27.01.2023 12:56:43

MÄRKTE EUROPA/Gut behauptet - PCE-Preisindex im Blick

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit leichten Kursaufschlägen zeigen sich Europas Börsen am Freitagmittag. Der DAX legt 0,2 Prozent zu auf 15.164 Zähler, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,2 Prozent auf 4.181 Punkte. Im Handel rechnet man nicht mehr mit größeren Bewegungen im Vorfeld der geldpolitischen Entscheidungen der EZB sowie der US-Notenbank in der kommenden Woche. Die Meinungen über die Zinsschritte bei EZB und US-Notenbank sind zwar recht einhellig, Unsicherheit besteht jedoch über die Ausblicke der Notenbanken und ihren weiteren Zinspfaden.

Umso mehr stehen Preisdaten im Fokus, so der PCE-Preisindex aus den USA. Er wird im Rahmen der Persönlichen Einkommen und Ausgaben veröffentlicht und gilt als wichtiges Barometer für die Fed. Erwartet wird ein Anstieg der Kernrate um 4,4 Prozent zum Vorjahr. "Höhere Werte würden die Sorge wecken, dass die strukturelle Inflation nur ein Zwischenniveau erreicht hat und danach wieder steigt", sagt ein Händler.

Dies könnte die Rentenmärkte noch stärker unter Druck setzen. Vor allem bei langfristigen Anleihen geht es abwärts, hier wird noch zusätzlich die Sorge vor einer Rezession ausgepreist: Der Bund-Futures fällt auf ein Zweiwochentief. Die Zinsen haben auch am Kassamarkt wieder angezogen, so rentieren Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren bei 2,27 Prozent nach 2 Prozent vor nicht einmal zwei Wochen.

Tech-Industrie nach schwachen Intel-Zahlen zweigeteilt

Spannend bleibt die Situation bei den US-Technologietiteln, hier wetten Investoren auf fallende Notierungen. Mit Blick auf den Chip-Riesen Intel liegen sie damit richtig - nach enttäuschenden Geschäftszahlen vom Vorabend kam die Aktie nachbörslich massiv unter Druck und fiel 9,7 Prozent. Der Sektor stand bereits im vergangenen Jahr unter Abgabedruck, als steigende Zinsen die Aktienbewertung belasteten. Sollte nun auch die Gewinnseite mit schlechten Quartalszahlen enttäuschen, dürfte es für die Bewertungen weiter nach unten gehen.

In Europa ist davon weniger zu spüren: Der Technologie-Subindex im Stoxx-600-Universum gibt nur 0,2 Prozent nach. Strategen weisen darauf hin, dass der Sektor zweigeteilt sei: Während Chip-Hersteller mit Nähe zu Konsumprodukten wie Smartphones und PC leiden, profitieren Zulieferer der Autoindustrie von kräftig erhöhten Investitionen. Passend dazu erhöhte Roboterhersteller Fanuc in Japan seine Prognose. Infineon werden daher nicht belastet von Intel gesehen und steigen um 0,2 Prozent.

Bei LVMH geht es 0,4 Prozent tiefer trotz ordentlicher Geschäftszahlen und eines optimistischen Ausblicks. Die Analysten von Bernstein heben hervor, dass LVMH Marktanteile gewinne, trotz der Belastungen durch die chinesische Null-Covid-Politik. Mit 400 Milliarden Euro hat LVMH in Europa nun die größte Marktkapitalisierung. Im Ausblick erwartet LVMH weiteres Wachstum.

Remy Cointreau geben 3,7 Prozent ab nach Umsatzzahlen zum dritten Geschäftsquartal. Sie sind mit einem Minus von 6 Prozent für die Jefferies-Analysten wie erwartet ausgefallen. Die Cognac-Verkäufe in den USA litten unter einer hohen Vergleichsbasis sowie der Normalisierung des Konsumtrends. Mit Blick auf das vierte Quartal sei davon auszugehen, dass es einen gewissen "Nachholbedarf" in China nach dem Lockdown geben werde, der das schwächere US-Geschäft dann ausgleiche.

Mehr Licht als Schatten bei SSAB

Mehr Licht als Schatten bergen die Geschäftszahlen zum vierten Quartal des schwedischen Stahlkonzerns SSAB (+7,6%) in sich. Negativ werten die Citi-Analysten die schwache EBITDA-Entwicklung, die unter den höheren Rohstoffkosten gelitten habe. Positiv dagegen die Cashflow-Entwicklung, die zu einer Nettocash-Position in Höhe von 14,3 Milliarden Kronen geführt habe. Zu einem Teil wird damit die angehobene Dividende gezahlt, zudem ist ein Aktienrückkauf geplant.

Im DAX geben Airbus um 2,1 Prozent nach. Zum einen haben LBBW und Jefferies die Aktie auf "Halten" nach "Kaufen" gesenkt. Dazu kommt die Sorge über hohe Kostensteigerungen. Denn der Konzern teilte am Vorabend mit, angesichts der Nachfrage nach Verkehrsflugzeugen werde er in diesem Jahr mehr als 13.000 neue Mitarbeiter einstellen.

Bei der Aktie der Modekette H&M geht es in Stockholm um 4,7 Prozent tiefer nach schwachen Geschäftszahlen. Selbst die Titel des Konkurrenten Inditex werden davon um 0,2 Prozent nach unten gezogen. Vestas verlieren 2,3 Prozent - die vorläufigen Geschäftszahlen wie auch der Ausblick beinhalten einem Marktteilnehmer zufolge auf den ersten Blick einige Pros und Contras für ein Investment in der Aktie - Anleger konzentrieren sich auf letztere.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.182,06 +0,2% 8,08 +10,2%

Stoxx-50 3.863,27 +0,1% 3,17 +5,8%

DAX 15.165,54 +0,2% 32,69 +8,9%

MDAX 28.935,36 +0,5% 144,96 +15,2%

TecDAX 3.188,09 -0,5% -15,55 +9,1%

SDAX 13.270,94 +0,3% 37,54 +11,3%

FTSE 7.776,39 +0,2% 15,28 +4,2%

CAC 7.107,44 +0,2% 11,45 +9,8%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,28 +0,07 -0,29

US-Zehnjahresrendite 3,56 +0,07 -0,32

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:03 Uhr Do, 17:32 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0881 -0,1% 1,0868 1,0892 +1,7%

EUR/JPY 141,36 -0,3% 141,54 141,34 +0,7%

EUR/CHF 1,0035 +0,2% 1,0028 1,0017 +1,4%

EUR/GBP 0,8798 +0,2% 0,8791 0,8815 -0,6%

USD/JPY 129,92 -0,2% 130,22 129,77 -0,9%

GBP/USD 1,2368 -0,3% 1,2365 1,2356 +2,3%

USD/CNH (Offshore) 6,7539 +0,3% 6,7625 6,7783 -2,5%

Bitcoin

BTC/USD 22.956,43 -0,1% 23.002,18 22.633,59 +38,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 82,37 81,01 +1,7% +1,36 +2,4%

Brent/ICE 88,87 87,47 +1,6% +1,40 +3,4%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 54,03 54,82 -1,4% -0,79 -25,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.930,20 1.929,10 +0,1% +1,10 +5,8%

Silber (Spot) 23,72 23,93 -0,8% -0,20 -1,0%

Platin (Spot) 1.019,00 1.022,00 -0,3% -3,00 -4,6%

Kupfer-Future 4,27 4,27 +0,1% +0,00 +12,1%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

January 27, 2023 06:56 ET (11:56 GMT)

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