16.05.2022 12:57:44

MÄRKTE EUROPA/Etwas schwächer - China-Daten belasten

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Plus am Freitag geht es an den europäischen Aktienmärkten am Montag nach unten. Das Auf und Ab an den Finanzmärkten setzt sich damit fort. Der DAX pendelt erneut um die Marke bei 14.000 Punkten. Übergeordnet belastet weiterhin der Ukrainekrieg und die Sorgen vor Energieengpässen in Europa. Zudem verursacht China unverändert Konjunktursorgen und Lieferkettenprobleme.

Aktuell belasten schwache Wirtschaftsdaten aus China. Dort ging die Industrieproduktion im April entgegen den Erwartungen zurück, und die Einzelhandelsumsätze sind noch stärker eingebrochen als ohnehin befürchtet. Der DAX fällt 0,6 Prozent auf 13.941 Punkte, die Indexmitglieder Fresenius und Porsche werden ex Dividende gehandelt. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,6 Prozent auf 3.682 Zähler nach. Der Druck auf den Goldpreis nimmt zu: Die Feinunze notiert erstmals seit Anfang Februar zeitweise wieder unter 1.800 Dollar. Unter Druck gerät der Goldpreis vom festen Dollar einerseits und der Zinserhöhungsspekulation andererseits.

Vodafone mit neuem Großaktionär

Bereits in der Vorwoche haben Aktien aus der europäischen Telekommunikationsbranche zur Stärke geneigt, nun gab es positive Nachrichten aus dem Sektor. Vodafone gewinnen 2,5 Prozent, weil sich die Emirates Telecommunications Group mit knapp 10 Prozent beteiligt. "Das zeigt: Die Branche ist interessant", so ein Händler. Der Wert des Pakets liegt bei umgerechnet etwa 4 Milliarden Dollar. Emirates zufolge ist die Investition eine Nutzung ihrer starken Bilanz zu einer attraktiven Bewertung. Sie biete zudem die Möglichkeit, künftige Werte zu realisieren.

Deutsche Telekom geben dagegen um 1,5 Prozent nach. Keine großen Impulse gehen dabei von der Aufstockung des Anteils der Telekom an OTE aus. "Das war abgesichert, und die OTE ist bereits voll konsolidiert", so ein Marktteilnehmer. Der Stimmrechtsanteil der Deutschen Telekom an ihrer griechischen Tochtergesellschaft Hellenic Telecommunications Organization SA (OTE) liegt nun bei der Marke von 50 Prozent. Nach einem Aktienrückkauf von OTE, bei dem die Telekom keine Aktien abgab, stieg der Anteil auf 50,00 Prozent.

Analysten machen Kurse

Nachdem die Berichtssaison für das erste Quartal ihren Zenit überschritten hat, sind Analysten als Impulsgeber für die Einzelwerte wieder stärker gefragt. Kursgewinner im DAX sind Sartorius mit 4,0 Prozent Plus, nachdem sie von der UBS auf "Kaufen" hochgestuft worden sind. Continental und Vitesco fallen bis zu knapp 2,4 Prozent. Die Analysten von JP Morgan haben bei vielen Autozulieferern die Kursziele drastisch gekappt. Auch Faurecia in Paris fallen 2,0 Prozent.

Die Nachrichtenlage auf Unternehmensseite ist weiter häufig von den Folgen des Ukraine-Kriegs geprägt. So hat Autohersteller Renault sein Geschäft in Russland wie erwartet komplett abgeschrieben. Der Konzern hat das Russland-Geschäft an den russischen Staat verkauft. Das führt zu einer Belastung von 2,2 Milliarden Euro. Die Aktien fallen um 0,7 Prozent.

Ryanair kann keinen belastbaren Ausblick geben

Unter den Airline-Aktien belasten Ryanair. Die Gesellschaft sieht sich aktuell nicht in der Lage zu einem belastbaren Ausblick zur Höhe des Gewinns im Geschäftsjahr. Die Aktien geben 2,8 Prozent nach. Positiv sei aber die Auslastung von 82 Prozent, sie sei gemessen an den Konkurrenten hoch, heißt es.

