20.06.2018 09:38:42
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MÄRKTE EUROPA/Erholungstag
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach drei Tagen mit teils großen Verlusten sind die Börsen in Europa am Mittwoch im Plus gestartet. Der Ausverkauf bei einigen Werten wird an der Börse als übertrieben eingestuft, daher kommt es zu sogenannten Schnäppchenkäufen. Dabei wachsen die Kursaufschläge bislang aber nicht in den Himmel. Denn an dem übergeordneten Bild habe sich nichts geändert, heißt es. Die Konjunktur in Europa sei bereits ins Stocken geraten, die Krise in der Eurozone schwele vor sich hin, und über allem hänge unverändert der Handelsstreit zwischen den USA und China.
In diesem Umfeld legt der DAX am Morgen 0,2 Prozent auf 12.701 Punkte zu. Der Euro-Stoxx 50 gewinnt 0,3 Prozent auf 3.446 Zähler. Größter Gewinner in Europa ist mit einem Plus von 1 Prozent die Börse in Madrid.
"Die Zurückhaltung der Investoren ist angesichts der Kommentare von Peter Navarro, dem Handelsberater von Präsident Trump, sinnvoll", meint Michael Hewson, Marktstratege bei CMC Markets. Navarro sei Autor des Buches von "Tod durch China" und stehe für Protektionismus. Er sei überzeugt, dass Länder wie China und Deutschland die USA ausnutzten. "In Europa spiegelt der DAX einen möglicher Handelskrieg angesichts der starken Exportorientierung Deutschlands am deutlichsten wider", so Hewson.
Der Euro startet wenig verändert bei knapp 1,16 Dollar. Die Devisenstrategen der Commerzbank sehen für den Dollar Aufwärtsrisiken, da Zölle für eine höhere Inflation und damit höhere Zinsen in den USA sprechen. Doch dem gegenüber stehe ein wichtiges Risikoszenario. Wenn die realwirtschaftlichen Effekte eines Handelskrieges den inflationären Effekt überwiegen, könnte der US-Dollar unter die Räder geraten.
Deutsche Erzeugerpreise von Energiekosten getrieben
Steigende Energiepreise haben im Mai für höhere Produzentenpreise in Deutschland gesorgt. Im Vergleich zum Vormonat legten die Erzeugerpreise um 0,5 Prozent zu, Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,4 Prozent erwartet. "Die Entwicklung bei den Erzeugerpreisen ist für die Aktien schlecht", sagt Heino Ruland von Ruland Research. Die Gesamtzahl sei stark vom kräftigen Anstieg um 5,4 Prozent bei Mineralölerzeugnissen und Eisenerz verzerrt worden. Bei Investitionsgütern seien die Erzeugerpreise dagegen nur um 1,1 Prozent im Jahres- und um 0,1 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. "Das deutet auf fallende Gewinne hin", so der Analyst. Denn die Löhne und Gehälter seien im April um 4,3 Prozent gestiegen. Das sei nicht weitergereicht worden.
Engie verkauft Beteiligung an thailändischer Glow
Der französische Versorger Engie (Aktie plus 1,6 Prozent) verkauft für 2,6 Milliarden Euro seinen 69-prozentigen Anteil an dem thailändischen Energieerzeuger Glow Energy an die ebenfalls in Thailand beheimatete Global Power Synergy. Mit diesem Schritt steigt Engie zudem aus der Kohleverstromung in der Region Asien-Pazifik aus und verringert seine weltweite installierte Kohleverstromungskapazität um 14 Prozent. Es ist erklärtes Ziel der Engie SA, ihre CO2-Bilanz zu verbessern.
Ceconomy verkauft defizitäres Russlandgeschäft und benötigt Geld
Wie bereits angekündigt, verkauft Ceconomy das defizitäre Russlandgeschäft und beteiligt sich im Gegenzug am führenden Händler für Unterhaltungselektronik in dem Land. Die Media-Saturn-Holding, deren 80-prozentiger Mehrheitseigner Ceconomy ist, steigt mit 15 Prozent an PJSC M.Video der Safmar-Gruppe ein. Der Deal wird den Gewinn von Ceconomy dieses Jahr massiv belasten. Zudem prüft Europas größter Unterhaltungselektronikhändler eine Kapitalerhöhung. An der Börse wird bemängelt, dass das Unternehmen auch in Zukunft das Russland-Risiko in den Büchern halte, nämlich über die Beteiligung an PJSC M.Video der Safmar-Gruppe. Nach dem Kursabschlag von fast 10 Prozent am Vortag geht es für die Aktie um 2 Prozent nach oben.
Dialog Semiconductor legen nach Übernahmeplänen für Synaptics um 2,5 Prozent zu. Dialog hat eine Due Dilligence angekündigt. Ziel der Übernahme sei es, das Wachstum im Bereich Internet der Dinge (IoT) zu beschleunigen und die Position des Unternehmens auf dem Mobiltelefonmarkt weiter zu stärken. Dialog versucht mit dem Schritt, die Abhängigkeit vom Kunden Apple zu reduzieren. Ein Zusammenschluss wäre nach Einschätzung der DZ Bank sinnvoll. Die Frage sei, welcher Kaufpreis gezahlt werden müsse.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.445,67 0,30 10,37 -1,66
Stoxx-50 3.062,82 0,45 13,87 -3,62
DAX 12.701,26 0,18 23,29 -1,68
MDAX 26.535,32 0,34 88,77 1,28
TecDAX 2.829,45 1,02 28,44 11,88
SDAX 12.419,60 0,41 50,29 4,48
FTSE 7.670,11 0,87 66,26 -0,70
CAC 5.394,06 0,06 3,43 1,53
Bund-Future 161,50 0,00 1,81
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.28 Uhr
EUR/USD 1,1574 -0,1% 1,1585 1,1579
EUR/JPY 127,48 -0,1% 127,56 127,44
EUR/CHF 1,1528 +0,0% 1,1528 1,1521
GBP/EUR 1,1367 -0,0% 1,1418 1,1379
USD/JPY 110,13 +0,1% 110,04 110,05
GBP/USD 1,3157 -0,1% 1,3174 1,3177
Bitcoin
BTC/USD 6.661,06 -1,3% 6.751,60 6.757,98
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,65 -0,64 -0,04
Deutschland 10 Jahre 0,37 0,37 -0,06
USA 2 Jahre 2,55 2,55 0,66
USA 10 Jahre 2,90 2,90 0,49
Japan 2 Jahre -0,14 -0,14 0,00
Japan 10 Jahre 0,03 0,02 -0,02
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 65,64 65,07 +0,9% 0,57 +9,8%
Brent/ICE 75,34 75,08 +0,3% 0,26 +16,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.274,42 1.274,77 -0,0% -0,35 -2,2%
Silber (Spot) 16,35 16,29 +0,3% +0,06 -3,5%
Platin (Spot) 862,05 869,50 -0,9% -7,45 -7,3%
Kupfer-Future 3,06 3,05 +0,5% +0,01 -8,0%
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/cln
(END) Dow Jones Newswires
June 20, 2018 03:39 ET (07:39 GMT)
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