22.11.2013 18:43:31

MÄRKTE EUROPA/Kein Ende der Jahresendrally in Sicht

   Von HERBERT RUDE

   Die europäischen Börsen bauten ihre Gewinne am Freitag aus. Der Dax stieg um 0,2 Prozent auf 9.219 Punkte, das ist der höchste Wochenschlussstand aller Zeiten. Der Euro-Stoxx-50 legte mit einem Plus von 0,4 Prozent noch etwas stärker zu. Und auch die Aussichten bleiben laut Marktteilnehmern positiv.

   In der Zeit zwischen dem US-Feiertag Thanksgiving am nächsten Donnerstag und dem Jahresende legen die Märkte häufig in der so genannten Jahresendrally noch einmal kräftig zu. Noch werde der DAX vom Widerstandsbereich bei knapp 9.220 Punkten in Schach gehalten, sagte Jörg Scherer von HSBC Trinkaus. "Gelingt der große Befreiungsschlag noch, dürfte eine Fortsetzung der Rekordjagd oberhalb des bisherigen Jahreshochs bei 9.254 Punkten ein Kinderspiel werden", ergänzte der Marktanalyst.

   Star dieses Freitags war allerdings der Euro, angetrieben vom guten Geschäftsklima in der deutschen Wirtschaft. Er wird wieder klar über 1,35 Dollar gehandelt, nachdem der Ifo-Geschäftsklimaindex im November unerwartet deutlich zugelegt hat. Vor den Ifo-Daten notierte die Gemeinschaftswährung unter 1,35 Dollar. Leidtragender der positiven Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist der deutsche Rentenmarkt. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen steigt auf 1,75 Prozent.

   "Die deutsche Wirtschaft nimmt deutlich Fahrt auf. Dies hatten die Einkaufsmanagerindizes bereits angedeutet und umso bedeutender ist die Bestätigung des positiven Signals durch das ifo-Geschäftsklima", sagt Ralf Umlauf von der Helaba. Der positive ifo-Geschäftsklimaindex stützt die Erwartung eines sich belebenden Wirtschaftswachstums in Deutschland im Schlussquartal 2013. Auch die aktuelle Lage wurde von den Unternehmen wieder besser eingeschätzt, und die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten erreichten den höchsten Wert seit Frühjahr 2011.

   Auf der Aktienseite waren die konjunkturabhängigen Automobiltitel gefragt, ihr Branchenindex legte um 0,9 Prozent zu. "Der Markt setzt auf ein Durchschreiten der Talsohle in der europäischen Autokonjunktur", sagte ein Händler. Im Oktober hatten sich die Absatzzahlen stabilisiert. Besonders gesucht waren Renault mit einem Plus von 2,2 Prozent. Der Konzern will ein Gemeinschaftsunternehmen mit Dong Feng gründen, einem der größten chinesischen Autohersteller. Im DAX führten Conti mit einem Plus von 2,2 Prozent die Liste der DAX-Gewinner an. Conti profitierten von Vorstandsaussagen, nach denen ContiTech bei der Entwicklung des "selbst steuernden" Autos schneller vorankommt als erwartet. Auch Infineon als Zulieferer legten zu.

   Auf der anderen Seite verlor der Index der Rohstoffwerte 1,8 Prozent. Goldman Sachs zeigt sich unverändert skeptisch, was die Aussichten des Goldes angeht, rechnet aber auch bei anderen Rohstoffen mit tendenziell fallenden Preisen. Am deutschen Markt gaben die Aktien von K+S nach.

   In der zweiten Reihe zogen TUI um 1,2 Prozent an. Großaktionär und Reeder John Fredriksen hat laut Medienberichten seine Beteiligung an TUI von 15 auf mehr als 20 Prozent aufgestockt. Gleichzeitig hat Fredriksen laut Händlern seinen Anteil von 5,4 Prozent am britischen Reiseveranstalter TUI Travel an der Börse verkauft, der Kurs fiel um 7,8 Prozent.

   Aktien von Rhön-Klinikum gaben 3,3 Prozent ab, nachdem B. Braun Melsungen Klage gegen den Verkauf des Klinikenportfolios von Rhön-Klinikum für knapp 3,1 Milliarden Euro an die Fresenius-Tochter Helios eingereicht hat. Ein positiver Kommentar der UBS trieb dagegen den Stada-Kurs um 2,5 Prozent nach oben. Abstufungen der Südzucker-Aktie nach der Gewinnwarnung des Unternehmens vom Vortag drückten den Kurs um weitere 7,9 Prozent.

=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.055,98 11,64 +0,4% 15,9 . Stoxx-50 2.889,88 0,31 +0,0% 12,1 . Stoxx-600 322,77 0,35 +0,1% 15,4 Frankfurt XETRA-DAX 9.219,04 22,96 +0,2% 21,1 London FTSE-100 6.674,30 -7,03 -0,1% 13,2 Paris CAC-40 4.278,53 24,63 +0,6% 17,5 Amsterdam AEX 395,80 0,47 +0,1% 15,5 Athen ATHEX-20 389,24 9,12 +2,4% 25,7 Brüssel BEL-20 2.840,66 -6,02 -0,2% 14,7 Budapest BUX 18.565,69 -28,36 -0,2% 2,2 Helsinki OMXH-25 2.832,17 0,43 +0,0% 28,2 Istanbul ISE NAT. 30 92.438,52 1208,12 +1,3% -5,4 Kopenhagen OMXC-20 585,51 -2,82 -0,5% 18,0 Lissabon PSI 20 6.322,60 27,71 +0,4% 12,3 Madrid IBEX-35 9.677,40 78,10 +0,8% 18,5 Mailand FTSE-MIB 18.822,31 -19,54 -0,1% 15,7 Moskau RTS 1.444,91 19,05 +1,3% -5,4 Oslo OBX 495,51 1,48 +0,3% 20,8 Prag PX 1.018,87 6,42 +0,6% -1,9 Stockholm OMXS-30 1.297,87 7,37 +0,6% 17,5 Warschau WIG-20 2.590,48 8,50 +0,3% 0,0 Wien ATX 2.635,32 5,81 +0,2% 9,7 Zürich SMI 8.250,43 -18,26 -0,2% 20,9

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.35 Uhr Do, 17.30 Uhr EUR/USD 1,3547 0,48% 1,3482 1,3476 EUR/JPY 137,2057 0,72% 136,2289 136,0094 EUR/CHF 1,2292 -0,19% 1,2315 1,2320 USD/JPY 101,2780 0,23% 101,0435 100,9330 GBP/USD 1,6212 0,09% 1,6198 1,6160 === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/cln (END) Dow Jones Newswires

   November 22, 2013 12:11 ET (17:11 GMT)

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