25.01.2022 09:30:43

MÄRKTE EUROPA/Dürftige DAX-Erholung - Hoffen auf guten Ifo-Index

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einer relativ schwächlichen Erholung von den Vortagesverlusten sind Europas Börsen am Dienstag in den Handel gestartet. Vorbörslich habe es nach deutlich höheren Aufschlägen ausgesehen, heißt es im Handel. Bremsend in Europa wirken die Entwicklungen im Ukraine-Russland-Konflikt. Der DAX legt um 0,4 Prozent zu auf 15.076 Punkte, der Euro-Stoxx-50 um 0,6 Prozent auf 4.080 Punkte.

Sollte aber der wichtige Ifo-Index stärker als erwartet zulegen, könnten neue Impulse an den Markt kommen, heißt es. Schließlich seien die Vorlagen aus den USA exzellent gewesen. Die dortigen Börsen waren nach ihrem Ausverkauf kräftig nach oben gedreht. Schnäppchenkäufe in Tech-Werten rissen den Nasdaq-Composite von seinem Minus von fast 5 Prozent nach oben auf einen Schluss von plus 0,6 Prozent. Den DAX-Terminkontrakt zog dies vom Tiefstand unter 14.900 Punkten um nahezu 300 Punkte nach oben. Dies zeige die latente Kaufbereitschaft am Markt, so Händler.

Hohe Kursausschläge vor Fed-Sitzungen nicht ungewöhnlich

Marktteilnehmer zeigten sich zumeist entspannt angesichts des Kursrutschs. Dies sei das übliche Verhalten der Börse vor einer US-Notenbanksitzung: Der Markt signalisiere der Fed damit, was passieren könnte, wenn sie bei ihren Zinserhöhungen, oder schlimmer noch einer Bilanzverkürzung, zu harsch vorgehen sollte. Da der Schwenk der US-Geldpolitik an den Märkten bereits eingepreist wurde, dürften die von der Fed-Entscheidung am Mittwoch ausgehenden Impuls überschaubar ausfallen.

Unklar ist sich der Markt derzeit über den Pfad der künftigen Zinserhöhungen. "Wir sind in einem Wait-and-See-Modus, was der unkomfortabelste Platz von allen ist", so Lindsey Bell, Chef-Strategin von Ally Invest. Angesichts der explodierenden Inflation mussten die Börsen ihre Zinserwartungen schon mehrfach verschärfen: Während im Sommer vergangenen Jahres lediglich mit einer Zinsanhebung in 2022 gerechnet wurde, werden inzwischen fünf Schritte um jeweils 0,25 Prozent an den Märkten eingepreist. Während die Mehrheit für den 16. März die erste Erhöhung in dieser Größe erwartet, wird von einigen ein großer Schritt um 50 Basispunkte nicht ausgeschlossen, da sich die Fed aktuell "behind the curve" befindet.

Berichtssaison eher positiv

Auch die Berichtssaison drängt immer stärker in den Fokus. Hier hatte am Vorabend IBM starke Zahlen vorgelegt, am Morgen meldete sich Ericsson mit deutlich besseren Ergebnissen zu Umsatz und Gewinn. Zudem wird im Handel die Bruttomarge gelobt, die auf 43,5 Prozent anstieg. Der Markt feiert die Zahlen mit einem Aktienplus von 7,8 Prozent.

Lufthansa stehen im Blick mit möglichem Kaufinteresse in Italien. Die Airline und die Reederei MSC haben ihr Interesse an der Mehrheit der ITA Airways offiziell bekundet. Marktteilnehmer fürchten jedoch erneuten Kapitalbedarf, um den Zukauf zu stemmen, die Lufthansa-Aktien geben 0,8 Prozent ab.

Bei Remy Cointreau in Paris geht es 2,3 Prozent tiefer trotz guter Zahlen zum dritten Quartal. Gelobt wurde das organische Umsatzwachstum, es ist mit 21 Prozent über der Marktschätzung von 15,1 Prozent ausgefallen.

Aus der Schweiz kommen gute Nachrichten von Uhrenhersteller Swatch. Die Aktien reduzieren sich nach anfänglichen Gewinnen um 0,9 Prozent. Er ist im vergangenen Jahr stark gewachsen und traut sich auch 2022 eine rasche Expansion zu. Der operative Gewinn sprang über die Marke von 1 Milliarde Franken. Auch für 2022 ist man optimistisch und erwartet ein zweistellige Wachstum.

Die Credit Suisse rechnet im Schlussquartal 2021 dagegen wegen hohen Rückstellungen nur mit einem in etwa ausgeglichenen Ergebnis vor Steuern. Im vierten Quartal seien für Rechtsstreitigkeiten 500 Millionen Franken zurückgestellt worden, die aber teilweise durch Gewinne von Immobilienverkäufen von 225 Millionen Franken ausgeglichen werden. Bei den Aktien geht es 1,2 Prozent abwärts.

Die Aktie von Home24 fällt um 5,8 Prozent. Der Online-Möbelhändler hat am Vorabend gemeldet, für das Jahr 2021 seine Umsatzprognose knapp verfehlt zu haben. Das währungsbereinigte Umsatzwachstum von 27 Prozent lag demnach knapp unter dem prognostizierten Anstieg um 28 bis 32 Prozent.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.080,07 +0,6% 25,71 -5,1%

Stoxx-50 3.666,59 +0,6% 20,51 -4,0%

DAX 15.075,99 +0,4% 64,86 -5,1%

MDAX 32.265,96 +0,1% 26,13 -8,1%

TecDAX 3.342,69 -0,0% -1,42 -14,7%

SDAX 14.485,42 +0,1% 21,56 -11,8%

FTSE 7.344,11 +0,6% 46,96 -1,2%

CAC 6.840,61 +0,8% 52,82 -4,4%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,09 +0,02 +0,09

US-Zehnjahresrendite 1,75 -0,02 +0,24

DEVISEN zuletzt +/- % Di,8:18 Mo, 17:30 % YTD

EUR/USD 1,1313 -0,1% 1,1310 1,1311 -0,5%

EUR/JPY 128,79 -0,2% 128,71 128,83 -1,6%

EUR/CHF 1,0368 +0,1% 1,0366 1,0350 -0,1%

EUR/GBP 0,8390 -0,1% 0,8391 0,8407 -0,2%

USD/JPY 113,85 -0,1% 113,79 113,90 -1,1%

GBP/USD 1,3484 -0,0% 1,3477 1,3452 -0,4%

USD/CNH (Offshore) 6,3311 -0,1% 6,3364 6,3377 -0,4%

Bitcoin

BTC/USD 36.383,26 -0,1% 35.740,04 34.549,88 -21,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 83,72 83,31 +0,5% 0,41 +11,8%

Brent/ICE 86,89 86,27 +0,7% 0,62 +11,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.842,88 1.843,04 -0,0% -0,16 +0,7%

Silber (Spot) 23,82 23,97 -0,6% -0,15 +2,2%

Platin (Spot) 1.021,96 1.031,17 -0,9% -9,21 +5,3%

Kupfer-Future 4,40 4,41 -0,3% -0,01 -1,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

January 25, 2022 03:30 ET (08:30 GMT)

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