14.11.2013 19:00:31

MÄRKTE EUROPA/Kursgewinne auf breiter Front - RWE-Aktie schwach

   Von Thomas Leppert

   Nach dem Rücksetzer der vergangenen beiden Tage schlossen die Börsen in Europa deutlich im Plus. Mit der Hoffnung auf eine weiterhin ultralockere Geldpolitik der US-Notenbank kehrten die Investoren an die Börse zurück. Gewissermaßen dazu "eingeladen" hat die designierte US-Notenbankchefin Janet Yellen. Sie hält eine geldpolitische Unterstützung des US-Aufschwungs weiter für notwendig. Damit lässt die Spekulation auf eine erste Kürzung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank bereits im Dezember etwas nach.

   An den Börsen könnte damit die Jahresend-Rally starten. Der Dax stieg um 1,1 Prozent auf 9.149,66 Punkten, und damit auf den höchsten Schlusskurs überhaupt. Gegen den Trend kräftig nach unten ging es für die Aktie von RWE. Der Versorger kämpft noch immer mit der Wende in der deutschen Energiepolitik. Da bisher nicht klar ist, welche Prioritäten Berlin hier in den kommenden Jahren setzt, trennten sich viele Investoren von ihren Aktien, die mit einem Minus von 5,1 Prozent das Schlusslicht im DAX stellten.

   RWE bereitet sich derweil mit harten Einschnitten auf weitere Gewinneinbrüche vor. Die Sparpläne treffen vor allem die von der Energiewende gebeutelte Stromerzeugung. "RWE hat mit den Zahlen zum dritten Quartal die Erwartungen verfehlt", hieß es von den Analysten von Warburg. Auch der für 2014 in Aussicht gestellte Nettogewinn von 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro enttäusche. Auch die Aktie des Wettbewerbers E.ON verlor in Folge um 1,7 Prozent. Der Sektor der Versorger stellte mit einem Abschlag von 0,6 Prozent den einzigen Verlierer in Europa.

   Der Euro-Stoxx-50 legte um 1,1 Prozent auf 3.054 Punkte zu. Gute Zahlen aus der Eurozone stützten. Obwohl die Wirtschaftsleistung in Frankreich und Italien schrumpfte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Währungsgebiets um 0,1 Prozent. Zu verdanken war das vor allem einem vergleichsweise kräftigen Wirtschaftswachstum in Deutschland von 0,3 Prozent und der Tatsache, dass auch in Spanien, den Niederlanden, Österreich und Portugal positive Wachstumsraten zu verzeichnen waren. Der Euro konnte sich daraufhin bei 1,3470 gegenüber dem Dollar stabilisieren. Ein weiterhin unter Druck stehender Yen spricht für künftige Kursgewinne an der Börse in Tokio, die Währung handelt knapp unter der Marke von 100 zum Dollar.

   In Europa führten die zyklischen Sektoren bei den Branchen die Gewinnerliste an. An der Spitze stand der Bausektor, gefolgt vom Medien- und Chemiesektor.

   Die Berichtssaison in Europa hatte ihren letzten großen Tag. In Deutschland legte neben RWE auch K+S Zahlen vor. Während deren am Morgen vorgelegte Quartalsbericht zunächst bejubelt wurde, trübte sich die Stimmung über den Tag zusehends ein. "Für erhebliche Ungewissheit sorgt weiterhin, dass sich der Kalimarkt noch nicht stabilisiert hat", hieß es von Analystenseite. Mit einem Minus von 43 Prozent seit Jahresbeginn trägt die Aktie die rote Laterne im DAX. Am Morgen stieg sie zunächst auf 21,85 Euro, schloss aber dann mit einem Minus von 4,1 Prozent bei 19,70 Euro.

   Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck hat im dritten Quartal mehr verdient als Analysten erwartet. Obwohl die Aktie zuletzt bereits stark gestiegen war, legte sie nochmals um 1,7 Prozent zu. Die Liste der Gewinner im DAX führten Bayer und BASF an, deren Aktien auf Allzeithoch notierten.

   Im MDAX gab die Aktie von Salzgitter um 1,4 Prozent nach. Deutschlands zweitgrößter Stahlhersteller ist angesichts niedriger Stahlpreise noch einmal tiefer in die Verlustzone geraten. Papiere des Versicherers Talanx gaben dagegen nur leicht nach, da der Sturm "Andreas" dem Unternehmen das Ergebnis im dritten Quartal, nicht aber im Gesamtjahr verhagelt hat. Die Aktie von Osram legte um 4,2 Prozent auf 41,10 Euro zu, nachdem es am Vortag eine ganze Reihe positiver Analystenkommentare gegeben hatte.

   Aktien des niederländischen Handelskonzerns Ahold standen nach dem Quartalsausweis unter Druck. Hier monierten die Analysten der Rabobank, dass Ahold jüngst auf dem Heimatmarkt Marktanteile verloren habe. Für die Aktie ging es 5 Prozent abwärts.

=== Europäische Schlussbörsen vom Donnerstag, 14. November

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.053,69 32,52 +1,1% 15,8 . Stoxx-50 2.884,69 25,54 +0,9% 11,9 . Stoxx-600 322,43 2,61 +0,8% 15,3 Frankfurt XETRA-DAX 9.149,66 94,83 +1,0% 20,2 London FTSE-100 6.666,13 36,13 +0,5% 13,0 Paris CAC-40 4.283,91 43,97 +1,0% 17,7 Amsterdam AEX 394,87 3,69 +0,9% 15,2 Athen ATHEX-20 379,54 3,51 +0,9% 22,6 Brüssel BEL-20 2.896,69 17,75 +0,6% 17,0 Budapest BUX 18.821,21 372,66 +2,0% 3,6 Helsinki OMXH-25 2.799,04 23,04 +0,8% 26,7 Istanbul ISE NAT. 30 90.216,60 2178,04 +2,5% -7,7 Kopenhagen OMXC-20 589,53 4,17 +0,7% 18,8 Lissabon PSI 20 6.322,29 2,06 +0,0% 11,8 Madrid IBEX-35 9.708,70 33,50 +0,3% 18,9 Mailand FTSE-MIB 18.760,78 27,76 +0,1% 15,3 Moskau RTS 1.434,44 27,52 +2,0% -6,1 Oslo OBX 496,00 4,44 +0,9% 20,9 Prag PX 1.001,65 2,81 +0,3% -3,6 Stockholm OMXS-30 1.289,17 14,47 +1,1% 16,7 Warschau WIG-20 2.499,23 30,41 +1,2% -3,5 Wien ATX 2.607,81 -10,17 -0,4% 8,6 Zürich SMI 8.304,97 70,25 +0,9% 21,7

DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 10.16 Uhr Mi, 17.35 Uhr EUR/USD 1,3473 0,10% 1,3460 1,3437 EUR/JPY 134,6477 0,16% 134,4272 133,4666 EUR/CHF 1,2328 -0,04% 1,2332 1,2316 USD/JPY 99,9400 0,06% 99,8800 99,3350 GBP/USD 1,6078 0,28% 1,6033 1,6017 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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   November 14, 2013 12:28 ET (17:28 GMT)

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