10.09.2018 16:13:43
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MÄRKTE EUROPA/Mailand und Athen stellen die Gewinner
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Am Montag sind es die Börsen in Mailand und Athen, die mit deutlichen Gewinnen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Am deutschen Aktienmarkt geht es um ein paar Punkte nach oben und der DAX kämpft um die Rückeroberung der in der Vorwoche verlorenen Marke von 12.000 Punkten. Doch die Erholung steht auf wackeligen Beinen. Das Thema Handelsstreit und Protektionismus bleibt weiter im Blickpunkt der Investoren. Im Streit mit China plant US-Präsident Donald Trump unverändert weitere Strafzölle auf Importe. Diese neuen Zölle sollen zusätzlich zu denen im Umfang von 200 Milliarden Dollar erhoben werden. Und auch Japan scheint nun ins Visier von Trump zu geraten. Aktuell gewinnt der DAX 0,3 Prozent auf 11.996 Punkte. Das Tageshoch lag bei 12.039 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,7 Prozent auf 3.315 Punkte.
Hoffnung auf solide Haushaltspolitik beflügelt Mailänder Börse
Der Mailänder Leitindex FTSE-MIB klettert um 2,6 Prozent auf 20.972 Punkte. Aus Brüssel verlautete am Freitag, Rom habe zugesichert, dass die dortige Regierung an einer Senkung der hohen Staatsverschuldung arbeite. Der italienische Finanzminister Giovanni Tria hatte im Gespräch mit dem EU-Vizekommissionschef Valdis Dombrovskis gesagt, Italien wolle das strukturelle Defizit reduzieren.
Der italienische Bankensektor, der stark in italienischen Staatspapieren engagiert ist, profitiert von der Entwicklung: Unicredit und Intesa San Paolo gewinnen jeweils knapp 5 Prozent. Mediobanca verteuern sich um 4,2 Prozent und Monte Paschi um 9,0 Prozent. Rückenwind erhalten der breite Markt und speziell der Bankensektor auch von einem positiven Analystenkommentar: Morgan Stanley (MS) attestiert italienischen Aktien vor dem Hintergrund zunehmender positiver Signale ein Neubewertungspotenzial von 12 Prozent.
Die Börse in Athen stellt mit einem Plus von 3,1 Prozent den größten Gewinner in Europa. Positiv wird von Investoren gewertet, dass der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras die Senkung der Immobilien- und Unternehmensteuer für das nächste Jahr plant. Zudem gehe es darum, die Rentenkürzungen zurück zu nehmen sowie den Mindestlohn zu erhöhen. Dies soll alles unter der Prämisse erfolgen, dass die mit den internationalen Geldgebern vereinbarten Fiskalziele eingehalten werden.
Übernahmespekulation treibt RPC
RPC haussieren an der Londoner Börse um knapp 16 Prozent. Der Hersteller von Plastikverpackungen hat bestätigt, erste Gespräche mit Apollo Global Management und Bain Capital wegen einer möglichen Übernahme geführt zu haben. Wie Peel Hunt anmerkt, haben beide Interessenten bis zum 8. Oktober Zeit, verbindliche Gebote vorzulegen. Sollten keine Gebote abgegeben werden, könnten die Bären in der Aktie wieder das Ruder übernehmen, heißt es. Die Aktie hat seit Jahresbeginn 20 Prozent an Wert verloren. Einer der Belastungsfaktoren ist die Sorge der Anleger, dass Plastikabfall in Zukunft stärker reguliert wird.
Für AB Foods geht es nach Bekanntgabe des Zwischenberichts um 0,5 Prozent nach unten. Die flächenbereinigten Umsätze der Tochter Primark sind um 2 Prozent gefallen. Markets.com verweist derweil auf den schwachen Ausblick der Zuckersparte. Laut AB Foods werden die Erlöse sowie der operative Gewinn der Sparte gegenüber dem Vorjahr fallen. Hintergrund sind zurückgehende Preise. Die Aussagen sind indes nicht neu.
Beim Schweizer Luxusgüterhersteller Richemont gefällt die Umsatzentwicklung, die über den Analysten-Erwartungen liegt. Mit der Aktie geht es 1,2 Prozent nach oben. Gut kommen auch die Verkehrszahlen von Air France an; sie schieben die Aktien um 0,7 Prozent nach oben. Das Passagieraufkommen legte im August um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu und beschleunigte den Anstieg damit nochmals.
Die Aktie der britischen Kaufhauskette Debenhams bricht um 14 Prozent ein, nachdem in der Presse am Wochenende zu lesen war, dass das Unternehmen den Wirtschaftsprüfer KPMG beauftragt habe, alle Optionen zu prüfen. An der Börse wird befürchtet, dass die bisherige Strategie nicht aufgegangen sei und nun nach einem erfolgreicheren Weg gesucht werde. Die gesamte Branche kämpfe momentan damit, dass immer mehr Kunden online einkauften.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.315,20 0,66 21,84 -5,39
Stoxx-50 2.986,79 0,53 15,69 -6,01
DAX 11.995,68 0,30 36,05 -7,14
MDAX 26.364,15 0,70 183,44 0,62
TecDAX 2.911,53 -0,02 -0,54 15,12
SDAX 12.149,93 0,41 49,59 2,21
FTSE 7.280,44 0,04 2,74 -5,69
CAC 5.280,77 0,54 28,56 -0,60
Bund-Future 159,70 -0,25 2,25
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.35 Uhr Fr, 17:54 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1600 +0,42% 1,1551 1,1573 -3,5%
EUR/JPY 128,92 +0,52% 128,16 128,71 -4,7%
EUR/CHF 1,1291 +0,84% 1,1202 1,1210 -3,6%
EUR/GBP 0,8916 -0,26% 0,8940 0,8949 +0,3%
USD/JPY 111,15 +0,10% 110,95 111,19 -1,3%
GBP/USD 1,3009 +0,68% 1,2920 1,2935 -3,7%
Bitcoin
BTC/USD 6.327,57 -1,5% 6.319,70 6.470,39 -53,7%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,56 -0,56 0,06
Deutschland 10 Jahre 0,40 0,39 -0,03
USA 2 Jahre 2,69 2,69 0,80
USA 10 Jahre 2,94 2,94 0,52
Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02
Japan 10 Jahre 0,11 0,10 0,06
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 68,37 67,75 +0,9% 0,62 +16,4%
Brent/ICE 77,76 77,42 +1,2% 0,93 +20,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.196,83 1.196,61 +0,0% +0,23 -8,1%
Silber (Spot) 14,20 14,18 +0,1% +0,02 -16,2%
Platin (Spot) 797,15 782,50 +1,9% +14,65 -14,2%
Kupfer-Future 2,62 2,61 +0,5% +0,01 -21,7%
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
September 10, 2018 10:13 ET (14:13 GMT)
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