23.11.2016 18:48:52

MÄRKTE EUROPA/Euro bricht weg und Aktien treten auf der Stelle

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben zur Wochenmitte etwas nachgegeben. Weder ein erneut sehr schwacher Euro noch überraschend robuste Konjunkturdaten aus den USA sorgten an den Aktienmärkten für Kauflaune. Der Dax gab um 0,5 Prozent auf 10.662 Punkte nach. Der Euro-Stoxx-50 schloss 0,4 Prozent niedriger bei 3.032 Zählern. Die Börsen in Zürich, Mailand und Helsinki meldeten immerhin minimale Kursgewinne.

   Mehr Bewegung gab es am Devisenmarkt. Der Dollar wertete auf breiter Front deutlich auf, befeuert am Nachmittag von überraschend starken Konjunkturdaten aus den USA. Dort sind die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter im Oktober um 4,8 Prozent gestiegen im Vergleich zum September. Auch eine Umfrage unter Einkäufern im verarbeitenden US-Gewerbe im November lieferte starke Ergebnisse zutage.

   Diese Daten stützen nach Aussage der Volkswirtin Viola Julien von der Helaba die Erwartung, dass die Fed im Dezember die Zinsen erhöhen wird. Zudem werden am Markt angesichts der guten Daten immer stärker potenzielle Zinsschritte im nächsten Jahr thematisiert. Das zog einmal mehr Dollarkäufer an den Markt. Der Euro kostete im Tagestief 1,0526 Dollar, so wenig wie letztmals Anfang Dezember 2015. An den Anleihemärkten reagierten die Kurse nach den guten US-Konjunkturdaten mit Verlusten, die Renditen legten also zu.

   Die sich verfestigende Erwartung von Zinserhöhungen in den USA und der feste Dollar drückten auf den Preis für Gold als zinsfreie Anlage. Der Preis für eine Feinunze fiel erstmals seit Januar wieder unter die Marke von 1.200 Dollar und handelte am Abend knapp 2 Prozent niedriger bei 1.888 Dollar. Mit dem Goldpreis geriet auch der Silberpreis unter Druck.

   Industriemetalle wie Kupfer, Nickel und Zink konnten dagegen von der Aussicht auf eine solide US-Konjunktur profitieren und stiegen zwischen 2 und 3 Prozent. An den Aktienmärkten profitierten davon wiederum die Rohstoffproduzenten, deren Aktien im Schnitt um 1,2 Prozent zulegten.

Goldman Sachs stützt VW und belastet Daimler Im deutschen Aktienhandel verloren Daimler 1,6 Prozent, nachdem Goldman Sachs die Aktie von "Kaufen" auf "Halten" gesenkt hat. Gleichzeitig haben die Analysten VW von "Verkaufen" auf "Kaufen" gleich um zwei Stufen erhöht. Der VW-Kurs legte um 2 Prozent zu. BMW gaben um 1,3 Prozent nach und Continental um 2,2 Prozent. Damit lastete der Autosektor auf dem DAX.

   Der Streik der Piloten ließ die Lufthansa-Aktie wie schon am Vortag kalt, sie steigen sogar um 0,4 Prozent. Aktien von Air France-KLM werden im Dezember aus dem breiten europäischen Börsenindex Stoxx-600 gestrichen, der Kurs gab deshalb um 1,5 Prozent nach. Die Aktien der RWE-Abspaltung innogy werden dagegen in diesen Index aufgenommen und stiegen um 1,5 Prozent.

   Infineon schlossen nach Vorlage der Quartalszahlen mit 2,4 Prozent im Plus. Die Dividende von 0,22 Euro je Aktie liegt zwar unter der Marktprognose von 0,28 Euro; der Gewinn nach Steuern rangiert jedoch im vierten Quartal um fast 17 Prozent über der Konsensschätzung von Analysten.

Hohe Ausschüttung schiebt Thomas Cook auf Sechsmonatshoch Thomas Cook will mehr als 60 Prozent des Nettogewinns an die Aktionäre ausschütten. Der Aktienkurs sprang darauf um 7,4 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit Mitte Mai. Generali gaben um 3 Prozent nach. Der italienische Versicherer Generali will die Kosten auf den sogenannten reifen Märkten um 200 Millionen Euro senken. Händler hatten teilweise mit höheren Einsparungen gerechnet und verkauften die Aktie.

