02.01.2019 16:25:43

MÄRKTE EUROPA/Früher Rücksetzer wird für Käufe genutzt

FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt macht nach einem schwachen Start in den Tag am Nachmittag seine Verluste wett. Belastend wirkte am Morgen zunächst die Schwäche der chinesischen Wirtschaft. Die Daten chinesischer Einkaufsmanager waren enttäuschend ausgefallen. Der Caixin-PMI der chinesischen Industrie fiel im Dezember mit 49,7 in den kontraktiven Bereich zurück. Dies war das erste Mal seit Mai 2017. Beim Sub-Index für die neuen Auftragseingänge ging es sogar zum ersten Mal seit Juni 2016 unter die wichtige 50-Punkte-Marke. In der Nacht zum Montag war bereits der offizielle Index enttäuschend ausgefallen.

Marktteilnehmer sehen nach dem Abverkauf der zurückliegenden Wochen wieder Käufer an die Börse zurückkehren. "Wir haben Kunden in ausgesuchten Werten, wie zum Beispiel den Übernahmekandidaten", so ein Aktienhändler. Der DAX tendiert kaum verändert bei 10.551 Punkten, nachdem er im Tief schon bis auf 10.387 gefallen war. Der Euro-Stoxx-50 verliert dagegen 0,6 Prozent auf 2.985 Punkte, nachdem er am Montag - anders als der DAX - gehandelt wurde und zum Wochenstart ein halbes Prozent zulegte.

Anleihen starten überraschend fest ins neue Jahr

Gesucht sind am Kapitalmarkt die sogenannten sicheren Häfen, allen voran deutsche Anleihen. Die Zehnjahresrendite liegt mit 0,16 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit April 2017. "Viele meiner Kunden überrascht der Kurssprung", so ein Anleihehändler. Sie hätten vielmehr mit dem Ende des Anleihekaufprogramms der EZB mit einer nachlassenden Nachfrage gerechnet. Als Grund für das Interesse werden die schwachen Einkaufsmanagerindizes aus China, aber auch aus Spanien genannt.

Rohstoffe leiden unter schwachen Daten aus China

Konjunktursensible Branchen stellen die größten Verlierer. Der Rohstoffsektor verliert europaweit 2,2 Prozent, weil er überproportional vom starken Rohstoffhunger der chinesischen Wirtschaft abhängt. Ihm folgen der Index der Autoaktien und der Index der Banken mit Verlusten von 1,6 und 0,9 Prozent. Am besten halten sich als defensiv geltende Aktien aus dem Pharmabereich sowie Telekomwerte.

Während sich in den USA die Haushaltssperre weiter hinzieht, gibt es im Handelsstreit der USA mit China keine konkreten neuen Entwicklungen. In der kommenden Woche sollen die Handelsgespräche fortgesetzt werden. Ein jüngstes Telefonat zwischen US-Präsident Trump und seinem chinesischen Gegenpart Xi Jinping bezeichnete Trump als "sehr gut".

BVB punktet auch in der Winterpause

Nachdem die Aktie von Borussia Dortmund (BVB) bereits 2018 zu den großen Gewinnern am deutschen Aktienmarkt gehörte, startet sie mit einem Plus von knapp 6 Prozent in das noch junge Jahr. "Der Pulisic-Erlös ist höher als erwartet ausgefallen", so ein Marktteilnehmer. Zudem spiele der Flügelflitzer diese Saison noch in Dortmund zu Ende. Chelsea wird den Spieler bis zum Ende der laufenden Saison unentgeltlich an den Bundesligisten ausleihen.

Mit dem Übernahmeangebot der indonesischen Medco Energie Internasional schießen Ophir Energy um rund 33 Prozent nach oben. Die Citigroup betont, für 2019 mit einer Belebung der Fusionen und Übernahmen in der Öl- und Gasbranche gerechnet zu haben, weil mittelgroße Förder- und Produktionsunternehmen bestrebt seien, Aktivitäten zusammenzulegen. Mit der Akquisition von Ophir - einem Öl- und Gasunternehmen mit Schwerpunkt Afrika - baue Medco nicht nur das Indonesien-Geschäft aus, sondern auch die Aktivitäten in Südostasien, so Analyst Michael Alsford.

Mit einem Plus von gut 8 Prozent starten die Aktien von Thomas Cook deutlich höher ins neue Jahr. Im Handel wird aufs Neue darauf verwiesen, dass Fuson auf dem niedrigen Kursniveau seine Beteiligung ausbauen könnte. Diese Spekulation mache an der Börse immer wieder die Runde.

Leicht positiv für Adidas werten Händler ein Interview des Vorstandsvorsitzenden Kasper Rorsted in der Welt am Sonntag. Er bestätigte dort das Erreichen aller Jahresziele und geht von einem Rekordjahr in allen Segmenten aus. Adidas legen um 1,6 Prozent zu.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 2.984,90 -0,55 -16,52 -0,55

Stoxx-50 2.751,94 -0,29 -8,12 -0,29

DAX 10.551,12 -0,07 -7,84 -0,07

MDAX 21.634,58 0,22 46,49 0,22

TecDAX 2.462,90 0,52 12,72 0,52

SDAX 9.546,18 0,39 37,03 0,39

FTSE 6.710,05 -0,27 -18,08 0,00

CAC 4.673,57 -1,21 -57,12 -1,21

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,16 -0,08 -0,08

US-Zehnjahresrendite 2,67 -0,02 -0,01

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:26 Fr, 17:12 % YTD

EUR/USD 1,1358 -0,92% 1,1486 1,1441 -0,9%

EUR/JPY 124,17 -1,25% 125,46 126,34 -1,2%

EUR/CHF 1,1229 -0,24% 1,1268 1,1255 -0,2%

EUR/GBP 0,9003 +0,06% 0,9004 0,9016 +0,0%

USD/JPY 109,35 -0,31% 109,24 110,43 -0,3%

GBP/USD 1,2616 -1,01% 1,2760 1,2690 -1,2%

Bitcoin

BTC/USD 3.831,00 +2,95% 3.782,12 3.875,75 +3,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 46,47 45,41 +2,3% 1,06 +2,3%

Brent/ICE 54,44 53,80 +1,2% 0,64 +0,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.285,23 1.282,61 +0,2% +2,62 +0,2%

Silber (Spot) 15,51 15,50 +0,1% +0,01 +0,1%

Platin (Spot) 796,10 796,50 -0,1% -0,40 -0,1%

Kupfer-Future 2,60 2,63 -1,1% -0,03 -1,1%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

January 02, 2019 10:25 ET (15:25 GMT)

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