30.09.2022 16:04:41

MÄRKTE EUROPA/DAX trotz Inflation dank Ultimo erholt

FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter leicht erholt zeigen sich Europas Börsen am Freitagnachmittag. Für etwas Zuversicht sorgt im DAX, dass sich die 12.000er-Marke schon den zweiten Tag in Folge als Unterstützungsmarke erweist. Dazu ist mit dem letzten Handelstag im September auch der Quartals-Ultimo. Hier hoffen Marktteilnehmer auf einen versöhnlichen Schlusskurs über dieser psychologisch wichtigen Marke. Der DAX legt um 0,8 Prozent zu auf 12.075 Punkte, der Euro-Stoxx-50 um 0,9 Prozent auf 3.298 Zähler.

Ganz im Fokus stehen die Inflationsdaten aus der Eurozone und den USA. In der EU sind sie um 10 Prozent nach oben geschossen, was den Markt allerdings nicht mehr schreckt: Denn bereits die deutsche Inflation war um diesen Betrag gesprungen, in den Niederlanden explodierten die Preise sogar um früher unvorstellbare 17 Prozent im September.

Inflation in USA und Europa breitet sich weiter aus

Ulrike Kastens, Volkswirtin für Europa beim Vermögensverwalter DWS unterstreicht dabei, dass nicht nur die Energiepreise als Preistreiber wirken. Zwar seien sie um 40,8 Prozent gestiegen, aber auch der Anstieg der Nahrungsmittelpreise um 11,8 Prozent belaste zunehmend. Auch die Preise für dauerhafte Konsumgüter verteuerten sich weiter (+5,6 Prozent), was sich im Anstieg der Inflations-Kernrate von 4,3 Prozent im August auf nun 4,8 Prozent zeigt.

"Dies wird vor allem die EZB mit Sorge beobachten, denn der Preistrend verbreitert sich weiter", warnt Kastens. Etwas bremsend dürfte in den kommenden Monaten die geplante deutsche Gasbremse wirken. Aber "nur eine Normalisierung der Geldpolitik reicht in diesem Umfeld daher nicht aus", schließt Kastens mit Blick auf die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen durch die EZB.

Ein ähnliches Bild zeigten die USA: Dort stieg die Kernrate des wichtigen PCE-Deflators um 4,9 Prozent, was ebenfalls einen Anstieg auf breiter Front zeigt. "Damit gibt es für die Fed keinen Grund, bei den Zinserhöhungen irgendwie zurückhaltender vorzugehen", sagt ein Händler. Entsprechend kamen von Fed-Gouverneurin Lael Brainard bereits Aussagen, es dürfe keine verfrühten Zinssenkungen geben. Vom Chicago-Einkaufsmanager-Index gehen keine frischen Impulse aus.

Adidas und Puma nach Nike-Zahlen schwach

Am Aktienmarkt gehören Bau- und Medienwerte weiter zu den Favoriten. Auch zinsempfindliche Werte wie Vonovia erholen sich um 4,4 Prozent von ihrem scharfen Abwärtstrend.

Siemens Healthineers liegen mit einem Plus von 6,2 Prozent an der DAX-Spitze. Die Analysten von Jefferies haben ihre Kaufempfehlung wiederholt und darauf verwiesen, dass das vierte Quartal in der Regel das stärkste des Unternehmens sei. Zudem gehen sie davon aus, dass Siemens Healthineers die für 2022 gesteckten Ziele in allen Bereichen erreichen wird.

Druck gibt es auf die Aktien der Sportartikelhersteller nach Zahlen von Nike: Der US-Sportartikelhersteller hat nach einem Gewinneinbruch im ersten Geschäftsquartal angesichts hoher Lagerbestände im Vorfeld des wichtigen Weihnachtsgeschäfts einen trüben Ausblick gegeben. Der Abbau wird dem Management zufolge mit stärkeren Rabattaktionen einhergehen. Im gegenwärtigen Umfeld mit hohen Inflationsraten, unsicherer Verbrauchernachfrage und Umsatzrückgängen in China wird dies zusätzlich auf die Margen drücken. Nike fallen über 10 Prozent und belasten die ganze Branche. So büßen Adidas 5,5 Prozent und Puma sogar um 8,4 Prozent ein.

Porsche nach IPO nur knapp im Plus

Der Autosektor steht in Europa mit 0,7 Prozent Minus am Ende der Kursliste. Beim Börsenneuling Porsche geht es nur 0,1 Prozent höher auf 82,58 Euro. Der Börsengang am Vortag wird aber durchaus als Erfolg gewertet, da man das schwierige Marktumfeld in Betracht zieht. Der Schlusskurs von 82,50 Euro am Vortag entsprach exakt dem Ausgabepreis am oberen Ende der Angebotsspanne. Die Muttergesellschaften VW (-0,8%) und Porsche Holding (-4,7%) geben wegen Umschichtungen in die neuen Aktien nach.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.301,48 +0,7% 22,44 -23,2%

Stoxx-50 3.323,02 +0,4% 12,93 -13,0%

DAX 12.073,17 +0,8% 97,62 -24,0%

MDAX 22.224,83 +2,0% 433,80 -36,7%

TecDAX 2.653,92 +1,8% 46,46 -32,3%

SDAX 10.443,70 +1,8% 182,30 -36,4%

FTSE 6.875,38 -0,1% -6,21 -6,8%

CAC 5.726,45 +0,9% 49,58 -19,9%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,08 -0,10 +2,26

US-Zehnjahresrendite 3,70 -0,09 +2,19

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:19 Do,17:32 % YTD

EUR/USD 0,9767 -0,5% 0,9816 0,9782 -14,1%

EUR/JPY 141,20 -0,5% 141,83 141,23 +7,9%

EUR/CHF 0,9565 -0,1% 0,9582 1,0207 -7,8%

EUR/GBP 0,8803 -0,3% 0,8827 0,8866 +4,8%

USD/JPY 144,57 +0,1% 144,51 144,46 +25,6%

GBP/USD 1,1095 -0,3% 1,1120 1,1032 -18,0%

USD/CNH (Offshore) 7,1263 +0,4% 7,0886 7,1159 +12,2%

Bitcoin

BTC/USD 19.410,57 -0,1% 19.448,00 19.269,00 -58,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 79,82 81,23 -1,7% -1,41 +13,4%

Brent/ICE 87,83 88,49 -0,7% -0,66 +18,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 188,90 203,75 -7,3% -14,85 +215,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.668,89 1.660,80 +0,5% +8,09 -8,8%

Silber (Spot) 19,09 18,83 +1,4% +0,27 -18,1%

Platin (Spot) 869,50 868,50 +0,1% +1,00 -10,4%

Kupfer-Future 3,43 3,44 -0,3% -0,01 -22,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/err

(END) Dow Jones Newswires

September 30, 2022 10:05 ET (14:05 GMT)

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