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04.12.2017 09:55:43

MÄRKTE EUROPA/DAX zurück an 13.000er Marke - Dialog-Debakel geht weiter

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen gehen fester in die neue Woche. Der DAX steigt im frühen Handel um 1,1 Prozent auf 13.004 Punkte, nachdem er am Freitag nach einer Achterbahnfahrt deutlich im Minus geschlossen hatte. Der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,8 Prozent an. Auslöser der guten Stimmung ist der US-Senat, der die Weichen für die geplante Steuerreform gestellt hat. Aus technischer Sicht bleibt der DAX bei 12.900 bis 12.800 unterstützt, auf Widerstand trifft er bei 13.210 Punkten.

Gestützt wird die Stimmung in Europa weniger von der US-Steuerreform direkt, sondern vom Umfeld. Der Dollar zieht an, was positiv für die exportorientierten Aktien ist. Der Euro kostet 1,1860 Dollar. Zudem steigen die Renditen der US-Staatsanleihen, weil die Steuerreform die Konjunktur stützt und das Haushaltsdefizit erhöht. Der Renditeanstieg schwappt nach Europa herüber und treibt die Kurse der Bankenaktien an. Das Kreditgeschäft der Banken profitiert von einem höheren Zinsumfeld. Der Stoxx-Bankenindex steigt um 1 Prozent, übertroffen wird er von den Indizes der Autotitel und der Investitionsgüterhersteller mit einem Plus von je 1,3 Prozent.

Allerdings gibt es auch warnende Stimmen am Markt: "Der US-Markt ist nicht billig", sagt ein Marktteilnehmer. Die Steuerreform könne großenteils schon eingepreist sein, meint ein weiterer Marktteilnehmer und ergänzt: "Es ist nicht auszuschließen, dass der Markt nach dem Motto 'buy the rumour sell the fact' handelt".

Impulse könnten am Vormittag von neuen Daten zu den Erzeugerpreisen in der Eurozone kommen, daneben wird der Sentix-Konjunkturindex veröffentlicht. Er nimmt häufig schon den ifo-Geschäftsklima-Index vorweg. Die Zahlen zu den Aufträgen der US-Industrie im Oktober später am Tag dürften den Markt weniger beeinflussen.

Deutsche Bank setzt auf Chemie

Der Index der Chemiewerte legt um 0,8 Prozent zu. Hier macht die Deutsche Bank die Kurse: Das Haus hat BASF, Linde, Evonik und Symrise als Top-Picks bezeichnet. Im DAX steigen Linde um 1,6 Prozent und BASF um 1 Prozent, im MDAX ziehen Evonik um 2,3 Prozent an und Symrise um 0,5 Prozent.

Adidas steigen um 0,7 Prozent. Wegen der Fußball-WM rechnet Adidas für das kommende Jahr mit deutlichem Wachstum im Trikotgeschäft. Zudem soll sich der Online-Umsatz bis 2020 vervierfachen. "Die Wachstumsperspektiven im Online-Geschäft dürften den Kurs stützen, weil hier vergleichsweise hohe Renditen erzielt werden", sagt Heino Ruland von Ruland Research.

Als positiv für RWE sehen Händler die hohen Dividendenerwartungen der Stadtwerke Dortmund. Das kommunale Unternehmen plant mit 60 Cent für 2019 nach 50 Cent regulärer Dividende für dieses Jahr. Am Ende des Planungszeitraums 2018 bis 2022 soll die Dividende bei knapp 1 Euro liegen. Das entspräche einer Dividendenrendite von etwa 5 Prozent bezogen auf den aktuellen Kurs. RWE ziehen um 1,2 Prozent an.

Dialog erneut mit Kurseinbruch - Aktienkurs 2017 halbiert

Deutlicher erholt zeigen sich Aktien aus dem zuletzt schwachen Technologiesektor. Infineon gewinnen 1,6 Prozent und im TecDAX gewinnen Aixtron 4,7 Prozent auf 12,42 Euro, nachdem Barclays ein Kursziel von 14 Euro errechnet hat.

Hauptthema sind aber Dialog Semiconductor. Nach entsprechenden Medienberichten bereits am Donnerstag hat Dialog jetzt selbst mitgeteilt, dass man Apple zwar weiter mit Chips beliefern wird, die Aussage gilt aber nur kurz- und mittelfristig. Längerfristig könne Apple die Chips aber auch selbst fertigen. Nach dem Einbruch um rund 20 Prozent in der Vorwoche knickt der Kurs um weitere 16 Prozent ein auf 26,24 Euro. Vom Jahreshoch im Februar hat sich der Kurs damit halbiert.

An der Börse in Athen, die am Freitag der späten Abwärtstendenz noch entgangen war, geht es um weitere 1,2 Prozent t nach oben. Zusätzlicher Rückenwind kommt davon, dass die griechische Regierung und Vertreter der Geldgeber eine vorläufige Einigung zur Auszahlung der nächsten Tranche aus dem europäischen Hilfspaket erzielt haben. Bei den Gesprächen in Athen habe es "auf Fachebene eine Einigung in allen Fragen" gegeben, sagte der griechische Finanzminister. Von Seiten der Geldgeber wurde dies bestätigt.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.560,56 0,94 33,01 8,21 Stoxx-50 3.161,63 0,74 23,09 5,02 DAX 13.012,00 1,17 150,51 13,33 MDAX 27.042,71 1,27 338,77 21,87 TecDAX 2.499,45 0,08 2,00 37,96 SDAX 11.795,73 0,63 73,84 23,91 FTSE 7.360,93 0,83 60,44 3,05 CAC 5.363,47 0,88 46,59 10,31 Bund-Future 163,25 -0,29 1,97 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:19 Fr, 18:16 % YTD EUR/USD 1,1867 +0,17% 1,1846 1,1901 +12,8% EUR/JPY 133,96 +0,13% 133,78 133,37 +9,0% EUR/CHF 1,1663 +0,03% 1,1660 1,1618 +8,9% EUR/GBP 0,8827 +0,05% 0,8823 1,1341 +3,6% USD/JPY 112,88 -0,04% 112,93 112,05 -3,4% GBP/USD 1,3444 +0,13% 1,3426 1,3498 +9,0% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 57,96 58,36 -0,7% -0,40 +1,7% Brent/ICE 63,51 63,73 -0,3% -0,22 +8,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.274,46 1.280,42 -0,5% -5,96 +10,7% Silber (Spot) 16,36 16,44 -0,5% -0,08 +2,7% Platin (Spot) 935,50 939,75 -0,5% -4,25 +3,5% Kupfer-Future 3,08 3,07 +0,5% +0,01 +22,0%

DJG/hru/gos

(END) Dow Jones Newswires

December 04, 2017 03:55 ET (08:55 GMT)

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