25.01.2018 09:56:42
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MÄRKTE EUROPA/DAX hinkt hinterher - Augen auf EZB, Euro, Ifo
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer des Vortages zeigen sich die europäischen Aktienmärkte im frühen Geschäft am Donnerstag meist wenig verändert. Der DAX hinkt allerdings wieder etwas hinterher und büßt 0,4 Prozent ein auf 13.366 Punkte. Geschuldet ist das der sich fortsetzenden Euro-Stärke, denn der DAX gilt mit seinen Exportunternehmen als besonders Euro-reagibel. Der Euro-Stoxx-50 behauptet sich dagegen mit 3.642 Punkten.
Das mutmaßlich entscheidende Ereignis des Tages dürften am Nachmittag die Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) zur weiteren Geldpolitik werden, heißt es im Handel. Vorher dürfte es nur zu "kurzfristigen Zockereien" kommen, nicht aber ernstzunehmenden Anlageentscheidungen. Nach dem starken Wirtschaftsausblick der EZB bei der Dezember-Sitzung könnten die Aussagen spannender als vielfach erwartet werden, glauben die Strategen der Societe Generale.
Einige Analysten wie die der Swedbank erwarten, dass die EZB ihr Anleihekaufprogramm im September abrupt beenden werde. Die Mehrheit erwartet dagegen weiter, dass die EZB nicht sofort von 30 Milliarden auf null Euro reduzieren werde. Zuletzt hatten zudem EZB-Mitglieder vermehrt den starken Euro thematisiert. Diese Aufwertung und ihr wachstums- und inflationsbremsender Effekt ist einer der Gründe, warum viele Beobachter keine Änderungen von der EZB erwarten - und dazu noch ein EZB-Präsident Mario Draghi, der die anhaltend schwachen Inflationsaussichten betonen dürfte.
Dollar weiter auf dem Weg nach unten
Im Blick steht damit an den Aktienmärkten auch weiter der Euro. Er liegt mit 1,2404 Dollar auf dem Niveau vom Vorabend, hatte im Tageshoch aber auch schon 1,2460 erreicht. Das wirkt potenziell bremsend auf die Aktienkurse in Europa. Der starke Euro war schon am Mittwoch als Hauptbelastungsfaktor für Aktien ausgemacht worden - neben der Handelskrieg-Rhetorik aus den USA. Auch zum Yen kommt der Dollar kaum auf die Beine.
US-Finanzminister Steven Mnuchin hatte den Dollar am Vortag zusätzlich geschwächt, weil er einen schwachen Dollar als gut für den Handel bezeichnet hatte. Der Dollarindex liegt mittlerweile auf einem Dreijahrestief, der Dollar ist also auf breiter Front schwach. Für die Commerzbank-Devisenexperten ist die Dollarschwäche fundamental weiter unerklärlich, auch wenn Mnuchin "en passant eine jahrzehntelange Tradition des Wordings von US-Finanzministern ("a strong dollar is in our interest") zerstört und damit die Rolle des Dollar als Welt-Leitwährung weiter erodiert" habe.
Aktien aus dem Rohstoffsektor ziehen an, weil die Rohstoffpreise vom schwächeren Dollar profitieren. Der fallende Dollar macht in Dollar gehandelte Rohstoffe für Käufer aus anderen Währungsräumen nämlich billiger, die Rohstoffpreise steigen also tendenziell. Unter anderem ziehen die Preise für Erdöl, Gold und Kupfer an. Die Subindizes der Rohstoff- und Ölwerte liegen am Aktienmarkt denn auch leicht im Plus.
Für Impulse könnte der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex sorgen, der nicht nur für Deutschland als sehr wichtiges Konjunkturbarometer gilt. Er wird um 10.00 Uhr veröffentlicht und knapp unter den jüngsten Rekordständen erwartet mit einem Wert von 117,0.
