17.10.2018 16:51:37

MÄRKTE EUROPA/Kleiner Rücksetzer - FMC und Fresenius belasten DAX

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den Kursgewinnen der vergangenen beiden Tage geht es an den Börsen in Europa am Mittwochnachmittag nach unten. Während eine bisher überzeugende Berichtssaison in den USA für eine steigende Risikobereitschaft sorgt, hagelt es in Europa teils deutliche Gewinnwarnungen. Zur Wochenmitte verschreckt Fresenius Medical Care (FMC) die Investoren, die Aktie wird mit einem Minus von 18 Prozent abgestraft.

Der DAX verliert 0,6 Prozent auf 11.702 Punkte, gebremst von den massiven Kursverlusten bei den Index-Mitgliedern Fresenius und FMC. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,5 Prozent auf 3.242 Punkte nach. Am Devisenmarkt verliert der Euro leicht gegenüber dem Dollar, die Bundesanleihen notieren leicht im Plus.

Anleger von Entwicklung bei FMC geschockt

Ein Kursdebakel erleben Fresenius und die Tochter FMC nach als überraschend bezeichneten pessimistischeren Erwartungen für das Gesamtjahr. FMC stürzen um 16 Prozent ab auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Viele Investoren haben den defensiven Wert in ihrem Depot zur Absicherung in unsicheren Zeiten und werden nun auf dem falschen Fuß erwischt. Die Analysten von Bryan Garnier stufen die vorläufigen Zahlen von FMC als schwach ein. Ursächlich sei die schwache Entwicklung des nordamerikanischen Dialyse-Dienstleistungsgeschäfts und in den Schwellenländern - hier vor allem in Lateinamerika. Vor diesem Hintergrund habe das Unternehmen die Prognose für 2018 gesenkt.

Fresenius rutschen um 10 Prozent ab. Die Anpassung der Unternehmensprognose erklärt sich laut Warburg damit, dass die exzellente Entwicklung bei Kabi die schwächer als erwartet ausgefallene Entwicklung bei Helios und FMC nicht habe auffangen können. Das Konzernergebnis bei Fresenius soll deshalb währungsbereinigt nur noch am unteren Ende der weiter gültigen Spanne von 6 bis 9 Prozent wachsen.

Danone enttäuscht bei Umsatz und Gewinn

Für die Aktie von Danone geht es um 4,3 Prozent nach unten. Nicht nur sind die Umsätze leicht unter den Erwartungen ausgefallen, Gegenwind gab es auch von der Abwertung mehrerer Währungen in Wachstumsmärkten, beispielsweise der Türkei oder Argentinien. Wichtiger ist aber noch, darauf weisen die Analysten von Bryan Garnier hin, dass die Wachstumsverlangsamung in der Sparte Baby- und medizinische Ernährung (Specialized Nutrition) stärker als erwartet ausgefallen ist.

Seit dem Börsengang macht die Aktie der Sportwagenschmiede Aston Martin den Aktionären kaum Freude. Anfang des Monats zu einem Preis von 1.900 Pence gekommen, notiert der Wert 5 Prozent leichter bei 1.509 Pence. "Die Aktie wird gegenüber anderen Luxusgüterherstellern wie Ferrari mit einer nicht gerechtfertigten Prämie gehandelt", heißt es von den Jefferies-Analysten.

Nach überzeugenden Zahlen für das dritte Quartal geht es für die Aktie von Akzo Nobel um 2,6 Prozent nach oben. Positiv stellen die Analysten der DZ Bank heraus, dass das Unternehmen nach einer schwächeren operativen Entwicklung im ersten Halbjahr den Trend umkehren und die Margen verbessern konnte.

Goldman Sachs wird für Automobilsektor etwas vorsichtiger

Die Analysten von Goldman Sachs werden für die europäische Automobilbranche etwas vorsichtiger. Die Stimmung der Anleger bei Autos dürfte sich vor dem Hintergrund eines schwierigen makroökonomischen Umfelds und einer abschwächenden Automobilnachfrage verschlechtern. Dies zeige sich zum Beispiel in China, dort sei die Produktion im September um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr gefallen. Aber auch in Europa komme es zu Produktionsrückgängen aufgrund von WLTP-bezogenen Umstellungen, zudem hielten sich die Briten auf Grund des Brexit mit Käufen zurück. Das dritte Quartal stufen die Analysten als "herausfordernd" ein. Vor allem bei den Zulieferern schließen sie Ergebnisrevisionen nicht aus. Der Sektor der europäischen Automobilwerte verliert 2,2 Prozent und stellt damit den größten Verlierer.

Als einziger Sektor notieren die Technologiewerte mit 0,5 Prozent im Plus. Zur fortgesetzten Erholung der in den vergangenen Wochen arg gebeutelten Branchenwerte trägt bei, dass Netflix starke Kundenzahlen vorgelegt hat. Aus Europa kommt dazu noch ein gutes Ergebnis aus dem Sektor von ASML. Umsätze und Gewinn des Anbieters von Lithographiesystemen für den Halbleitersektor haben die Erwartungen leicht übertroffen und ASML ist profitabler geworden. Für die ASML-Aktie geht es um 4,8 Prozent nach oben, STMicro legen um knapp 1,5 Prozent zu.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.242,05 -0,47 -15,29 -7,47

Stoxx-50 2.938,50 -0,22 -6,48 -7,53

DAX 11.701,54 -0,64 -75,01 -9,41

MDAX 24.411,17 -0,13 -32,35 -6,83

TecDAX 2.681,37 0,11 2,96 6,02

SDAX 11.168,96 0,18 20,59 -6,04

FTSE 7.044,32 -0,21 -15,08 -8,17

CAC 5.137,06 -0,70 -35,98 -3,30

Bund-Future 159,09 0,33 1,86

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:29 Di, 17:12 % YTD

EUR/USD 1,1541 -0,28% 1,1562 1,1576 -4,0%

EUR/JPY 129,32 -0,49% 129,77 129,93 -4,4%

EUR/CHF 1,1447 -0,14% 1,1462 1,1470 -2,3%

EUR/GBP 0,8784 +0,06% 0,8772 0,8767 -1,2%

USD/JPY 112,07 -0,20% 112,24 112,22 -0,5%

GBP/USD 1,3134 -0,39% 1,3181 1,3206 -2,8%

Bitcoin

BTC/USD 6.527,16 -0,7% 6.592,74 6.594,11 -52,2%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,59 -0,57 0,03

Deutschland 10 Jahre 0,46 0,49 0,03

USA 2 Jahre 2,87 2,87 0,98

USA 10 Jahre 3,14 3,16 0,73

Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02

Japan 10 Jahre 0,14 0,14 0,10

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,81 71,92 -1,5% -1,11 +21,3%

Brent/ICE 80,56 81,41 -1,0% -0,85 +27,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.228,88 1.225,01 +0,3% +3,87 -5,7%

Silber (Spot) 14,72 14,66 +0,4% +0,06 -13,1%

Platin (Spot) 841,30 841,50 -0,0% -0,20 -9,5%

Kupfer-Future 2,79 2,78 +0,4% +0,01 -16,7%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

October 17, 2018 10:14 ET (14:14 GMT)

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