13.02.2023 16:05:43

MÄRKTE EUROPA/Gelungener Wochenstart - Warten auf US-Inflation

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer am Freitag geht es an den europäischen Aktienmärkten am Montag etwas nach oben. Der DAX legt um 0,5 Prozent auf 15.392 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 kann sich mit einem Plus von 0,8 Prozent auf 4.233 Punkte besser behaupten. Der Handel verläuft derweil in ruhigen Bahnen. Die Renditen der Bundesanleihen präsentieren sich wenig verändert, während der Euro bei knapp 1,07 Dollar notiert. Marktteilnehmer warten bereits auf die US-Inflationsdaten am Dienstagnachmittag und ihre Auswirkungen auf die Zinserwartungen.

"Die Märkte werden so erst einmal vor sich hindümpeln", so ein Händler. Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners verweist allerdings auf die steigenden Volatilitätsindizes. So habe der VDAX als Gradmesser für die erwarteten Schwankungen am deutschen Markt am Freitag auf dem zweithöchsten Niveau des Jahres geschlossen. "Das illustriert, welch große Nervosität sich breit macht", sagt er.

US-Verbraucherpreise steigen mit Jahresrate von 6,2 Prozent

Bei aller Unsicherheit gehen Volkswirte davon aus, dass sich der Inflationsdruck in den USA im Januar weiter verringert hat. Analysten erwarten laut Factset-Konsens, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent gestiegen sind und damit nur noch um 6,2 (Dezember: 6,5) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen. Für die Kernverbraucherpreise werden Zuwachsraten von 0,3 und 5,4 (5,7) Prozent erwartet. Ihr zyklisches Hoch hatte die US-Inflation im Juni mit 9,1 Prozent erreicht.

Für die Interpretation der Daten ist darauf zu achten, dass mit den US-Verbraucherpreisen für den Januar eine neue Gewichtung einzelner Komponenten wirksam wird. Der Anteil für Wohnen wird von 43,008 auf 44,384 Prozent erhöht, der für Transport von 17,737 auf 16,744 Prozent gesenkt. Auch die Gewichtung für Nahrungsmittel wird reduziert, und zwar von 13,867 Prozent auf 13,531 Prozent.

Eurozone vermeidet Rezession - Prognose erhöht

Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für den Euroraum im laufenden Jahr angehoben und rechnet nicht damit, dass die Wirtschaft in eine Rezession fallen wird. Wie die Kommission im Rahmen ihrer Winterprognose mitteilte, erwartet sie für 2023 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,9 (Herbstprognose: 0,3) Prozent. Für 2024 prognostiziert die Behörde ein BIP-Wachstum von 1,5 Prozent. "Fast ein Jahr nachdem Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat, steht die Eurozone-Wirtschaft zu Beginn des Jahres 2023 besser da als im Herbst prognostiziert", erklärte die Kommission. "Sie dürfte nun die zum Jahreswechsel noch erwartete technische Rezession knapp vermeiden." Für Deutschland erhöhte die Kommission die BIP-Wachstumsprognose für das laufende Jahr auf plus 0,2 (zuvor: minus 0,6) Prozent.

Positiver Newsflow beflügelt Airbus

Positiv werten die Analysten der UBS in zweierlei Hinsicht den Großauftrag aus Indien für den Fugzeughersteller Airbus. Zum einen zeige dieser, dass Indien ein wichtiger Markt für die Zivilluftfahrt sei. Der Auftrag stehe auch im Einklang mit der Expansionsstrategie von Air India. Ein weiteres positives Signal würde die Ankündigung eines Auftrags von IndiGo in ähnlicher Größenordnung bedeuten. Air India habe 250 Flugzeuge bei Airbus bestellt, dabei handele es sich überwiegend um Schmalrumpfflugzeuge. Der Auftrag dürfte sich über zwei Jahrzehnte strecken. Auch wenn noch die Option bestehen dürfte, die Order in Großraumflugzeuge zu ändern, gebe es hier bisher kaum einen Aufschwung.

BMW notieren kaum verändert nachdem sich Finanzvorstand (CFO) Nicolas Peter im Magazin "Focus Money" positiv zum Jahresgewinn geäußert hat. "Vor dem Hintergrund der schwächeren VW-Aussagen von letzter Woche dürfte das für Zuversicht sorgen", kommentiert ein Händler. Denn gerade der Cashflow bei VW lag unter Erwartung. Der BMW-CFO sagte nun aber, BMW habe ein deutlich höheres Vorsteuerergebnis als im Vorjahr erreicht.

Im DAX erholen sich Adidas um 1,9 Prozent, positiv wird aufgenommen, dass Goldman Sachs sein Kursziel erhöht hat. Mit 140 Euro entspreche es grob dem aktuellen Kurs, dies wirke, als sähen die Analysten hier einen Boden.

In der zweiten Reihe steigen Fraport nach den Verkehrszahlen für den Monat Januar um 0,3 Prozent. Vor allem, dass die Passagierzahlen noch immer 21,3 Prozent unter dem Vor-Corona-Jahr 2019 lägen, werfe angesichts der wiedererwachten Reiselust Fragen auf. Ein Händler weist auf den gleichzeitigen Rückgang im Cargo-Bereich von 18,8 Prozent zum Vorjahr hin. Mit Blick auf die Entwicklung spricht ein Marktteilnehmer von einem leicht negativen Gesamtbild.

Dagegen brechen Befesa um 3,2 Prozent ein. Morgan Stanley hat die Aktien des Recycling-Unternehmens auf "Equalweight" von "Overweight" heruntergenommen. Und Siltronic leiden mit einem Abschlag um 5,2 Prozent unter einer Abstufung durch Berenberg auf "Hold".

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.232,97 +0,8% 35,03 +11,6%

Stoxx-50 3.923,79 +0,8% 30,43 +7,5%

DAX 15.391,95 +0,5% 83,97 +10,6%

MDAX 28.494,24 +0,4% 99,48 +13,4%

TecDAX 3.258,86 +0,4% 13,20 +11,6%

SDAX 13.309,39 +0,4% 49,33 +11,6%

FTSE 7.927,20 +0,6% 44,75 +5,8%

CAC 7.193,41 +0,9% 63,68 +11,1%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,35 -0,01 -0,22

US-Zehnjahresrendite 3,71 -0,03 -0,17

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:10 Fr, 17:31 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0707 +0,3% 1,0681 1,0677 +0,0%

EUR/JPY 141,97 +1,1% 141,23 140,34 +1,2%

EUR/CHF 0,9854 -0,1% 0,9870 0,9870 -0,4%

EUR/GBP 0,8836 -0,2% 0,8860 0,8846 -0,2%

USD/JPY 132,64 +0,9% 132,22 131,44 +1,2%

GBP/USD 1,2119 +0,5% 1,2056 1,2069 +0,2%

USD/CNH (Offshore) 6,8316 +0,1% 6,8379 6,8235 -1,4%

Bitcoin

BTC/USD 21.664,37 -0,6% 21.815,77 21.664,41 +30,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 79,49 79,72 -0,3% -0,23 -1,2%

Brent/ICE 85,58 86,39 -0,9% -0,81 -0,2%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 52,32 53,95 -3,0% -1,63 -26,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.855,99 1.865,55 -0,5% -9,57 +1,8%

Silber (Spot) 21,99 22,01 -0,1% -0,02 -8,2%

Platin (Spot) 947,53 948,65 -0,1% -1,13 -11,3%

Kupfer-Future 4,04 4,02 +0,6% +0,02 +6,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 13, 2023 10:06 ET (15:06 GMT)

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