26.07.2024 18:21:40

MÄRKTE EUROPA/Freundlich - US-Daten stimmen zuversichtlich

FRANKFURT (Dow Jones)--Freundlich bis fest haben sich die europäischen Börsen am Freitag aus dem Handel verabschiedet. Gut erholte US-Börsen verstärkten den positiven Trend am Nachmittag. Für Zuversicht sorgte der mit Spannung erwartete PCE-Preisindex aus den USA. Dieser Indikator wird von der US-Notenbank im Hinblick auf die Geldpolitik genau verfolgt. Mit plus 2,6 Prozent in der Kernrate auf Jahressicht lag er genau im erwarteten Rahmen. Das schürte zwar keine neue Zinssenkungsspekulation, stand diesen aber auch nicht im Wege. Die Daten signalisierten dem Markt jedoch, dass der Trend des Inflationsrückgangs weiter intakt ist. Gerade im Vorfeld der Fed-Sitzung kommende Woche sorgte dies für Beruhigung. Entsprechend fielen die US-Renditen weiter zurück. Der DAX kletterte um 0,7 Prozent auf 18.418 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legte sogar 1,1 Prozent auf 4.863 Zähler zu dank kräftiger Gewinne bei Valeo und EssilorLuxottica.

Im Chemiesektor BASF und Wacker mit Zahlen

Bei BASF ging es 2,3 Prozent tiefer nach Zweitquartalszahlen. Sowohl auf Umsatz- als auch Ergebnisseite waren diese unter den Erwartungen geblieben. Niedrige Verkaufspreise machten dem Chemieriesen zu schaffen. Stützend wirkte aber, dass BASF die Ziele für das laufende Jahr bestätigte.

Wacker Chemie fielen nach Zahlenausweis mit 7,8 Prozent noch deutlicher. Der Umsatz lag unter Erwartung, das EBITDA einen Tick darüber. Der Spezialchemiekonzern bestätigte den Ausblick ebenso. Im Rahmen der Erwartungen lagen die Zweitquartalszahlen von Mercedes-Benz (+0,1%). Der Autobauer habe zwar die bereinigte Umsatzrendite im Segment Cars auf 10 bis 11 Prozent gesenkt, die Marktprognose lag aber bereits um rund 10 Prozent, hieß es von den Analysten der RBC. Nutzfahrzeughersteller Traton konnte mit seinen Geschäftszahlen überzeugen, der Kurs stieg um 0,7 Prozent.

Mit kräftigen Kurserholungen, allerdings nur als Reaktion auf vorausgegangene Kurseinbrüche, zeigten sich Sartorius (+6,5%), Rheinmetall (+3,8%) und Heidelberg Materials (+2%). Bei Merck KGaA ging es 2,7 Prozent höher, nachdem der mehr als zwei Wochen über der Aktie lastende Widerstand bei 155 Euro gebrochen worden war.

Freudensprünge bei Valeo und Essilor

Beim Autozulieferer Valeo kam es zu einem Freudensprung von 8,5 Prozent. Die Franzosen hatten zwar ihre Umsatzprognose leicht gesenkt, jedoch einen höheren Gewinn im ersten Halbjahr erzielt. Nach schwachen Geschäftszahlen aus dem Sektor wie von Schaeffler und Vitesco sei der Markt hier unterinvestiert gewesen, erklärte ein Händler den Kurssprung. Auch Conti im DAX legten daher 0,4 Prozent zu.

EssilorLuxottica sprangen um 7,4 Prozent, weil Google und andere Technologie-Unternehmen über eine Partnerschaft mit dem Brillenhersteller nachdenken. Jede Beteiligung an Essilor müsse aber über den freien Aktienmarkt ausgeführt werden, sagte Essilor-CEO Francesco Milleri in einer Analystenkonferenz.

Bei Hermes ging es um 3,4 Prozent höher. Die Citigroup sprach zwar von durchwachsenen Geschäftszahlen, jedoch habe sich der Luxusgüterkonzern viel besser als die Konkurrenz geschlagen. Die Umsätze entsprächen den Erwartungen, stark habe sich der freie Cashflow entwickelt.

