04.11.2013 19:05:32

MÄRKTE EUROPA/Guter Wochenauftakt an Europas Börsen

   Von Thomas Leppert

   Der Start in die Woche ist den europäischen Börsen erst einmal geglückt. Ein größerer Rücksetzer in den kommenden Tagen ist weiterhin nicht zu erwarten. Denn die Investoren sitzen auf Liquidität, die angelegt werden will. Auf der anderen Seite liefern die laufende Berichtssaison und die jüngsten Wirtschaftsdaten aber keine wirklichen Kaufargumente für die Anleger. Der Dax gewann 0,3 Prozent auf 9.037 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legte ebenfalls um 0,3 Prozent auf 3.061 Punkte zu. Der Euro konnte sich für keine Richtung entscheiden und pendelte um die Marke von 1,35 Dollar. Die Feinunze Gold notiert etwas fester bei 1.318 Dollar.

   Die Zweitlesung der Einkaufsmanagerindizes hatte am Vormittag die unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone erneut unterstrichen. Deutschland bleibe mit 51,7 Punkten der Wachstumsmotor im gemeinsamen Währungsraum, sagten die Volkswirte von Newedge. Dagegen wurde der Wert für Frankreich auf 49,1 von 49,8 nach unten revidiert. Die italienische und spanische Industrie befinden sich zwar auf Wachstumskurs, wenngleich auf einem eher gemächlichen.

   Neben der laufenden Berichtssaison ist die Sitzung der Europäischen Zentralbank das Thema der Woche. An der Börse wird auf steigende Kurse gesetzt, sollte die EZB am Donnerstag die Investoren auf eine Zinssenkung vorbereiten. "Das billige Geld der Zentralbanken zieht die Märkte weiter nach oben", erwartet ein Teilnehmer. Gegen eine sofortige Zinssenkung spricht laut Analyst Ralf Umlauf von der Helaba, "dass das moderate konjunkturelle Erholungsszenario intakt ist". Zudem fehle die verbale Vorbereitung auf einen solchen Schritt. Noch in der vergangenen Woche hatte EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny eine Senkung als unwahrscheinlich bezeichnet.

   Derweil läuft die Berichtssaison in Europa weiter. Bislang haben die Zahlen für das dritte Quartal der Unternehmen kaum Impulse für den Gesamtmarkt geliefert. Problematisch wird vor allem die Entwicklung auf der Umsatzseite gewertet, die von der starken Gemeinschaftswährung gebremst wird. Auch bei den Ausblicken halten sich die Unternehmen bedeckt.

   Für Enttäuschung sorgte die irische Luftfahrtgesellschaft Ryanair, die ihre Gewinnprognose für das Gesamtjahr erneut kappte. Ein Grund dafür ist bei Ryanair die Schwäche des britischen Pfunds gegenüber dem Euro. Zudem habe sich der Druck auf die Beförderungspreise in der ersten Jahreshälfte verstärkt, so das Unternehmen. Die Gewinnwarnung wirkte negativ auf den gesamten Sektor. Der Branchenindex für Tourismus- und Freizeitaktien im Stoxx-600 war mit einem Minus von 1,4 Prozent schwächster Sektor-Index, die Ryanair-Aktie stürzte um 12,7 Prozent ab.

   Kein einheitliches Bild lieferten zum Wochenstart die europäischen Banken. Die Möglichkeit höherer Kapitalanforderungen lastete auf den Schweizer Werten. Die dortigen Politiker arbeiten an Kapitalanforderungen, die weit über die internationalen Standards hinausgehen. Wie das Wall Street Journal berichtet, werden etwa Vorschläge diskutiert, die die Banken dazu verpflichten sollen, zehn Prozent des Volumens aller Aktiva als Kapitalpuffer zurückzustellen. Die Aktien der Credit Suisse verloren 6,7 Prozent, die der UBS büßten 5,2 Prozent ein.

   Nach Vorlage des Zwischenberichts zog dagegen die Aktie der britischen Bank HSBC um 2,3 Prozent an. Sparmaßnahmen und eine geringere Risikovorsorge trugen dazu bei, dass der Nettogewinn stärker als erwartet stieg. Einen Unsicherheitsfaktor stellen allerdings noch die Untersuchungen der Aufsichtsbehörden wegen angeblicher Manipulationen im Devisenhandel dar.

   Am deutschen Aktienmarkt haussierte die Aktie des Düngemittelproduzenten K+S um 9,3 Prozent auf 20,98 Euro. Nachdem der russische Wettbewerber Uralkali im Sommer gedroht hatte, den Markt zu überschwemmen und den Preis auf unter 300 Dollar je Tonne Kali fallen zu lassen, scheint das Horrorszenario beendet. Der Preis stabilisiert sich oberhalb der Marke von 320 Dollar. Viele Analysten und Anleger erwischte die Entwicklung auf dem falschen Fuß. Die Mehrzahl der Analysten haben die Aktie noch auf Verkaufen und das durchschnittliche Kursziel liegt bei knapp 18 Euro.

   Drei Tage nach Veröffentlichung überraschend guter Quartalszahlen hat der französische Netzwerkbetreiber Alcatel-Lucent umfassende Kapitalmaßnahmen angekündigt. Neben einer Kapitalerhöhung in Höhe von 955 Millionen Euro will der Konzern Hochzinsanleihen ausgeben sowie neue Schulden aufnehmen. An der Börse reagierte die Aktie mit einem Abschlag von 3,8 Prozent auf die Nachricht.

.=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.061,18 9,04 +0,3% 16,1 . Stoxx-50 2.878,90 5,13 +0,2% 11,7 . Stoxx-600 322,50 1,00 +0,3% 15,3 Frankfurt XETRA-DAX 9.037,23 29,40 +0,3% 18,7 London FTSE-100 6.763,62 28,88 +0,4% 14,7 Paris CAC-40 4.288,59 15,40 +0,4% 17,8 Amsterdam AEX 393,15 1,95 +0,5% 14,7 Athen ATHEX-20 386,08 -4,80 -1,2% 24,7 Brüssel BEL-20 2.903,19 14,51 +0,5% 17,3 Budapest BUX 19.148,65 321,62 +1,7% 5,4 Helsinki OMXH-25 2.782,37 30,74 +1,1% 25,9 Istanbul ISE NAT. 30 92.649,31 -452,64 -0,5% -5,2 Kopenhagen OMXC-20 581,16 0,79 +0,1% 17,1 Lissabon PSI 20 6.238,26 65,28 +1,0% 11,5 Madrid IBEX-35 9.873,80 35,50 +0,4% 20,9 Mailand FTSE-MIB 19.310,69 146,43 +0,8% 18,7 Moskau RTS 1.477,61 2,43 +0,2% -3,2 Oslo OBX 493,57 2,07 +0,4% 20,3 Prag PX 1.026,29 11,85 +1,2% -1,2 Stockholm OMXS-30 1.281,41 2,99 +0,2% 16,0 Warschau WIG-20 2.548,15 19,18 +0,8% -1,6 Wien ATX 2.656,66 53,74 +2,1% 10,6 Zürich SMI 8.185,69 -36,11 -0,4% 20,0

DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.20 Uhr Do, 17.42 Uhr EUR/USD 1,3513 0,15% 1,3493 1,3590 EUR/JPY 133,3020 0,14% 133,1192 133,5416 EUR/CHF 1,2305 -0,03% 1,2308 1,2313 USD/JPY 98,6380 -0,02% 98,6600 98,2830 GBP/USD 1,5947 0,05% 1,5939 1,6047 .=== Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/cln

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   November 04, 2013 12:33 ET (17:33 GMT)

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