14.06.2016 10:20:47

MÄRKTE EUROPA/Die Flucht aus Aktien geht weiter

   FRANKFURT (Dow Jones)--Auch nach drei rabenschwarzen Tagen an den Aktienmärkten fallen die Kurse am Dienstag erneut. Am Mittwoch tagt die US-Notenbank, am Freitag laufen an den Derivatebörsen in großem Stil Optionen und Terminkontrakte aus, und in der kommenden Woche könnten sich die Briten aus der EU verabschieden. "Raus aus Risiken" lautet daher unverändert die Devise an den Märkten. Der Dax fällt im frühen Handel um 0,7 Prozent auf 9.589 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,6 Prozent auf 2.837 Punkte.

   Der DAX hat in den vergangenen drei Handelstagen 560 Punkte oder 5,5 Prozent eingebüßt. Am Vortag war der letzte Kurs des DAX auch der niedrigste, was zeigt, dass Investoren bis zum Handelsschluss verkauft haben. Die ausgeprägte Risikoaversion spiegelt sich auch am Optionsmarkt wider: An der Derivatebörse Eurex wurden am Montag fast dreimal so viele Verkaufsoptionen auf den DAX gehandelt wie Kaufoptionen. Mit diesen "Puts" sichern sich Investoren gegen weitere Kursverluste am Kassamarkt ab.

Risikoscheu drückt Bundrendite unter null Prozent Investoren schichten also weiter Mittel in sichere Anlagehäfen um. Das hat die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen am Morgen erstmals in ihrer Geschichte unter null Prozent gedrückt. Dieser Fall der Rendite in den negativen Zins hatte sich in den vergangenen Tagen bereits angedeutet und war eines der meistdiskutierten Themen. "Die Brexit-Sorgen überlagern alles", sagt Alexander Aldinger von der BayernLB.

   "Das Brexit-Referendum bleibt das dominierende Thema am Devisenmarkt", sagt auch Esther Reichelt von der Commerzbank. Das britische Pfund gibt zum US-Dollar und zum Euro leicht nach. Gleichzeitig legt der Yen wieder kräftig zu, laut Marktbeobachtern ebenfalls ein Zeichen für zunehmende Risikoaversion. Der Euro ist zum Yen mit 118,88 auf den niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahren gefallen. Auch der US-Dollar wertet zur japanischen Währung ab. Gleichzeitig gibt die Gemeinschaftswährung zum Dollar nach.

   Der Brent-Ölpreis verliert 1,3 Prozent auf 49,72 Dollar. Die Feinunze Gold kann von der allgemeinen Risikoscheu an den Finanzmärkten jedoch nicht mehr profitieren, sie handelt mit 1.279 Dollar etwas leichter.

   Am deutschen Aktienmarkt lässt die Abstufung der Kreditbonität von RWE durch die Ratingagentur Standard & Poor's die RWE-Aktie um 2 Prozent nachgeben. Denn damit dürften sich die Finanzierungskosten des Stromerzeugers verteuern. Aktien von Gerry Weber steigen nach den Zweitquartalszahlen des Modehändlers um 2 Prozent.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.836,81 -0,59 -16,71 -13,18 Stoxx-50 2.713,71 -0,71 -19,38 -12,47 DAX 9.589,43 -0,70 -68,01 -10,74 MDAX 19.650,50 -0,76 -150,62 -5,41 TecDAX 1.595,83 -0,99 -15,99 -12,83 SDAX 8.897,68 -0,84 -74,93 -2,21 FTSE 6.012,71 -0,53 -32,26 -3,68 CAC 4.195,04 -0,76 -31,98 -9,53

Bund-Future 165,08 31 6,45

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.12 Uhr EUR/USD 1,1257 -0,3% 1,1288 1,1294 EUR/JPY 119,36 -0,4% 119,80 120,11 EUR/CHF 1,0844 -0,4% 1,0885 1,0916 GBP/EUR 1,2574 -0,0% 1,2587 1,2624 USD/JPY 106,01 -0,1% 106,13 106,33 GBP/USD 1,4153 -0,4% 1,4208 1,4256

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,20 48,88 -1,4% -0,68 +16,6% Brent/ICE 49,72 50,35 -1,3% -0,63 +18,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.279,25 1.283,81 -0,4% -4,57 +20,6% Silber (Spot) 17,31 17,45 -0,8% -0,13 +25,3% Platin (Spot) 986,96 989,00 -0,2% -2,04 +10,7% Kupfer-Future 2,06 2,06 0% 0 -4,5% Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   June 14, 2016 03:50 ET (07:50 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 50 AM EDT 06-14-16

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