Thyssenkrupp mit Gewinnwarnung

Thyssenkrupp brachen nach einer Gewinnwarnung für ihr Fiskaljahr um 7,7 Prozent ein. Der Stahlkonzern rechnet nun mit einem Umsatzrückgang zwischen 6 und 8 Prozent. Das EBIT soll bei über 500 Millionen Euro liegen, für den freien Cashflow erwartet man um minus 100 Millionen Euro. Wie die Citigroup anmerkt, lag die Konsenserwartung aber beim EBIT bei 772 Millionen Euro und beim Cashflow bei plus 215 Millionen Euro.

Überwiegend gute Geschäftszahlen kamen aus dem Bausektor. So stiegen Vinci um 3,4 Prozent. Die Analysten von Berenberg lobten ein starkes Auftragswachstum in der Bausparte und Margenausweitung. Bei Bouygues ging es nach Zahlen um 1,0 Prozent höher.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.862,86 +51,58 +1,1% +7,6%

Stoxx-50 4.449,65 +38,08 +0,9% +8,7%

Stoxx-600 513,03 +4,40 +0,9% +7,1%

XETRA-DAX 18.417,55 +124,50 +0,7% +10,0%

FTSE-100 London 8.285,71 +99,36 +1,2% +5,9%

CAC-40 Paris 7.517,68 +90,66 +1,2% -0,3%

AEX Amsterdam 906,64 +8,07 +0,9% +15,2%

ATHEX-20 Athen 3.575,55 +12,78 +0,4% +14,5%

BEL-20 Brüssel 4.088,20 +17,99 +0,4% +10,3%

BUX Budapest 73.174,10 +428,81 +0,6% +20,7%

OMXH-25 Helsinki 4.462,85 +49,50 +1,1% -2,3%

ISE NAT. 30 Istanbul 11.829,48 +29,66 +0,3% +47,5%

OMXC-20 Kopenhagen 2.656,64 -13,34 -0,5% +16,3%

PSI 20 Lissabon 6.719,05 -49,27 -0,7% +4,3%

IBEX-35 Madrid 11.165,90 +20,30 +0,2% +10,5%

FTSE-MIB Mailand 33.812,44 +41,37 +0,1% +11,3%

OBX Oslo 1.343,56 +4,04 +0,3% +12,5%

PX Prag 1.597,84 -2,52 -0,2% +13,0%

OMXS-30 Stockholm 2.578,75 +16,38 +0,6% +7,5%

WIG-20 Warschau 2.407,15 -8,48 -0,4% +2,7%

ATX Wien 3.671,77 +2,52 +0,1% +6,6%

SMI Zürich 12.241,49 +135,95 +1,1% +9,9%

*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,40 -0,01 -0,17

US-Zehnjahresrendite 4,21 -0,03 +0,33

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:40 Uhr Do, 17:05 % YTD

EUR/USD 1,0860 +0,1% 1,0859 1,0857 -1,7%

EUR/JPY 166,98 +0,0% 166,89 166,90 +7,3%

EUR/CHF 0,9583 +0,3% 0,9568 0,9553 +3,3%

EUR/GBP 0,8443 +0,1% 0,8442 0,8429 -2,7%

USD/JPY 153,77 -0,1% 153,68 153,70 +9,2%

GBP/USD 1,2862 +0,0% 1,2863 1,2881 +1,1%

USD/CNH (Offshore) 7,2602 +0,3% 7,2517 7,2321 +1,9%

Bitcoin

BTC/USD 67.511,70 +2,6% 66.956,80 64.658,80 +55,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 76,87 78,28 -1,8% -1,41 +7,8%

Brent/ICE 80,73 82,37 -2,0% -1,64 +6,4%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 32,43 32,05 +1,2% +0,38 -0,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.385,08 2.365,80 +0,8% +19,28 +15,7%

Silber (Spot) 27,82 27,98 -0,5% -0,15 +17,0%

Platin (Spot) 936,18 937,50 -0,1% -1,33 -5,6%

Kupfer-Future 4,11 4,11 +0,1% +0,00 +4,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 26, 2024 12:22 ET (16:22 GMT)

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