18.08.2014 12:59:32

MÄRKTE EUROPA/Erholungsrally nach Ukraine-Schreck

   Von Michael Denzin

   Die Börsen in Europa holen am Montagmittag rund die Hälfte des Kursrutsches nach dem Ukraine-Schreck vom Freitag wieder auf. Für Entspannung sorgt, dass es keine unabhängige Bestätigung für jenen Angriff ukrainischer Truppen auf einen russischen Militärkonvoi am Freitag gibt, der die Kurse in der letzten Handelsstunde ins Trudeln gebracht hatte. Gleichwohl bleibt die Lage unverändert angespannt und die Nachrichtenlage um den russischen Hilfskonvoi an der ukrainischen Grenze ist verworren bis widersprüchlich.

   Das Außenministertreffen in Berlin zu einer Entspannung der Lage brachte derweil keine Fortschritte. "Das schwierige Fahrwasser für die Börsen wird noch einige Zeit anhalten", erwartet ein Händler daher. Plötzliche Abverkäufe seien somit jederzeit möglich.

   Die Indizes wie der Dax kommen zum Mittag auch von den Hochs aus dem Vormittagsgeschäft etwas zurück. Das deutsche Börsenbarometer steigt um 1,4 Prozent auf 9.217 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 1,1 Prozent zu auf 3.066 Zähler.

   Am Devisenmarkt sind tendenziell weiter die Fluchtwährungen Yen und Franken gesucht. Die ebenfalls als Fluchthafen bekannten deutschen Anleihen korrigieren dagegen etwas. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe steigt von ihrem Rekordtief um 0,95 Prozent am Freitag auf 0,99 Prozent. Der Euro notiert wenig verändert mit 1,3389 Dollar.

   Neben der Ukraine-Krise stehen in der laufenden Woche die Veröffentlichung des Protokolls der Offenmarktsitzung der US-Notenbank vom Juli und das Treffen der Zentralbanker in Jackson Hole im Blick.

   Die Kurserholung an den Börsen zieht sich quer durch alle Branchen. An der Spitze stehen die Autowerte mit einem durchschnittlichen Plus von 1,6 Prozent. Auch andere konjunkturzyklische Sektoren wie Chemie und Bau gewinnen überdurchschnittlich.

   Im TecDax legen Nordex-Aktien um 4,1 Prozent zu. Zum einen sei die Aktie nach Vorlage der Zahlen am Freitag um über 13 Prozent eingebrochen und besitze daher nun Erholungspotenzial. Zum anderen habe Vorstandschef Zeschky der Welt am Sonntag gesagt, dass das Unternehmen zwei weitere Länder erschließen wolle, heißt es an der Börse. "Damit hält Zeschky die Wachstumsstory für seine Aktionäre am Leben", so ein Händler.

   Mit einem Kursplus von 4,4 Prozent honoriert die Börse bei United Internet den Einstieg bei Rocket Internet. Das Unternehmen zahlt dafür 435 Millionen Euro. Rocket Internet kopiert erfolgreiche E-Commerce-Geschäftsmodelle - meist aus den USA - und baut sie in anderen Märkten auf. Das bisher bekannteste Unternehmen, das aus der Start-up-Schmiede hervorgegangen ist, der Berliner Online-Mode-Händler Zalando, bereitet sich derzeit ebenfalls auf einen Börsengang noch in diesem Jahr vor.

   Für die TUI-Aktie geht es um 2,4 Prozent voran. Sollte die geplante Fusion des Reisekonzerns mit der Mehrheitsbeteiligung TUI Travel von den Aktionären genehmigt werden, will Konzernchef Fritz Joussen mehr als 100 der rund 650 Tochterfirmen zum Verkauf stellen, wie der Manager dem Handelsblatt sagte.

   Wenig tut sich beim Gold. Die Feinunze Gold kostet 1.302 Dollar. Öl der Nordseesorte Brent verbilligt sich dagegen auf 102,22 Dollar von gut 103 im späten US-Geschäft am Freitag. In der Spitze war der Ölpreis auf die Meldung über den ukrainischen Angriff am Freitag auf über 103,50 nach oben geschnellt, eher er wieder abzubröckeln begann.

INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.067,16 +1,11% Stoxx-50 2.956,54 +0,95% DAX 9.221,89 +1,42% FTSE 6.729,41 +0,60% CAC 4.220,75 +1,11% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 150,12 -19

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.41 Uhr Fr, 17.33 Uhr EUR/USD 1,3396 0,07% 1,3387 1,3397 EUR/JPY 137,25 0,13% 137,07 137,03 EUR/CHF 1,2107 0,00% 1,2107 1,2096 USD/JPY 102,46 0,05% 102,41 102,26 GBP/USD 1,6732 0,03% 1,6728 1,6691 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/mod/gos (END) Dow Jones Newswires

   August 18, 2014 06:28 ET (10:28 GMT)

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15.02.23 TUI Market-Perform Bernstein Research
15.02.23 TUI Sell UBS AG
15.02.23 TUI Underweight Barclays Capital
15.02.23 TUI Hold Deutsche Bank AG
14.02.23 TUI Underperform Jefferies & Company Inc.
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