25.10.2019 18:06:45
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MÄRKTE EUROPA/Kleine Erholung - Warten auf Brexit-Verlängerung
FRANKFURT (Dow Jones)--Eine kleine Erholung hat am Freitag den Späthandel an Europas Börsen geprägt, nachdem zunächst noch Gewinnmitnahmen anstanden. Der DAX stieg um 0,2 Prozent auf 12.895 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gewann 0,1 Prozent auf 3.625 Punkte. Im späten Geschäft brachten zuversichtliche Aussagen zum US-chinesischen Handelsstreit von der Wall Street her Auftrieb. US-Handelsbeauftragter Robert Lightizer sagte, der Weg in Richtung Abschluss eines Teil-Abkommens sei geebnet. Vor allem aber machte die die Berichtssaison die Kurse.
Daneben rückte das Thema Brexit wieder stärker in den Mittelpunkt. Offen ist, um wie lange die EU den Austrittstermin Großbritanniens aus der EU erneut verschieben wird. Eine Entscheidung wird wohl erst Anfang nächster Woche fallen. Die Briten streben eine Verlängerung bis Ende Januar an, den Franzosen scheint dies zu viel zu sein. Eine Verlängerung würde den Briten Zeit geben, Neuwahlen oder ein zweites Referendum abzuhalten, oder sich auf die Modalitäten des bereits vom Parlament verabschiedeten Brexit-Deals von Premier Boris Johnson zu einigen. Wichtig für die Anleger ist einzig, dass der Austritt geregelt erfolgt.
Keine nennenswerten Impulse kamen vom ifo-Geschäftsklima-Index, obwohl dieser unverändert ausgefallen ist und damit besser als erwartet. Die Geschäftserwartungen haben sich aufgehellt, die Komponente stieg auf 91,5 von 90,9. Die Geschäftslage wurde dagegen noch etwas negativer beurteilt als im September.
AB Inbev mit Kurseinbruch - auch Henkel und MTU schwach
Auf der Unternehmensseite litten AB Inbev noch stärker unter Gegenwind als erwartet. Der operative Gewinn hat die Schätzungen nicht erfüllt, auch der Umsatz des Getränkekonzerns ist mau. Der Kurs brach um 11 Prozent ein. Der Index der europäischen Nahrungsmittel- und Getränke-Aktien lag so auch mit einem Minus von 1,7 Prozent besonders schwach im Markt. Auf der Gewinnerseite standen Einzelhandels-Aktien.
MTU fielen um 1,8 Prozent. Der Umsatz ist hinter den Erwartungen zurückgeblieben, der Auftragsbestand hat sich allerdings sehr stark entwickelt. Die Citigroup schließt nicht aus, dass die Konsensschätzungen für den Umsatz gesenkt werden.
Henkel fielen um 1,5 Prozent. Der überraschende Wechsel an der Unternehmensspitze könnte laut Händlern auf strategische Differenzen hindeuten und Jefferies bezweifelt, dass er die richtige Antwort auf die Herausforderungen ist.
SGL Carbon sackten nach einer Gewinnwarnung um knapp 6 Prozent ab. Nachdem das Unternehmen erst im August gewarnt hatte, ist dies ein weiterer Schock für die Anleger.
Kering sehr stark - Lafarge ziehen Heidelbergcement nach oben
Auf der anderen Seite stiegen Kering nach sehr starken Quartalszahlen um 8,7 Prozent. Der organische Umsatz ist um 12 Prozent gewachsen, und auch die Tochter Gucci hat die Erwartungen übertroffen. Im Fahrwasser erhöhten sich LVMH um 1,8 Prozent. Die Anleger reagieren erleichtert auf starke Quartalszahlen von WPP und schickten die Aktie um 6,1 Prozent nach oben. Nach der jüngsten Gewinnwarnung von Publicis waren die Anleger mit nur geringen Erwartungen in die Zahlen gegangen.
Lafargeholcim gewannen nach guten Zahlen und einem zuversichtlichen Ausblick 2,2 Prozent. Im Windschatten zogen Heidelbergcement um 1,6 Prozent an.
Nach überzeugenden Zahlen ging es für Valeo um 2,7 Prozent nach oben und für Michelin um 6 Prozent. Bei Michelin dürfte auch helfen, dass die Erwartung nach einer jüngsten Gewinnwarnung von Nokian Tyres niedrig waren. Für Continental ging es im DAX um 1,7 Prozent nach oben.
Ubisoft brachen nach einer massiven Gewinnwarnung an der Pariser Börse um 16,2 Prozent ein. Daneben hat der Spielesoftwarehersteller die Markteinführung mehrerer Spiele ins kommende Jahr verschoben. Nach Einschätzung von Berenberg wird es eine Weile dauern, bis die Anleger das Vertrauen in das Unternehmen wiederfinden.
