19.01.2018 13:16:43

MÄRKTE EUROPA/Konjunkturrally treibt DAX über 13.400er-Marke

Von Michael Denzin

FRANKFURT (Dow Jones)--Kräftig aufwärts geht es am Freitagmittag mit Europas Börsen. Der DAX überspringt dabei sogar die Marke von 13.400 Punkten und liegt nur knapp unter seinem Jahreshoch. Denn an den Märkten setzt sich immer mehr die Bereitschaft durch, den Konjunkturaufschwung auch in Form steigender Aktienkurse einzupreisen. Als hilfreich hatten sich dabei die überraschend starken Quartalszahlen von BASF gezeigt, die erneut unterstrichen, wie stark die Konjunktur im Chemie-Sektor läuft.

Gleichzeitig wird der steigende Euro immer weniger als Risiko gesehen. Er wird mittlerweile als inflationsdämpfend gegenüber dem steigenden Ölpreis gewertet. Dafür hatten die Aussagen diverser EZB-Mitglieder wie Vizechef Constancio am Mittwoch gesorgt. Mit 1,2261 Dollar notiert er weiter auf erhöhtem Niveau. Angesichts der Konjunkturrally finden sich aber immer mehr Marktteilnehmer damit ab, dass ein Euro um 1,25 Dollar einfach angemessen wäre. Zudem leidet auch der Dollar unter hauseigenen Problemen, so der drohenden Haushaltssperre angesichts der erreichten "Debt Ceiling".

Der kleine Verfalltag an Europas Terminbörsen sorgt daneben für Eindeckungen bei Leerverkäufern von Optionen und damit eine freundliche Tendenz. Der DAX steigt um 1 Prozent auf 13.414 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,7 Prozent zu auf 3.647 Punkte.

Blick auf EZB-Sitzung und Konjunktur

Übergeordnet blicken Marktteilnehmer schon auf die EZB-Sitzung kommende Woche. Der seit Monaten schwelende US-Haushaltsstreit und die Zinspolitik der Notenbank treiben die Renditen. Zweijährige US-Treasuries stiegen mit 2,05 Prozent auf den höchsten Stand seit 9 Jahren, fünfjährige Staatsanleihen rentieren auf einem Siebenjahreshoch.

Europa folgt nun hinterher: In London stieg der Libor auf 1,74 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Dezember 2008. Mit Spannung wartet man nun auf die EZB-Aussagen, nachdem ihr Dezember-Protokoll offenbart hatte, dass hinter verschlossenen Türen heftiger als zunächst kommuniziert über das Ende des Anleihenkaufprogramms diskutiert worden war. Gleichzeitig stehen mit dem Ifo-Index und zahlreichen Einkaufsmanager-Indizes kommende Woche die wichtigsten Konjunkturbarometer für die Märkte an.

Weihnachtsgeschäft bei Ceconemy lässt Kasse nicht klingeln

Nach den überraschend guten BASF-Zahlen haben viele Analysten die Kursziele nach oben genommen und treiben die Aktie um 2,4 Prozent auf ein neues Rekordhoch. Dies sorgt auch für einen Ausbruch nach oben bei sämtlichen Chemiewerten in Europa, der Branchen-Index steigt um 0,7 Prozent. Für Lanxess im MDAX geht es um 1,2 Prozent höher, für Covestro um 2 Prozent.

Adidas setzten sich mit dem Ausbruch aus einer zweiwöchigen Seitwärtsbewegung an die DAX-Spitze mit 4,0 Prozent. Commerzbank steigen um 1,4 Prozent dank Morgan Stanley, die das Kursziel auf 16 Euro hochgesetzt haben. Andere Titel wie Deutsche Bank und BNP Paribas legen dagegen nur 0,6 Prozent zu. Fresenius steigen um 2,5 Prozent. Thyssenkrupp legen 3,7 Prozent zu angesichts positiver Aussagen von der laufenden Hauptversammlung geschaut.

Abgestraft werden dagegen Ceconomy mit 12 Prozent Minus nach enttäuschenden Zahlen zum Weihnachtsquartal. Hier hatten die Daten vor allem britischer Retailer zuletzt die Hoffnung geweckt, dass es doch besser als befürchtet gelaufen sein könnte. Diese hat sich nun zerschlagen. Das EBIT soll im Bereich von 260 Millionen ausfallen, die Markterwartung lag dagegen deutlich darüber. Ceconomy bestätigte allerdings die Jahresprognose.

Bei Software AG geht es 2 Prozent nach oben, die Darmstädter haben mitgeteilt, dass sich die US-Steuerreform ab diesem Jahr deutlich positiv auf den Gewinn je Aktie auswirke. Der Konzern erwartet, dass das Ergebnis je Aktie um 5 bis 10 Prozent ab 2018 und in den Folgejahren steigen werde. Die USA sind mit einem Umsatzanteil von mehr als 30 Prozent der größte Einzelmarkt der Software AG. Morphosys fallen um 4,5 Prozent, nachdem sie von HSBC auf "Reduce" gesenkt wurden.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.647,03 0,72 26,12 4,08

Stoxx-50 3.251,75 0,38 12,32 2,33

DAX 13.413,72 1,00 132,29 3,84

MDAX 27.407,62 0,73 198,83 4,61

TecDAX 2.701,51 0,67 17,92 6,82

SDAX 12.505,32 0,83 102,53 5,20

FTSE 7.720,86 0,26 19,90 0,17

CAC 5.520,27 0,46 25,44 3,91

Bund-Future 160,40 -0,09 -0,85

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:21 Uhr Do, 17.10 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2261 +0,04% 1,2256 1,2239 +2,1%

EUR/JPY 135,78 -0,02% 135,81 135,80 +0,4%

EUR/CHF 1,1753 +0,20% 1,1729 1,1741 +0,4%

EUR/GBP 0,8835 +0,19% 0,8818 1,1345 -0,6%

USD/JPY 110,74 -0,07% 110,82 110,98 -1,7%

GBP/USD 1,3878 -0,15% 1,3899 1,3885 +2,7%

Bitcoin

BTC/USD 11.867,00 +4,75% 11.509,00 11.856,22 -17,38

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,34 63,95 -1,0% -0,61 +4,8%

Brent/ICE 68,69 69,31 -0,9% -0,62 +3,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.334,31 1.328,18 +0,5% +6,14 +2,4%

Silber (Spot) 17,05 16,95 +0,6% +0,10 +0,7%

Platin (Spot) 1.012,10 1.002,00 +1,0% +10,10 +8,9%

Kupfer-Future 3,21 3,19 +0,8% +0,03 -2,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/ros

(END) Dow Jones Newswires

January 19, 2018 07:17 ET (12:17 GMT)

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