01.11.2016 12:50:50
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MÄRKTE EUROPA/DAX kommt vom Hoch zurück - Zinsen als Spaßbremse
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte zeigen sich am Dienstagmittag nur noch gut behauptet. Der Dax steigt um 0,1 Prozent auf 10.669 Punkte, damit ist er wieder unter die Marke von 10.700 Punkte gefallen. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,2 Prozent auf 3.060 Punkte zu. Ein plötzlicher Renditeanstieg hatte die Indizes sogar vorübergehend ins Minus gedrückt, ehe eine Entspannung bei den Anleihen auch die Aktien wieder antrieb. "Die Zinsmärkte bleiben anfällig für eine weitere Schwäche", sagt Rainer Guntermann von der Commerzbank. Die "Knappheitsspirale" bei Bundesanleihen in Folge des Anleihe-Kaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) drehe sich zurück. Es sei eine "gewisse Müdigkeit" festzustellen.
Am Aktienmarkt heißt es, moderat steigende Zinsen würden zwar nicht überraschen, ein plötzlicher und schneller Renditeanstieg verunsichere dagegen die Marktteilnehmer, so wie am Morgen. Das gelte umso stärker für Tage mit dünnem Handel wie diesen Allerheiligen-Feiertag. Am Mittag steigt die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf 0,174 Prozent.
Gestützt wird die Stimmung von überraschend guten Konjunkturdaten aus China. Der Index einer Umfrage unter Einkäufern im verarbeitenden Gewerbe ist im Oktober auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren gestiegen. An der Börse in Schanghai legten die Kurse zu, der DAX wurde daraufhin im frühen Geschäft deutlich über der 10.700er Marke gehandelt.
Am Devisenmarkt herrscht Ruhe, der Euro wertet noch etwas auf und steht bei 1,10 Dollar. Davon profitiert der Goldpreis, er steigt auf 1.284 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit vier Wochen.
Versorger fest Bei den Einzeltiteln stehen die Versorger im Blick. RWE steigen um 1,1 Prozent und EON um 1,2 Prozent. "Für die Versorger spricht der Strompreis", sagt ein Händler. Vor allem der Anstieg der deutschen Strompreise sei hier der Kurstreiber. Der Aufwärtstrend der so genannten Forwards-Preise bis 2017 sei ungebrochen, aktuell nehme das Momentum sogar weiter zu. Binnen zwei Wochen habe er über 10 Prozent zugelegt.
Vor ihren Zahlen sind auch Prosieben gesucht, der Kurs steigt um 1,2 Prozent.
Unter Druck stehen dagegen die Immobilienaktien, sie leiden mit am stärksten unter dem Renditeanstieg. Im DAX geben Vonovia 1,3 Prozent ab. Patrizia verlieren 1,6 Prozent.
Royal Dutch Shell steigen und BP fallen Mit BP und Royal Dutch Shell haben vor Handelsbeginn zwei große Ölkonzerne ihre Berichte für das dritte Quartal vorgelegt. Beide Aktien sind mit der Erholung der Ölpreise seit Juni stark gestiegen. Shell hat im dritten Quartal rund 2,8 Milliarden Dollar verdient, das sind eine Milliarde Dollar mehr als Analysten erwartet hatten. Der Kurs steigt um 3,6 Prozent.
Auch BP hat die Gewinnschätzungen von Analysten deutlich übertroffen, der Kurs der BP-Aktie verliert dennoch 2,5 Prozent. "Bei BP konzentriert man sich nur darauf, dass sich der Gewinn zum Vorjahr halbiert hat", sagt ein Händler. Dies sei aber so erwartet worden: "Sogar noch schlimmer". Schließlich habe die Analystengemeinde beim Underlying Profit nur mit über 700 Millionen Dollar gerechnet, tatsächlich konnte BP hier aber 933 Millionen Dollar ausweisen. Jefferies kritisiert aber, dass hierbei auch Steuereffekte zum Tragen gekommen seien. Zudem nennt die ING als Problem, dass die Verschuldungskennziffern (Credit Metrics) von BP keinen Raum mehr für eine Verschlechterung geben. Dies könnte eventuell zu einer Senkung der Dividenden führen.
Pfeiffer Vacuum drehen auf Kursbewegende Nachrichten sind am Dienstag ansonsten rar. Papiere von Pfeiffer Vacuum steigen um 7,7 Prozent. Nach den Quartalszahlen des Herstellers von Vakuumpumpen hat die Equinet Bank die Aktie von "Neutral" auf "Kaufen" erhöht.
In Helsinki gewinnen Nokian Renkaat 7,5 Prozent. Händler beobachten das aufmerksam, weil die Zahlen des Reifenherstellers auf eine Bodenbildung im Russland-Geschäft hindeuten.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.059,79 0,15 4,54 -6,36 Stoxx-50 2.814,36 0,04 1,07 -9,22 DAX 10.669,23 0,04 4,22 -0,69 MDAX 21.095,15 -0,24 -51,08 1,54 TecDAX 1.716,03 -0,46 -7,85 -6,27 SDAX 9.287,22 -0,44 -40,85 2,07 FTSE 6.964,20 0,14 9,98 11,56 CAC 4.509,36 0,00 0,10 -2,75Bund-Future 161,87 -0,23 6,38
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:45 Mo, 17:31 % YTD EUR/USD 1,1004 +0,23% 1,0979 1,0960 +1,3% EUR/JPY 115,4631 +0,25% 115,1737 115,24 -25,8% EUR/CHF 1,0833 -0,18% 1,0853 1,0842 -0,4% EUR/GBP 0,8986 +0,23% 0,8971 1,1142 +22,0% USD/JPY 104,92 -0,00% 104,92 105,13 -10,6% GBP/USD 1,2247 +0,07% 1,2238 1,2212 -17,0%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,82 46,86 -0,1% -0,04 +6,8% Brent/ICE 48,91 48,61 +0,6% 0,30 +7,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.285,44 1.276,81 +0,7% +8,64 +21,2% Silber (Spot) 18,18 17,88 +1,6% +0,29 +31,5% Platin (Spot) 988,70 981,45 +0,7% +7,25 +10,9% Kupfer-Future 2,20 2,21 -0,0% -0,00 +2,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/ros
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November 01, 2016 07:20 ET (11:20 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
BP PLC 8 % Cum.1st Pref.Shs | 1,35 | 1,46% | |
E.ON sp. ADRs | 11,20 | 0,00% | |
Nokian Renkaat Oyj (Nokian Tyres plc) | 7,80 | -2,48% | |
PATRIZIA SE | 7,73 | -3,25% | |
Pfeiffer Vacuum AG | 154,60 | 0,78% | |
ProSiebenSat.1 Media SE Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-4th Sh | 1,39 | 0,00% | |
RWE AG (spons. ADRs) | 29,20 | -0,68% | |
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) | 29,36 | -0,14% |
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EURO STOXX | 534,75 | -1,22% |