   Trotz des torreichsten Sieges in der Geschichte der Champions League gegen Legia Warschau verloren Aktien von Borussia Dortmund 5,2 Prozent. Der Broker Oddo Seydler hat die BVB-Aktie von "Kaufen" auf "Neutral" abgestuft. Die in immer weitere Ferne entschwindende Übernahme des LED-Ausrüsters AIXTRON durch die chinesische Grand Chip Investment lastet weiterhin schwer auf dem Kurs der Aktie, der 6,2 Prozent verlor auf den tiefsten Stand seit Mitte Mai.

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.032,14 -12,19 -0,4% -7,2% Stoxx-50 2.820,97 -2,80 -0,1% -9,0% Stoxx-600 340,77 -0,25 -0,1% -6,9% XETRA-DAX 10.662,44 -51,41 -0,5% -0,8% FTSE-100 London 6.817,71 -2,01 -0,0% +9,2% CAC-40 Paris 4.529,21 -19,14 -0,4% -2,3% AEX Amsterdam 456,41 +0,01 +0,0% +3,3% ATHEX-20 Athen 1.715,33 -1,03 -0,1% -6,4% BEL-20 Bruessel 3.467,94 -5,89 -0,2% -6,3% BUX Budapest 30.156,29 -84,09 -0,3% +26,1% OMXH-25 Helsinki 3.481,95 +9,34 +0,3% +3,7% ISE NAT. 30 Istanbul 91.681,14 -911,62 -1,0% +2,6% OMXC-20 Kopenhagen 813,49 -4,06 -0,5% -19,8% PSI 20 Lissabon 4.441,67 -14,64 -0,3% -16,7% IBEX-35 Madrid 8.627,50 -24,00 -0,3% -9,6% FTSE-MIB Mailand 16.532,26 +12,37 +0,1% -22,8% RTS Moskau 1.016,95 +0,11 +0,0% +34,3% OBX Oslo 587,67 +0,06 +0,0% +9,0% PX-GLOB Prag 1.150,81 -4,59 -0,4% -7,3% OMXS-30 Stockholm 1.482,63 -2,41 -0,2% +2,5% WIG-20 Warschau 1.796,63 +20,97 +1,2% -3,4% ATX Wien 2.514,25 -2,44 -0,1% +4,9% SMI Zuerich 7.752,24 +10,42 +0,1% -12,1%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:16 Di, 17:40 % YTD EUR/USD 1,0552 -0,81% 1,0638 1,0614 -2,8% EUR/JPY 118,8702 +0,77% 117,9668 117,88 -19,0% EUR/CHF 1,0725 -0,17% 1,0743 1,0723 -1,4% EUR/GBP 0,8477 -0,91% 0,8573 1,1709 +15,1% USD/JPY 112,67 +1,60% 110,89 111,05 -4,0% GBP/USD 1,2447 +0,32% 1,2408 1,2429 -15,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,12 48,03 +0,2% 0,09 +8,8% Brent/ICE 49,16 49,12 +0,1% 0,04 +8,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.188,03 1.212,30 -2,0% -24,27 +12,0% Silber (Spot) 16,35 16,64 -1,8% -0,29 +18,3% Platin (Spot) 925,10 940,00 -1,6% -14,90 +3,8% Kupfer-Future 2,60 2,54 +2,3% +0,06 +20,8% Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/gos

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   November 23, 2016 12:18 ET (17:18 GMT)

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Aktien in diesem Artikel

Assicurazioni Generali S.p.A. 32,05 -0,68% Assicurazioni Generali S.p.A.
BMW AG 82,78 4,76% BMW AG
BVB (Borussia Dortmund) 3,29 -0,90% BVB (Borussia Dortmund)
Continental AG 69,40 2,78% Continental AG
Infineon AG 37,47 0,69% Infineon AG
Lufthansa AG 6,70 -0,30% Lufthansa AG
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 61,29 2,68% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Volkswagen (VW) St. 103,20 2,89% Volkswagen (VW) St.