18.12.2015 18:47:49
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MÄRKTE EUROPA/Erleichterungsrally schon wieder beendet
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Freude über die gelungene Zinswende in den USA am Vortag ist es am Freitag an Europas Börsen mit den Kursen wieder nach unten gegangen. Als belastend erwiesen sich enttäuschende US-Konjunkturdaten und die anhaltende Schwäche der Ölpreise. Letztere konnten sich am späten Nachmittag aber etwas erholen, worauf auch die Aktienkurse von ihren Tagestiefs etwas zurückkamen. Auch der Verfall von Futures und Optionen auf Indizes und Einzelwerte habe auf die Kurse gedrückt, hieß es.
Der Dax verlor 1,2 Prozent auf 10.608 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,4 Prozent auf 3.261 nach unten. Im Tief hatte er bei 3.243 Punkten gelegen.
In den USA fiel der Markit-Einkaufsmanagerindex im Dezember auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr. "Ein fehlender Preisdruck, ein flaues Wachstum und ein Rückgang des Geschäftsklimas auf ein Fünfjahrestief - das alles sind enttäuschende Nachrichten für eine Wirtschaft, die ihre erste Zinserhöhung seit fast zehn Jahren erlebt hat", kommentierte Markit-Chefökonom Chris Williamson. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer aber immer noch Wachstum.
Ein Stimmungsdämpfer kam auch aus Japan. Dort dehnt die japanische Zentralbank (BoJ) ihre quantitative Lockerung auf Anleihen mit längeren Laufzeiten zwar aus, lässt das Kaufvolumen insgesamt aber unverändert.
Der Euro ging mit rund 1,0850 Dollar wenig verändert zum Vortag aus dem Handel. Die Commerzbank rechnet bis auf weiteres nicht mit einer ausgeprägten Dollar-Stärke. Die US-Notenbank habe nämlich klargemacht, dass der anstehende Zinserhöhungszyklus der wohl vorsichtigste in der Geschichte werden dürfte. Derweil zog der Yen zu Euro und Dollar an. Er profitierte davon, dass die japanische Notenbank ihre expansive Lockerungspolitik zwar auf weitere Anleihen ausgeweitet hat, das Volumen der Anleihekäufe aber nicht erhöht.
Der Rohstoffsektor stieg gegen den Trend um 0,6 Prozent, gestützt von einem um 3 Prozent erholten Kupferpreis. Auch der Goldpreis zog deutlich an. Die Feinunze kostete 1.066 Dollar, etwa 1,6 Prozent mehr als am späten Donnerstag. BHP Billiton legten um 2,5 Prozent zu, für Anglo American ging es um 4,5 Prozent nach oben. Neben der Erholung des Kupferpreises war im Handel von Schnäppchenkäufen die Rede, nachdem der Sektor wegen der eingebrochenen Rohstoffpreise in diesem Jahr um fast 40 Prozent eingebrochen ist.
Zu den Verlierern gehörten auch Aktien aus dem Chemiesektor, nachdem die Credit Suisse den europäischen Chemiesektor auf "Untergewichten" gesenkt hatte. Der Sektorindex gab um 1,3 Prozent nach. Der Finanzsektor hielt sich mit einem Minus von etwa 0,6 Prozent besser als der breite Markt, denn mit der Zinswende in den USA dürften sich die Geschäftsaussichten für die Branche verbessern.
Auf Unternehmensseite war die Nachrichtenlage vorweihnachtlich dünn. Tagesgewinner im DAX war die Aktie der Deutschen Börse mit einem Plus von 2,1 Prozent. Die Analysten von Equinet hatten das Papier auf "Accumulate" hochgestuft. Ein attraktives Kurs-Gewinn-Verhältnis verspreche in Kombination mit einem erwarteten jährlichen Gewinnwachstum je Aktie um 16 Prozent in den kommenden zwei Jahren deutliches Aufwärtspotenzial. Die Deutsche Börse profitiere zudem von höheren Zinsen in den USA.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.260,72 -45,75 -1,4% +3,6% Stoxx-50 3.065,07 -30,76 -1,0% +2,0% Stoxx-600 361,23 -3,67 -1,0% +5,5% XETRA-DAX 10.608,19 -129,93 -1,2% +8,2% FTSE-100 London 6.052,42 -50,12 -0,8% -7,8% CAC-40 Paris 4.625,26 -52,28 -1,1% +8,3% AEX Amsterdam 434,15 -4,82 -1,1% +2,3% ATHEX-20 Athen 182,96 +0,99 +0,5% -30,9% BEL-20 Bruessel 3.648,77 -27,32 -0,7% +11,1% BUX Budapest 23.666,29 -36,79 -0,2% +42,3% OMXH-25 Helsinki 3.302,41 -54,27 -1,6% +10,5% ISE NAT. 30 Istanbul 88.788,10 -1639,21 -1,8% -16,4% OMXC-20 Kopenhagen 990,02 -8,25 -0,8% +33,0% PSI 20 Lissabon 5.277,99 +32,67 +0,6% +10,7% IBEX-35 Madrid 9.717,10 -161,40 -1,6% -5,5% FTSE-MIB Mailand 21.241,93 -281,17 -1,3% +11,7% RTS Moskau 765,73 -26,34 -3,3% -3,2% OBX Oslo 523,49 -11,38 -2,1% -0,0% PX-GLOB Prag 1.204,34 -3,41 -0,3% +1,7% OMXS-30 Stockholm 1.422,63 -15,69 -1,1% -2,9% WIG-20 Warschau 1.858,87 +18,30 +1,0% -19,7% ATX Wien 2.356,86 -9,33 -0,4% +9,1% SMI Zuerich 8.608,91 -47,39 -0,5% -4,2%DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.09 Uhr Do, 17.34 Uhr EUR/USD 1,0842 -0,13% 1,0856 1,0816 EUR/JPY 131,52 -0,65% 132,38 132,67 EUR/CHF 1,0781 -0,08% 1,0790 1,0789 USD/JPY 121,31 -0,52% 121,94 122,64 GBP/USD 1,4906 -0,17% 1,4931 1,4887 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
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December 18, 2015 12:17 ET (17:17 GMT)
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