05.03.2018 18:09:47
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MÄRKTE EUROPA/Kräftig erholt - Italien-Wahlen belastet nicht
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Der unklare Wahlausgang bei den italienischen Parlamentswahlen hat Europas Börsen zu Wochenbeginn nicht belastet. Im Gegenteil: die Aktienmärkte erholten sich nach dem Abverkauf vom Freitag deutlich. Die Ankündigung von US-Strafzöllen auf Stahl und Aluminium hatte das Sentiment zum Wochenausklang schwer belastet. Die Anleger hoffen wohl, dass der Handelskonflikt zwischen den USA und dem Rest der Welt keine größeren Ausmaße annehmen wird. Im Handel stellt man sich dennoch auf volatile Zeiten ein. Der DAX gewann 1,5 Prozent auf 12.091 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,9 Prozent auf 3.355 Punkte nach oben.
Neben dem protektionistischen Säbelrasseln von Trump stand das Wahlergebnis in Italien im Blick, das wie befürchtet keine klaren Ergebnisse gebracht hat. "Die Börsen sind diese typisch italienischen Verhältnisse mit geringen Aussichten auf eine stabile Regierung eigentlich gewöhnt", so Heino Ruland von Ruland Research. Auch wenn europaweit kein Thema, kam die sich abzeichnende politische Hängepartie an der Mailänder Börse nicht gut an, diese verlor gegen den Trend 0,4 Prozent. Besonders unter Druck gerieten Bankenaktien - so verloren Unicredit 3,4 Prozent.
Mediaset-Aktionäre reagieren verschnupft auf Italien-Wahl
Die Aktien der von Silvio Berlusconi kontrollierten Mediaset gaben am Montag in Reaktion auf das Wahlergebnis gleich um 5,5 Prozent nach und gehörten damit zu den schwächsten Werten an der Mailänder Börse. Bei der Parlamentswahl hat die von Berlusconi gegründete Partei Forza Italia nicht das erhoffte Ergebnis eingefahren. Gleichzeitig hat die Berlusconi feindlich gesinnte Anti-Establishment-Partei Fünf-Sterne-Bewegung besser als erwartet abgeschnitten. Das lässt laut Marktexperten befürchten, dass sich die Gesetzeslage zum Nachteil von Mediaset ändern könnte.
Am Wochenende hatte US-Präsident Donald Trump Strafzölle auf Auto-Importe ins Spiel gebracht, sollte die EU auf die von Washington auf den Weg gebrachten Strafzölle mit Gegenmaßnahmen reagieren. Die Analysten von Evercore sehen die deutschen Premiumhersteller BMW und Daimler als mögliche Verlierer von US-Zöllen, denn Limousinen und Sportwagen stünden dort hoch im Kurs. Den höchsten finanziellen Einfluss habe der US-Markt mit einem Anteil von 46 Prozent für Daimler, gefolgt von BMW mit einem Anteil von 35 Prozent, weit abgeschlagen sehen die Analysten VW mit nur 17 Prozent. BMW verloren 0,6 Prozent, Daimler und VW gaben um jeweils 0,1 Prozent nach.
Axa zahlt hohe Prämie für XL Group
Schwächster Stoxx-Subindex war der der Versicherer. Er büßte 1,2 Prozent ein, maßgeblich gedrückt vom Kursminus bei Axa von 9,7 Prozent. Der französische Versicherungskonzern stärkt sein Schaden- und Unfallgeschäft mit dem Kauf der XL Group für 15,3 Milliarden Dollar. Die XL-Aktionäre erhalten 57,60 Dollar pro Aktie. Das entspricht einer Prämie von 33 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag. Die hohe Prämie belaste Axa, sei für die Versicherungsbranche insgesamt aber eher stützend zu werten, hieß es am Markt.
Allianz gewannen dagegen 2,1 Prozent. Händler sprachen von einer Erleichterungsrally, weil die XL Group an Axa fällt. Auch die Allianz sei an einem Kauf interessiert gewesen, hieß es am Markt.
Nicht belastet zeigte sich die Siemens-Aktie von den Entwicklungen um Healthineers. Die Medizintechnik-Tochter geht zwei Wochen vor Ostern an die Börse und das etwas abgespeckter als zunächst vermutet. Ab Dienstag können Investoren bis zu 150 Millionen Aktien zu je 26 bis 31 Euro zeichnen. Damit ergibt sich für das Unternehmen ein Börsenwert zwischen 26 und 31 Milliarden Euro. Analysten hatten Siemens Healthineers im Vorfeld eine Gesamtbewertung von bis zu 40 Milliarden Euro zugetraut. Die Siemens-Aktie gewann 1 Prozent.
Margenausblick von Siltronic gefällt
Positiv kam der neue Ausblick von Siltronic an, der Kurs zog um 7,6 Prozent an. Während der Umsatzausblick im Rahmen der Erwartung lag, ist das Unternehmen bei der Gewinnmarge optimistischer. Die angekündigte Zahlung einer Dividende dürfte positiv für den Großaktionär Wacker Chemie sein, hieß es weiter. Wacker Chemie zogen um 2,4 Prozent an.
