10.01.2018 12:45:43
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MÄRKTE EUROPA/Gewinnmitnahmen - Euro zieht wieder auf 1,20 USD an
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Gewinnmitnahmen belasten die Börsen in Europa zur Wochenmitte. Die Aufwärtsbewegung seit dem Jahresbeginn hat dem DAX zum Beispiel ein Plus von 600 Punkten beschert. Diese Bewegung wird nun von vielen als "zu schnell und zuviel" eingestuft, so dass einige Investoren erst einmal Kasse machen.
Aber auch die Entwicklung auf der Zinsseite lässt aufhorchen. Ausgehend von Japan sind die Renditen am längeren Ende zuletzt deutlich gestiegen. Einige Akteure spekulieren, die Bank of Japan bereite eine geldpolitische Straffung noch in diesem Jahr vor. Diese Bewegung schwappt auch an den Devisenmarkt über, der Yen legt zum Dollar weiter kontinuierlich zu. Gleichzeitig schwächelt der Dollar auch zum Euro. Die Gemeinschaftswährung erobert die 1,20er Marke zurück. Alles in allem keinen guten Nachrichten für den Aktienmarkt, wo die übergeordnete Stimmung aber weiter von Konjunkturzuversicht geprägt wird. Der DAX verliert 0,8 Prozent auf 13.279 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt 0,4 Prozent auf 3.610 Zähler nach.
Politik der Bank of Japan unterschiedlich gewertet
Japans Notenbank kaufte am Dienstag 5 Prozent weniger lang laufende Anleihen zurück als erwartet. Sowohl die japanischen Renditen wie auch Yen legen seitdem zu. "Die Notenbanken weltweit bereiten sich auf einen Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik vor", heißt es an der Börse. Gestützt wird dies von exzellenten Konjunkturdaten weltweit.
Allerdings gibt es auch andere Stimmen: "Ob die Maßnahme der Bank of Japan, weniger am langen Ende zu kaufen, tatsächlich als Einstieg zum Ausstieg aus der ultra-lockeren Geldpolitik zu werten ist und damit auf andere Rentenmärkte abstrahlt, darf zum aktuellen Zeitpunkt bezweifelt werden", sagt Dirk Gojny von der Essener Nationalbank. Er verweist stattdessen auf hohe Anleiheemissionen, die erst einmal verdaut werden müssten.
Die Commerzbank betont, dass das Inflationsziel der BoJ noch "meilenweit" entfernt sei von der aktuellen Teuerung und dass die Notenbank auch schon mehrfach betont habe, hin und wieder weniger Anleihen zu kaufen beim Einhalten ihres Renditeziels.
Vom dem globalen Zinsanstieg gestützt werden auf der Aktienseite die Titel der Banken. Ihr europäischer Stoxx-Sektorindex steigt gegen den Trend um gut 1 Prozent. Weil die längeren Zinsen schneller steigen als die kurzen nehmen die Zinsmargen zu. Deutsche Bank ziehen um 1,4 Prozent an und Commerzbank um 4 Prozent, in Großbritannien ziehen HSBC um 2,5 Prozent an und Royal Bank of Scotland um 3 Prozent.
Gewinnmitnahmen bei Continental
Gewinnmitnahmen gibt es unter anderem bei Continental, die Aktie gibt um 3 Prozent nach. Die am Vorabend gemeldeten Vorabzahlen für 2017 seien im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, der Ausblick wird von Analysten als konservativ eingestuft. Zu den von Continental bestätigten Spekulationen, Optionen über eine Aufspaltung zu prüfen, heißt es bei den Analysten von Evercore ISI: Im günstigen Fall würde eine Aufspaltung wohl dazu führen, dass die Reifensparte höher bewertet würde, allerdings hätten Investoren dies nun bereits in den Aktienkurs eingepreist.
Versorger stehen unter Druck, sie werden als Dividendenwerte als einer der Hauptverlierer der aktuell deutlich steigenden Zinsen gesehen. Der Stoxx-600-Sektor-Index verliert 0,8 Prozent. Suez fallen um 2,1 Prozent, Drax um 1,9 Prozent und Enel um 1,5 Prozent. In Deutschland geben Eon 1,1 Prozent und RWE um 0,9 Prozent nach. Der Kurseinbruch von 3,4 Prozent bei Veolia Environment ist dagegen einer Abstufung durch Goldman Sachs auf "Neutral" nach "Kaufen" geschuldet. Händler sehen darin nur Gewinnmitnahmen nach einer Rally, die die Aktie fast auf ein Neunjahreshoch getrieben hatte.
Lufthansa ziehen um 0,6 Prozent an. Die Credit Suisse hat die Aktie auf die Kaufliste genommen. Im TecDAX setzen Nordex ihren Aufschwung mit einem Plus von 5,3 Prozent fort, hier soll sich Warburg Research positiv geäußert haben. Nordex hatte am Vortag große Neuaufträge gemeldet. Dialog Semiconductor leiden dagegen mit einem Minus von 1,6 Prozent unter einer Abstufung durch die Credit Suisse.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.607,20 -0,43 -15,67 2,95
Stoxx-50 3.241,87 -0,35 -11,50 2,01
DAX 13.273,40 -0,84 -112,19 2,75
MDAX 26.886,09 -0,88 -239,52 2,62
TecDAX 2.648,42 -1,41 -37,74 4,72
SDAX 12.304,77 -0,62 -76,86 3,52
FTSE 7.731,20 0,00 0,18 n.def.
CAC 5.502,53 -0,39 -21,41 3,58
Bund-Future 161,17 -0,03 -0,38
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:44 Di. 17:10 % YTD
EUR/USD 1,2016 +0,67% 1,1936 1,1924 +0,0%
EUR/JPY 133,75 +0,14% 133,56 134,15 -1,1%
EUR/CHF 1,1742 +0,12% 1,1727 1,1720 +0,3%
EUR/GBP 0,8858 +0,31% 0,8831 1,1338 -0,4%
USD/JPY 111,33 -0,49% 111,88 112,53 -1,2%
GBP/USD 1,3562 +0,34% 1,3516 1,3518 +0,4%
Bitcoin
BTC/USD 14.131,92 -2,42% 14.182,05 14.794,56 -1,61
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 63,55 62,96 +0,9% 0,59 +5,2%
Brent/ICE 69,24 68,82 +0,6% 0,42 +3,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.325,38 1.313,00 +0,9% +12,38 +1,7%
Silber (Spot) 17,18 16,97 +1,2% +0,21 +1,4%
Platin (Spot) 971,00 967,00 +0,4% +4,00 +4,5%
Kupfer-Future 3,24 3,20 +1,1% +0,04 -1,5%
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/gos
(END) Dow Jones Newswires
January 10, 2018 06:45 ET (11:45 GMT)
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Drax Group PLCShs | 7,75 | 0,00% | |
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E.ON sp. ADRs | 11,80 | 0,00% | |
Enel S.p.A. | 6,71 | -0,40% | |
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HSBC Holdings plc | 8,77 | -1,09% | |
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Nordex AG | 11,67 | 0,60% | |
RWE AG (spons. ADRs) | 30,20 | -1,31% | |
RWE AG St. | 30,78 | -0,23% | |
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Veolia Environnement S.A. | 26,64 | -2,95% |
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