17.05.2016 18:30:51

MÄRKTE EUROPA/Leichter - "Keine Zeit für Heldentaten"

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem sehr festen Handelsbeginn sind die Kurse an den europäischen Aktienmärkten am Dienstag auf Talfahrt gegangen. Der Dax fiel um 0,6 Prozent auf 9.890 Punkten und schloss damit fast 200 Punkte unter seinem Tageshöchststand vom Morgen. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,6 Prozent nach. Auf die Stimmung drückten sehr schwache Autoaktien, zeitweise nachgebende Ölpreise und am Nachmittag Inflationsdaten aus den USA, die Zinserhöhungsspekulationen Nahrung verliehen.

   Im April betrug die Jahresinflation ohne die schwankungsanfälligen Nahrungsmittel- und Energiepreise 2,1 Prozent, lag also über der Zielmarke der US-Notenbank von 2 Prozent. Weil die US-Notenbank aber vermutlich vor Dezember die Zinsen nicht mehr erhöhen kann, fiel der Dollar trotzdem zurück. Der Euro stieg zuletzt auf 1,1340 Dollar von 1,1315 vor der Bekanntgabe der Daten.

   Angeführt wurden die Verlierer von den Autotiteln, deren europäischer Branchenindex um 2,9 Prozent fiel. Fiat sackten nach einer Abstufung durch BNP Exane um 6,7 Prozent ab, Peugeot verloren 4,6 Prozent, die deutschen Hersteller kamen mit Abschlägen von 1,8 bis 3 Prozent davon. Im Handel war von einer negativen Branchenstudie zu hören, die für Verkäufe gesorgt habe.

Hohe Skepsis für Aktien Tendenziell positiv aus Börsensicht fällt zwar die jüngste Umfrage unter den Briten aus, sie konnte aber nur die Kurse in London stützen. Aktuell spricht sich eine Mehrheit dafür aus, in der EU zu bleiben. Der FTSE-100 lag mit einem Plus von 0,3 Prozent deutlich besser im Markt als die anderen großen Indizes in Europa.

   Übergeordnet sind vor allem die großen US-Banken weiter skeptisch für die Aktienmärkte. Sowohl Bank of America-Merrill Lynch, Goldman Sachs als auch JP Morgan gehen von einem problematischen Sommer an den Börsen aus und empfehlen Anlegern aus Aktien umzuschichten. "Es ist nicht die Zeit für Heldentaten", sagte auch Chris Iggo, Investmentmanager bei den Vermögensverwaltern der AXA-Gruppe mit Verweis auf das schwache Wachstum der Weltwirtschaft und damit einhergehend das geringe Gewinnwachstum der Unternehmen.

Fusionsspekulation im Mediensektor Auf der Gewinnerseite stand der Rohstoffsektor mit einem Plus von 1,9 Prozent vor dem Hintergrund steigender Rohstoffpreise. Auch die Ölpreise zogen nach einer kleinen Delle wieder an. BHP Billiton stiegen um 2,5 Prozent, Anglo American um 3,1 Prozent. Bei den Stahlwerten ging es für thyssenkrupp um 1,5 Prozent und für Salzgitter um 2,9 Prozent nach oben.

   Auch Vodafone ließen mit einem Plus von 1,5 Prozent den breiten Markt hinter sich. Positiv kam an der Börse an, dass die Vodafone-Geschäftszahlen einen Trend zu höherpreisigen Tarifen zeigten und auch das Servicegeschäft zulegte. Der Telekom-Index gewannt 0,9 Prozent, auch gestützt von gut aufgenommenen Geschäftszahlen von United Internet. Die Aktie zog um 5,1 Prozent an.

   In Paris profitierten Havas und Vivendi von Fusionsspekulationen; Havas gewannen 3,6 Prozent und Vivendi 1,1 Prozent, nachdem der Vorstandschef von Havas für den Aufsichtsrat bei Vivendi nominiert worden ist. Der europäische Medienindex stieg um 0,6 Prozent. Gefragt waren auch LafargeHolcim mit einem Plus von 3,8 Prozent, nachdem die Credit Suisse von der "besten Story im Baubereich seit Jahren" gesprochen haben soll.

40 North-Einstieg bei Braas Monier beflügelt Aktie Der Kauf eines 29-prozentigen Anteils an Braas Monier durch den Investor 40 North trieb den Kurs der im SDAX enthaltenen Aktie um 9,2 Prozent nach oben. "Das weckt so knapp unter der 30-Prozent-Schwelle natürlich Übernahmefantasie", sagte ein Händler. 40 North ist eine Beteiligung von Standard Industries, einer nach eigenen Angaben auf Baumaterialien und Immobilien spezialisierten Investmentgesellschaft aus den USA in privater Hand. Der Vollzug des Einstiegs soll den Angaben von Braas Monier zufolge noch im Sommer erfolgen.

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.938,09 -13,30 -0,5% -10,1% Stoxx-50 2.801,13 -0,20 -0,0% -9,6% Stoxx-600 334,72 -0,01 -0,0% -8,5% XETRA-DAX 9.890,19 -62,71 -0,6% -7,9% FTSE-100 London 6.167,77 +16,37 +0,3% -1,2% CAC-40 Paris 4.297,57 -14,71 -0,3% -7,3% AEX Amsterdam 432,30 -1,44 -0,3% -2,2% ATHEX-20 Athen 176,61 +2,83 +1,6% -3,7% BEL-20 Bruessel 3.350,72 -15,70 -0,5% -9,4% BUX Budapest 26.247,31 -309,04 -1,2% +9,7% OMXH-25 Helsinki 3.089,71 +0,63 +0,0% -8,0% ISE NAT. 30 Istanbul 94.642,27 +383,86 +0,4% +5,9% OMXC-20 Kopenhagen 963,40 +5,71 +0,6% -5,0% PSI 20 Lissabon 4.856,98 -6,25 -0,1% -8,7% IBEX-35 Madrid 8.698,70 +16,60 +0,2% -8,9% FTSE-MIB Mailand 17.498,88 -238,14 -1,3% -18,3% RTS Moskau 931,73 +2,61 +0,3% +23,1% OBX Oslo 0,00 0,00 0,0% -100,0% PX-GLOB Prag 1.131,34 -16,80 -1,5% -8,8% OMXS-30 Stockholm 1.331,71 -4,44 -0,3% -8,0% WIG-20 Warschau 1.846,50 -7,28 -0,4% -0,7% ATX Wien 2.207,16 +5,37 +0,2% -7,9% SMI Zuerich 7.906,76 -19,00 -0,2% -10,3%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:24 Uhr Mo, 18.10 Uhr % YTD EUR/USD 1,1335 +0,16% 1,1317 1,1328 +4,4% EUR/JPY 123,61 -0,03% 123,65 123,39 -3,1% EUR/CHF 1,1063 -0,10% 1,1074 1,1072 +1,7% GBP/EUR 1,2774 -0,17% 1,2795 1,2717 -5,9% USD/JPY 109,05 -0,20% 109,27 108,93 -7,1% GBP/USD 1,4480 +0,01% 1,4479 1,4407 -1,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,26 47,72 +1,1% 0,54 +18,6% Brent/ICE 49,46 48,97 +1,0% 0,49 +19,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.279,26 1.277,00 +0,2% +2,26 +20,6% Silber (Spot) 17,28 17,14 +0,8% +0,14 +25,1% Platin (Spot) 1.057,10 1.050,50 +0,6% +6,60 +18,6% Kupfer-Future 2,10 2,09 +0,4% +0,01 -2,3% Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/hru/gos

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   May 17, 2016 12:00 ET (16:00 GMT)

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