United Internet und 1&1 Drillisch schwach - Telefonica Deutschland fest
Im TecDAX brachen United Internet und 1&1 Drillisch zweistellig ein, während es für Telefonica Deutschland um 5,2 Prozent nach oben ging. 1&1 Drillisch hat seine EBITDA-Prognose um 85 Millionen auf 690 Millionen Euro gesenkt, das schlug auch auf United Internet durch. Grund ist, dass Telefonica Deutschland die Preise für bestimmte Leistungen für 1&1 Drillisch nicht reduzieren muss.
Bei den Banken hat Barclays gute Zahlen vorgelegt, der Kurs gewann 2,4 Prozent. In der zweiten Reihe des deutschen Marktes stiegen Gea nach Zahlen um 2,4 Prozent. In der vierten Reihe legten die Aktien von Tele Columbus um 9,8 Prozent zu. Rocket Internet (minus 2,2 Prozent) ist mit 12,3 Prozent bei dem Kabelnetzbetreiber eingestiegen und will den Anteil weiter ausbauen.
Cropenergies (minus 0,6 Prozent) reagierten nur kurz mit Aufschlägen auf die erneute Prognoseanhebung. Im Handel hieß es dazu, dass diese nicht unerwartet gekommen sei. In der Folge hat auch Mehrheitsaktionär Südzucker die Prognose angehoben, was die Aktie ebenfalls nicht stützte. Nach schwachen Zahlen ging es derweil für Washtec kräftiger um 9,8 Prozent nach unten. Das Unternehmen hatte am Vortag bereits eine Gewinnwarnung abgegeben.
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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Europa Euro-Stoxx-50 3.624,68 +3,31 +0,1% +20,8%
. Stoxx-50 3.285,58 +2,64 +0,1% +19,0%
. Stoxx-600 398,01 +0,64 +0,2% +17,9%
Frankfurt XETRA-DAX 12.894,51 +22,41 +0,2% +22,1%
London FTSE-100 London 7.324,47 -3,78 -0,1% +8,9%
Paris CAC-40 Paris 5.722,15 +37,82 +0,7% +21,0%
Amsterdam AEX Amsterdam 583,81 +1,44 +0,2% +19,7%
Athen ATHEX-20 Athen 2.158,58 -9,07 -0,4% +34,2%
Brüssel BEL-20 Bruessel 3.752,35 -39,30 -1,0% +15,7%
Budapest BUX Budapest 42.159,36 -316,17 -0,7% +7,7%
Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.117,18 +14,11 +0,3% +11,7%
Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 123.951,86 -237,97 -0,2% +8,4%
Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 1.048,31 +2,30 +0,2% +17,6%
Lissabon PSI 20 Lissabon 5.082,03 +8,22 +0,2% +7,6%
Madrid IBEX-35 Madrid 9.430,20 +38,40 +0,4% +10,4%
Mailand FTSE-MIB Mailand 22.608,99 +81,57 +0,4% +22,9%
Moskau RTS Moskau 1.421,20 +7,57 +0,5% +33,3%
Oslo OBX Oslo 831,30 -4,40 -0,5% +12,4%
Prag PX Prag 1.061,54 -5,60 -0,5% +7,6%
Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.747,30 +10,32 +0,6% +24,0%
Warschau WIG-20 Warschau 2.175,27 -33,09 -1,5% -4,5%
Wien ATX Wien 3.154,47 -0,21 -0,0% +14,2%
Zürich SMI Zuerich 10.197,09 +90,56 +0,9% +21,0%
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.05 Uhr Do, 17:35 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1081 -0,22% 1,1106 1,1097 -3,3%
EUR/JPY 120,48 -0,14% 120,69 120,53 -4,2%
EUR/CHF 1,1020 +0,01% 1,1025 1,1017 -2,1%
EUR/GBP 0,8634 -0,11% 0,8648 0,8648 -4,1%
USD/JPY 108,73 +0,09% 108,67 108,61 -0,8%
GBP/USD 1,2834 -0,11% 1,2841 1,2830 +0,6%
USD/CNH (Offshore) 7,0585 -0,18% 7,0666 7,0698 +2,8%
Bitcoin
BTC/USD 8.358,76 +12,38% 7.467,01 7.449,76 +124,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 56,37 56,23 +0,2% 0,14 +16,5%
Brent/ICE 61,64 61,67 -0,0% -0,03 +11,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.505,12 1.504,80 +0,0% +0,32 +17,4%
Silber (Spot) 18,00 17,81 +1,1% +0,19 +16,2%
Platin (Spot) 930,15 924,00 +0,7% +6,15 +16,8%
Kupfer-Future 2,69 2,67 +0,7% +0,02 +1,5%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/raz
(END) Dow Jones Newswires
October 25, 2019 12:06 ET (16:06 GMT)
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