23.11.2020 18:23:40

MÄRKTE EUROPA/Leichte Abgaben - Danone-Strategie-Update gefällt nicht

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem volatilen Verlauf haben Europas Börsen am Montag leicht im Minus geschlossen. Das Umfeld sei zwar angesichts der Erfolge bei der Suche nach Impfstoffen positiv, allerdings seien Aktien nicht mehr günstig und die anhaltenden Lockdowns zudem ein wirtschaftliches Risiko, hieß es im Handel. Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn könnte ab Mitte Dezember mit den Impfungen begonnen werden. Ähnlich optimistische Prognosen waren bereits aus den USA zu hören, nachdem Biontech und Pfizer die Zulassung am Freitag beantragt hatten.

Der DAX verlor 0,1 Prozent auf 13.127 Punkte, im Tageshoch stand der Index bei 13.312 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,1 Prozent auf 3.463 Punkte nach. Derweil haben der britische Pharmakonzern Astrazeneca und die Universität Oxford bekannt gegeben, dass ihr Impfstoffkandidat eine Effektivität von 62 bis 90 Prozent aufweist, je nach verabreichter Dosis. Das liegt aber unter der Effektivität anderer Impfstoffkandidaten - Astrazeneca gaben um 3,8 Prozent nach.

Die Rotation aus den Gewinnern der Corona-Pandemie in zyklische Sektoren setzte sich am Montag fort. Rohstoffaktien zusammen mit Öl- und Gastiteln sowie Bankenwerte führten zu Wochenbeginn die Gewinnerliste in Europa an. Die Anleger setzen auf eine Normalisierung der Wirtschaft ab Mitte 2021. Deutlicher nach oben ging es vor allem für stark gebeutelte Branchen, wie etwa Stahl oder Airlines: Thyssenkrupp gewannen 9,5 Prozent, Air France-KLM 5,4 Prozent, Lufthansa 3,2 Prozent oder Tui 8,4 Prozent. Deutsche Bank stiegen um 3,5 Prozent.

Danone muss mehr tun

Das Strategie-Update von Danone kam an der Börse nicht gut an. Für die Aktie ging es um 3,2 Prozent nach unten. Die Anleger vermissten konkrete Maßnahmen. Nach Einschätzung der Citigroup wird mit den geplanten Kosteneinsparungen lediglich Zeit erkauft für die notwendigen strategischen Anpassungen. Der Konzern müsse seine komplexe Struktur vereinfachen. Die Analysten rechnen mit zwei schwierigen Quartal.

Nachdem es in der Vorwoche bereits erste Berichte gab, bestätigte nun am Wochenende die Zurich Insurance (plus 1,9 Prozent), sich in Gesprächen mit MetLife über den Kauf von deren Schadens- und Unfallgeschäft (P&C business) zu befinden. Dies dürfte über die US-Tochter von Zurich, Farmers Group, vor sich gehen. Diverse Medienberichte spekulieren über einen Kaufpreis um 4 Milliarden Dollar. Alle möglichen Parameter der Transaktion würden derzeit aber noch verhandelt, teilte die schweizerische Versicherung mit.

RWE verkauft 49 Prozent am britischen Offshore-Windpark Humber Gateway für 648 Millionen Euro an den britischen Investmentmanager Greencoat. Der Verkauf sei Teil des Kapitalrotationsprogramms von RWE. Den Erlös will der DAX-Konzern zur Finanzierung des weiteren Wachstums im Bereich Erneuerbare Energien verwenden. Die Aktie zeigte sich davon unbeeindruckt und gab um 1,2 Prozent nach. Allerdings wurde der Versorgersektor insgesamt gemieden.

Hellofresh kauft in den USA zu

Für Hellofresh ging es 4,7 Prozent nach unten. Das Unternehmen kauft in den USA den Essens-Lieferdienst Factor75 für einen Gesamt-Kaufpreis von bis zu 277 Millionen Dollar. Dies entspricht rund 3 Prozent der Marktkapitaliserung des Käufers per Freitag, damit handelt es sich um einen kleineren Zukauf. Hellofresh wurden auch belastet von einer Abstufung durch JP Morgan.