Zumtobel warnt erneut
Auf Unternehmensseite kommt die Quartalsberichtssaison allmählich ins Rollen. Einen Kurseinbruch um 15,5 Prozent gibt es bei Zumtobel. Der österreichische Beleuchtungsexperte hat angekündigt, dass die aktuelle Prognose für das Geschäftsjahr 2017/18 nicht erreicht werden kann. Das trübt auch die Stimmung für Osram etwas, die um 2 Prozent nachgeben. Bei der Warnung seien aber keine neuen Gründe dazugekommen, die auf Osram ausstrahlten, heißt es im Handel beschwichtigend. Zudem orientiere sich Osram immer stärker in Richtung Autoindustrie.
Etwas Rätselraten geben die Geschäftszahlen der Software AG auf. "Die Zahlen sind stark, aber das Gesamtbild irgendwie nicht stimmig", sagt ein Händler. Denn die Gewinnschätzung sei leicht verfehlt worden, dafür aber die Marge höher. Das Wachstum in der Cloud sei derweil ausgezeichnet. "Per Saldo dürfte erst die Telefonkonferenz nachher für Klarheit und damit eine Tagesrichtung sorgen", meinte ein Händler am Morgen. Die Aktie verliert 3,6 Prozent.
Starke Geschäftszahlen aus der Branche stützen die Chip-Werte nur leicht, die am Vortag teils noch deutliche Verluste eingefahren hatten. Aus Südkorea gebe es sehr gute Zahlen von Hynix und aus Europa von STMicroelectronics, heißt es. STMicro habe einen besseren Umsatz, aber vor allem eine deutlich bessere Marge erzielt. ASML gewinnen 0,8 und Infineon 0,3 Prozent. STMicro geben dagegen Anfangsgewinne ab und liegen unverändert.
Für Clariant geht es um über 5 Prozent abwärts. Hier verflüchtigt sich die Fantasie, dass durch eine Aufspaltung des Unternehmens ein insgesamt höhere Wert erreicht werden kann. Ein US-Hedge-Fonds, der lange dafür gekämpft hatte, ist nun ausgestiegen.
Im SDAX geben VTG um 3,7 Prozent nach. Die Analysten von Berenberg haben ihre Kaufempfehlung für die Aktie des Eisenbahn-Waggonvermieters zurückgezogen.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.646,01 0,08 2,79 4,05
Stoxx-50 3.262,17 0,05 1,63 2,65
DAX 13.383,10 -0,24 -31,64 3,60
MDAX 27.032,26 -0,44 -119,45 3,17
TecDAX 2.641,58 -0,60 -15,88 4,45
SDAX 12.504,93 -0,33 -41,31 5,20
FTSE 7.639,65 -0,05 -3,78 -0,58
CAC 5.505,55 0,19 10,40 3,63
Bund-Future 160,60 0,05 -0,73
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:13 Mi, 17:15 % YTD
EUR/USD 1,2401 -0,17% 1,2423 1,2385 +3,2%
EUR/JPY 135,39 -0,09% 135,50 135,17 +0,1%
EUR/CHF 1,1692 -0,20% 1,1715 1,1713 -0,2%
EUR/GBP 0,8695 -0,08% 0,8702 1,1477 -2,2%
USD/JPY 109,17 +0,06% 109,09 109,14 -3,1%
GBP/USD 1,4262 -0,09% 1,4276 1,4212 +5,6%
Bitcoin
BTC/USD 11.255,47 +1,40% 11.450,01 10.918,74 -21,64
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 66,34 65,61 +1,1% 0,73 +9,8%
Brent/ICE 71,07 70,53 +0,8% 0,54 +6,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.358,50 1.358,51 -0,0% -0,00 +4,3%
Silber (Spot) 17,53 17,57 -0,2% -0,04 +3,5%
Platin (Spot) 1.018,00 1.017,00 +0,1% +1,00 +9,5%
Kupfer-Future 3,24 3,22 +0,6% +0,02 -1,7%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/flf
(END) Dow Jones Newswires
January 25, 2018 03:56 ET (08:56 GMT)
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