Dialog Semiconductor gewannen 7,1 Prozent an. Händler verwiesen auf Aussagen in der Zeitung "Euro am Sonntag". Demnach erwartet der Halbleiterhersteller, dass er auch in den kommenden beiden Jahren weiter kräftig für die iPhone-Geräte zuliefern wird.
Am Devisenmarkt notierte der Euro zu Börsenschluss wenig verändert bei 1,2330 Dollar. Die Gemeinschaftswährung hatte am Sonntag mit leichten Aufschlägen auf das "Ja" der SPD-Basis zur Großen Koalition mit der CDU/CSU reagiert, gab die Gewinne nach Bekanntwerden der italienischen Parlamentswahlen aber teilweise wieder ab. Wie die Commerzbank anmerkte, scheinen sich die Parteien in Italien in einem einig zu sein: mehr Schulden. "Italien dürfte - egal unter welcher Regierung - in den nächsten Jahren vor allem egozentrisch auf Zugeständnisse beim Schuldenmachen pochen", so die Analysten.
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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Europa Euro-Stoxx-50 3.355,32 +30,57 +0,9% -4,2%
. Stoxx-50 2.972,93 +32,09 +1,1% -6,5%
. Stoxx-600 370,87 +3,83 +1,0% -4,7%
Frankfurt XETRA-DAX 12.090,87 +177,16 +1,5% -6,4%
London FTSE-100 London 7.115,98 +46,08 +0,7% -8,0%
Paris CAC-40 Paris 5.167,23 +30,65 +0,6% -2,7%
Amsterdam AEX Amsterdam 526,51 +7,79 +1,5% -3,3%
Athen ATHEX-20 Athen 2.028,82 -41,09 -2,0% -2,6%
Brüssel BEL-20 Bruessel 3.907,04 +37,86 +1,0% -1,8%
Budapest BUX Budapest 37.119,66 +180,48 +0,5% -5,7%
Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.028,78 +38,83 +1,0% +2,8%
Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 143.617,47 -98,08 -0,1% +1,9%
Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 984,85 +3,44 +0,4% -3,8%
Lissabon PSI 20 Lissabon 5.367,16 -1,50 -0,0% -0,4%
Madrid IBEX-35 Madrid 9.590,80 +59,70 +0,6% -4,5%
Mailand FTSE-MIB Mailand 21.819,91 -92,23 -0,4% +0,3%
Moskau RTS Moskau 1.279,51 +17,88 +1,4% +10,8%
Oslo OBX Oslo 735,11 +7,81 +1,1% -1,0%
Prag PX Prag 1.113,16 +7,14 +0,6% +3,3%
Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.547,94 +21,48 +1,4% -1,8%
Warschau WIG-20 Warschau 2.330,10 +15,87 +0,7% -5,3%
Wien ATX Wien 3.403,67 +15,09 +0,4% -0,5%
Zürich SMI Zuerich 8.808,38 +179,87 +2,1% -6,1%
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:44 Fr, 17.11 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2330 -0,13% 1,2293 1,2308 +2,6%
EUR/JPY 130,66 +0,17% 129,49 129,78 -3,4%
EUR/CHF 1,1586 +0,16% 1,1519 1,1543 -1,1%
EUR/GBP 0,8900 -0,51% 0,8918 1,1187 +0,1%
USD/JPY 105,95 +0,32% 105,35 105,45 -5,9%
GBP/USD 1,3854 +0,35% 1,3782 1,3768 +2,5%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 62,66 61,25 +2,3% 1,41 +3,7%
Brent/ICE 65,74 64,37 +2,1% 1,37 -0,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.320,67 1.322,70 -0,2% -2,04 +1,4%
Silber (Spot) 16,42 16,52 -0,6% -0,10 -3,0%
Platin (Spot) 960,20 965,75 -0,6% -5,55 +3,3%
Kupfer-Future 3,10 3,10 +0,1% +0,00 -6,0%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 05, 2018 12:10 ET (17:10 GMT)
![](https://images.finanzen.at/images/unsortiert/wertpapierdepot-absichern-aktienchart-boerse-750493204-260.jpg)
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AXA S.A. | 37,98 | -1,09% |
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BMW AG | 80,62 | 4,97% |
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BMW Vz. | 75,60 | 4,93% |
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Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 14,80 | 4,96% |
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Klöckner & Co (KlöCo) | 6,20 | -0,96% |
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Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 60,92 | 4,57% |
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Siemens AG (spons. ADRs) | 111,00 | 6,73% |
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Siemens AG | 227,25 | 5,80% |
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Siltronic AG | 44,90 | 1,95% |
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UniCredit S.p.A. | 46,11 | -1,60% |
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Volkswagen (VW) St. | 102,30 | 5,25% |
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Volkswagen (VW) AG Vz. | 99,48 | 5,49% |
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WACKER CHEMIE AG | 74,14 | 6,80% |
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