Siemens gewannen 1,9 Prozent. Die Deutsche Bahn will 2024 im Raum Tübingen den Regionaltriebzug Mireo Plus von Siemens mit einem Wasserstoffantrieb erproben. "Das Thema liegt im Trend, das Potenzial ist groß, aber die Zeit drängt", sagte ein Marktteilnehmer. Wettbewerber wie der Wasserstoffzug Coradia iLint von Alstom sollen im kommenden Jahr bereits in den Regelbetrieb gehen.

Der Kurs von Bilfinger (plus 2,9 Prozent) profitierte von einem Bloomberg-Bericht, nach dem nun auch CVC Interesse an einem möglichen Einstieg haben soll.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.463,04 -4,56 -0,1% -7,5%

Stoxx-50 3.058,35 -8,97 -0,3% -10,1%

Stoxx-600 388,84 -0,77 -0,2% -6,5%

XETRA-DAX 13.126,97 -10,28 -0,1% -0,9%

FTSE-100 London 6.347,66 -3,79 -0,1% -15,8%

CAC-40 Paris 5.492,15 -3,74 -0,1% -8,1%

AEX Amsterdam 601,37 -0,25 -0,0% -0,5%

ATHEX-20 Athen 1.657,42 +0,90 +0,1% -27,9%

BEL-20 Brüssel 3.614,14 +28,48 +0,8% -8,6%

BUX Budapest 38.319,06 +114,39 +0,3% -16,9%

OMXH-25 Helsinki 4.506,81 +15,36 +0,3% +6,8%

ISE NAT. 30 Istanbul 1.460,64 -18,40 -1,2% +5,2%

OMXC-20 Kopenhagen 1.395,64 -13,91 -1,0% +22,9%

PSI 20 Lissabon 4.424,15 +25,24 +0,6% -14,7%

IBEX-35 Madrid 7.981,20 +3,30 +0,0% -16,4%

FTSE-MIB Mailand 21.701,79 -5,17 -0,0% -7,7%

RTS Moskau 1.256,81 -5,88 -0,5% -18,9%

OBX Oslo 809,22 +8,10 +1,0% -4,1%

PX Prag 955,22 +13,07 +1,4% -14,4%

OMXS-30 Stockholm 1.921,77 -4,70 -0,2% +8,5%

WIG-20 Warschau 1.832,04 +11,19 +0,6% -14,8%

ATX Wien 2.526,39 +23,72 +0,9% -20,6%

SMI Zürich 10.464,40 -31,25 -0,3% -1,4%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 08:17 Uhr Do, 17:22 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1831 -0,22% 1,1875 1,1841 +5,5%

EUR/JPY 123,50 +0,33% 123,29 122,99 +1,3%

EUR/CHF 1,0802 -0,03% 1,0808 1,0798 -0,5%

EUR/GBP 0,8895 -0,24% 0,8915 0,8952 +5,1%

USD/JPY 104,38 +0,55% 103,83 103,88 -4,0%

GBP/USD 1,3300 +0,02% 1,3319 1,3225 +0,4%

USD/CNH (Offshore) 6,5784 +0,34% 6,5604 6,5764 -5,6%

Bitcoin

BTC/USD 18.410,87 -1,25% 18.501,75 17.993,51 +155,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 42,93 42,42 +1,2% 0,51 -23,4%

Brent/ICE 45,90 44,96 +2,1% 0,94 -25,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.838,24 1.870,10 -1,7% -31,87 +21,2%

Silber (Spot) 23,56 24,17 -2,5% -0,61 +32,0%

Platin (Spot) 925,43 954,13 -3,0% -28,70 -4,1%

Kupfer-Future 3,25 3,29 -1,2% -0,04 +15,0%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 23, 2020 12:24 ET (17:24 GMT)

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