zum Geschäftsjahr 2021 freundlich aufgenommen. Umsatz- und Ergebnisziffern hätten leicht über Erwartung gelegen, hieß es im Handel. Der deutliche Anstieg der Strompreise spielt dem Hamburger Wind- und Solarparkbetreiber dabei weiter in die Hände. "Im Fokus steht aber weniger die Vergangenheit, als die Hoffnung auf noch viel mehr Neugeschäft, um auch von Russland unabhängiger zu werden", sagte ein Händler.
Bei TAG Immobilien kritisierten Händler den Anstieg des Leerstands angesichts des Marktumfeldes, die Titel büßten 5,7 Prozent ein. Mayr-Melnhof schlossen unverändert. Im ersten Halbjahr erwarten die Österreicher wegen steigender Kosten eine niedrigere Marge trotz laufender Preiserhöhungen. "Das zeigt das typische Bild bei fast allen Industrieaktien - einen Wettlauf zwischen Umsatzanstieg und Margendruck", sagte ein Händler.
Trotz eines Zuwachses beim Mode-Einzelhändler H&M reagierte die Börse negativ auf die Umsatzzahlen. Im Handel hieß es, die Folgen des Rückzugs aus Russland für die weitere Umsatzentwicklung seien nicht absehbar. Der Kurs büßte 3,1 Prozent ein.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.738,11 -2,99 -0,1% -13,0%
Stoxx-50 3.518,01 -1,62 -0,0% -7,9%
Stoxx-600 435,12 -1,23 -0,3% -10,8%
XETRA-DAX 13.917,27 -11,84 -0,1% -12,4%
FTSE-100 London 7.175,70 -17,77 -0,2% -2,6%
CAC-40 Paris 6.355,00 -14,94 -0,2% -11,2%
AEX Amsterdam 676,38 +2,08 +0,3% -15,2%
ATHEX-20 Athen 1.976,51 -17,29 -0,9% -7,7%
BEL-20 Bruessel 3.961,16 -8,41 -0,2% -8,1%
BUX Budapest Geschlossen -15,4%
OMXH-25 Helsinki 4.780,22 -76,54 -1,6% -12,8%
ISE NAT. 30 Istanbul 2.331,19 -12,01 -0,5% +15,1%
OMXC-20 Kopenhagen 1.664,68 -7,49 -0,4% -10,7%
PSI 20 Lissabon 5.574,56 -9,12 -0,2% -0,1%
IBEX-35 Madrid 8.236,10 +1,70 +0,0% -5,5%
FTSE-MIB Mailand 23.499,86 +73,16 +0,3% -14,3%
RTS Moskau Geschlossen -41,3%
OBX Oslo 1.061,68 -16,15 -1,5% -0,7%
PX Prag 1.302,19 -12,93 -1,0% -8,7%
OMXS-30 Stockholm 2.085,08 -11,36 -0,5% -13,8%
WIG-20 Warschau 1.999,93 +27,79 +1,4% -11,8%
ATX Wien 3.207,43 -20,34 -0,6% -15,8%
SMI Zuerich 11.682,22 +3,28 +0,0% -9,3%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 0,33 -0,03 +0,51
US-Zehnjahresrendite 2,13 -0,01 +0,62
DEVISEN zuletzt +/- % Di,8:51h Mo, 17:45 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0950 +0,1% 1,0979 1,0984 -3,7%
EUR/JPY 129,55 +0,2% 129,90 129,57 -1,0%
EUR/CHF 1,0309 +0,5% 1,0326 1,0282 -0,6%
EUR/GBP 0,8390 -0,2% 0,8446 0,8416 -0,2%
USD/JPY 118,33 +0,0% 117,97 117,96 +2,8%
GBP/USD 1,3050 +0,3% 1,3035 1,3053 -3,6%
USD/CNH (Offshore) 6,3931 -0,0% 6,3958 6,3861 +0,6%
Bitcoin
BTC/USD 39.195,13 -0,3% 38.782,31 38.979,29 -15,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 97,67 103,01 -5,2% -5,34 +31,2%
Brent/ICE 101,88 106,90 -4,7% -5,02 +32,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.927,04 1.953,79 -1,4% -26,75 +5,3%
Silber (Spot) 24,95 25,11 -0,6% -0,16 +7,0%
Platin (Spot) 1.002,70 1.037,86 -3,4% -35,16 +3,3%
Kupfer-Future 4,50 4,51 -0,3% -0,02 +0,8%
===
DJG/hru/cln
(END) Dow Jones Newswires
March 15, 2022 13:11 ET (17:11 GMT)
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