02.11.2018 15:29:46
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MÄRKTE EUROPA/Entspannung im Handelsstreit gibt Auftrieb
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Entspannungsignale im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit sorgen auch am Freitagnachmittag für gute Stimmung an den europäischen Aktienmärkten. Allerdings können die Märkte die Tageshochs nach dem US-Arbeitsmarktbericht nicht ganz verteidigen. Der DAX steigt um 1,3 Prozent auf 11.617 Punkte und steht ein halbes Prozent unter seinem Tageshöchststand. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 1 Prozent auf 3.237 Punkte.
Der Arbeitsmarktbericht ist mit einem Plus von 250.000 Stellen sehr stark ausgefallen. Dabei sind allerdings die Stundenlöhne so stark gestiegen wie seit 2009 nicht mehr. Das verfestigt die Zinserhöhungserwartungen in den USA. Auch der Euro kann die Tageshochs nicht ganz halten und kommt auf 1,1415 Dollar zurück.
Trotzdem bleibt die übergeordnete Stimmung gut: "Trump dirigiert, die Märkte spielen mit", sagt Jochen Stanzl, Marktanalyst von CMC Markets. Nach dem Trump-Tweet vom Vortag treiben nun Berichte, wonach der US-Präsident seine Administration bereits angewiesen hat, an einem Vertragsentwurf mit China zu arbeiten. Obwohl es keine belastbaren Details gibt, rechnet der Markt dank dieser versöhnlichen Töne nicht mehr mit einer Verschärfung des Handelskonflikts.
Entsprechend nimmt damit die Risikobereitschaft der Anleger wieder deutlich zu: Die Anleihemärkte leiden unter Umschichtungen in Aktien. Selbst in Technologieaktien zeigt sich daher keine negative Reaktion auf den Ausblick von Apple. Der Stoxx-Technologie-Index steigt um 1,3 Prozent. Noch stärker nach oben geht es mit dem europäischen Auto-Index, der mit einem Plus von 2,8 Prozent den Aufschwung anführt.
Im Minus liegen lediglich die konjunkturunabhängigen Aktien der Versorger, der Pharmawerte und der Nahrungsmittelhersteller. Sie hatten während des Abschwungs überwiegend stabil im Markt gelegen.
Banken vor Stresstest fest
Banken stehen am Freitag im Fokus mit dem europäischen Stresstest. Nach Handelsschluss in Europa wird die europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA die Ergebnisse des im Januar begonnenen Tests veröffentlichen. Er soll simulieren, wie sich das Eigenkapital der Institute unter schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entwickeln würde.
Die beteiligten 33 Institute des Euroraums, darunter acht deutsche, laufen aber nicht Gefahr, durchzufallen. Eine Hürde galt es bei diesem Test nicht zu nehmen. Deutsche Bank legen 2,8 Prozent zu, nachdem sich die Stimmung dank des neuen Großaktionärs deutlich verbessert hat. Für UBS, Societe Generale und Unicredit geht es bis zu 2,5 Prozent höher.
Wirecard gegen den Trend schwach
Am deutschen Markt steigen VW um 3,4 Prozent, Lufthansa um 4,9 Prozent, Covestro um 3,7 Prozent und BASF um 4,2 Prozent. Die Autobranche und der Chemiesektor würden von einem Ende des Handelsstreits laut Marktteilnehmern besonders stark profitieren.
Verlierer des Tages sind Wirecard mit einem Abschlag um 5 Prozent auf 154,20 Euro. Dabei belastet nach Händlerangaben eine Analyse aus dem Hause Merrill Lynch, in der das Kursziel deutlich von 192 auf 150 Euro gesenkt wurde. In der Studie werde Ingenico als interessante Alternative genannt, die Aktie legt in Paris um 3 Prozent zu.
Dialog im Sog von Apple
Apple will, wie bereits Samsung, künftig keine Absatzzahlen für iPhones und andere Geräte mehr veröffentlichen. Der Kurs fällt um 5 Prozent. Dialog Semiconductor geben um 1,8 Prozent nach. Das Minus hält sich noch in Grenzen, nachdem die Credit Suisse die Aktie auf "Outperform" hochgenommen hat.
Düster sieht es aber für SLM Solutions aus, die fast 18 Prozent einbrechen, obwohl sich die Aktie seit Jahresbeginn bereits gedrittelt hat. Hier wurde nicht nur eine Gewinn- und Umsatzwarnung ausgesprochen, auch der Finanzchef verlässt die Brücke. Auch Senvion, der ehemaligen Repower, bläst eine Umsatz- und Gewinnwarnung den Wind ins Gesicht. Sie verlieren 10 Prozent.
Von Käufen durch so genannte Schnäppchenjäger profitieren einige Aktien, deren Kurse zuletzt besonders scharf eingebrochen sind. Isra Vision steigen um 9 Prozent, Wacker Chemie um gut 5 Prozent und Viscom um 9 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.232,49 0,88 28,28 -7,75
Stoxx-50 2.958,63 0,28 8,40 -6,90
DAX 11.603,41 1,18 134,87 -10,17
MDAX 24.634,40 1,22 296,78 -5,98
TecDAX 2.689,45 0,72 19,11 6,34
SDAX 11.373,38 1,86 207,36 -4,32
FTSE 7.144,63 0,42 29,97 -7,45
CAC 5.131,21 0,89 45,43 -3,41
Bund-Future 159,62 -0,41 2,19
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.30 Uhr Do, 18.23 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1429 +0,22% 1,1434 1,1419 -4,9%
EUR/JPY 129,01 +0,44% 129,19 128,61 -4,6%
EUR/CHF 1,1435 +0,04% 1,1445 1,1437 -2,4%
EUR/GBP 0,8792 +0,20% 0,8783 0,8781 -1,1%
USD/JPY 112,90 +0,23% 112,97 112,62 +0,2%
GBP/USD 1,2998 +0,00% 1,3020 1,3002 -3,8%
Bitcoin
BTC/USD 6.334,50 -0,7% 6.374,18 6.370,90 -53,6%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 J. -0,61 -0,63 0,00
Deutschland 10 J. 0,43 0,40 0,00
USA 2 Jahre 2,89 2,84 1,00
USA 10 Jahre 3,18 3,13 0,77
Japan 2 Jahre -0,13 -0,13 0,01
Japan 10 Jahre 0,12 0,12 0,08
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 63,64 63,69 -0,1% -0,05 +9,6%
Brent/ICE 72,94 72,89 +0,1% 0,05 +15,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.236,03 1.234,39 +0,1% +1,64 -5,1%
Silber (Spot) 14,91 14,75 +1,1% +0,16 -12,0%
Platin (Spot) 869,70 862,00 +0,9% +7,70 -6,4%
Kupfer-Future 2,79 2,72 +2,3% +0,06 -16,3%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/raz
(END) Dow Jones Newswires
November 02, 2018 10:29 ET (14:29 GMT)
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