Deutlich fester gegen den Markt mit 5,8 Prozent Plus zeigen sich die Aktien der französischen Supermarktkette Casino dank ihrer Verkaufspläne für Greenyellow. Entsprechende Spekulationen wurden nun bestätigt. "Casino könnte einen guten Preis bekommen", sagt ein Händler mit Blick auf die Tochter für Erneuerbare Energien.

Beim Zementhersteller Holcim geht es 1,2 Prozent tiefer. Den Ausstieg in Indien werten die Analysten der UBS als strategisch relevant für Holcim. Der Verkauf von Beteiligungen an Ambuja Cement und ACC für insgesamt 6,4 Milliarden Franken sei am Markt von vielen erwartet worden. Der Schritt, sich aus Indien zurückzuziehen, sei für den Schweizer Baustoffkonzern von strategischer Bedeutung: Indien sei der größte einzelne Schwellenmarkt im Holcim-Portfolio. Eine wichtige Frage werde sein, wie die Erlöse eingesetzt würden, da sich das Unternehmen über seinen Geschäftsbereich Lösungen und Produkte zunehmend auf Bauprodukte konzentriere. Berenberg sieht den Holcim-Strategiewechsel mit der Abkehr aus Indien kritisch.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.682,27 -0,6% -21,15 -14,3%

Stoxx-50 3.591,11 -0,4% -13,95 -6,0%

DAX 13.940,73 -0,6% -87,20 -12,2%

MDAX 28.897,68 +0,3% 76,86 -17,7%

TecDAX 3.071,51 -0,1% -4,45 -21,7%

SDAX 13.140,43 -0,5% -65,91 -20,0%

FTSE 7.419,49 +0,0% 1,34 +0,5%

CAC 6.344,52 -0,3% -18,16 -11,3%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 1,00 +0,05 +1,18

US-Zehnjahresrendite 2,92 +0,00 +1,41

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:40 Uhr Fr, 17:32 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0432 +0,3% 1,0407 1,0414 -8,3%

EUR/JPY 134,90 +0,3% 134,19 134,55 +3,1%

EUR/CHF 1,0474 +0,5% 1,0433 1,0420 +1,0%

EUR/GBP 0,8510 +0,3% 0,8496 0,8509 +1,3%

USD/JPY 129,34 -0,0% 128,95 129,23 +12,4%

GBP/USD 1,2255 +0,1% 1,2250 1,2237 -9,4%

USD/CNH (Offshore) 6,8073 +0,1% 6,8078 6,7992 +7,1%

Bitcoin

BTC/USD 30.081,33 -3,0% 30.399,45 30.518,19 -34,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 109,50 110,49 -0,9% -0,99 +49,2%

Brent/ICE 110,75 111,55 -0,7% -0,80 +45,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.805,74 1.811,51 -0,3% -5,77 -1,3%

Silber (Spot) 21,16 21,12 +0,2% +0,05 -9,2%

Platin (Spot) 940,65 942,78 -0,2% -2,13 -3,1%

Kupfer-Future 4,17 4,17 -0,2% -0,01 -6,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

May 16, 2022 06:58 ET (10:58 GMT)

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Deutsche Telekom AG 29,85 1,29% Deutsche Telekom AG
Forvia 8,65 -0,09% Forvia
Holcim AG 42,85 -1,49% Holcim AG
Renault S.A. 45,80 -0,30% Renault S.A.
Ryanair 18,43 -1,68% Ryanair
Ryanair Holdings PLC (spons. ADRs) 41,60 -0,48% Ryanair Holdings PLC (spons. ADRs)
Sartorius AG St. 190,00 0,96% Sartorius AG St.
Sartorius AG Vz. 238,00 1,10% Sartorius AG Vz.
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Vodafone Group PLC 0,79 -0,08% Vodafone Group PLC

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