25.10.2022 13:02:00

MÄRKTE EUROPA/DAX dreht ins Minus - Linde sagt Adieu

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem Handelsstart im Plus notieren die europäischen Aktienmärkte im Verlauf etwas leichter. Der DAX verliert am Mittag 0,8 Prozent auf 12.830 Punkte. Hier belastet die Schwäche von Index-Schwergewicht Linde, das amerikanisch-deutsche Unternehmen will sich von der Frankfurter Börse zurückziehen und die Aktien nur noch an der Wall Street notieren lassen. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,2 Prozent auf 3.521 Zähler. Für die Anleihen geht es derweil weiter nach oben, die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren fällt im Gegenzug auf 2,23 Prozent.

Im Blick steht die Fahrt aufnehmende Berichtssaison: Geschäftszahlen legen am Dienstag unter anderem Alphabet, Microsoft und General Electric vor. Apple, Microsoft, die Google-Muttergesellschaft Alphabet und Amazon machen zusammen 20 Prozent des S&P-500 aus und stellen laut CMC das Highlight der Berichtssaison dar. "Viele Anleger sehen die Mega-Cap-Aktien aber auch als Indikatoren dafür, wie es der US-Wirtschaft in den kommenden Wochen ergehen könnte. Nach der Logik, wenn es diesen Unternehmen nicht gut geht, droht auch den kleineren Firmen weiteres Ungemach", heißt es.

Ifo-Index sinkt im Oktober nur wenig

Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober weniger als erwartet eingetrübt, der Ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 84,3 (September revidiert: 84,4) Punkte. Dass das Ifo-Geschäftsklima im Oktober faktisch nicht weiter gefallen ist, stellt aus Sicht von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer keine Entwarnung dar. "Trotz der Stagnation liegt das Ifo-Geschäftsklima weiter in einem Bereich, in dem das Bruttoinlandsprodukt in der Vergangenheit geschrumpft war, es also zu einer Rezession gekommen war", schreibt Krämer in einem Kommentar. Ein solches Rezessionssignal sende auch der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Euroraum, der als recht zuverlässiger Indikator gelte.

DAX-Index verliert sein wertvollstes Unternehmen

Linde brechen um 7 Prozent ein, das deutsche Traditionsunternehmen sagt dem DAX Adieu. Für die Analysten der DZ Bank kommt das Delisting nicht überraschend. Die Auswirkungen seien für die Aktionäre vermutlich insgesamt positiv, daher erwarten die Analysten eine Zustimmung auf der Hauptversammlung. Deutsche Aktionäre haben durch das Delisting und die geplante ausschließliche Notierung in Dollar ein Wechselkursrisiko. Die Dividende werde bereits in Dollar ausgezahlt. Ein Blick auf die Umsätze in der Aktie zeigt, dass diese bereits überwiegend an der Wall Street getätigt werden. Im Handel werden die Abgaben mit reiner Technik erklärt. Viele Index-Tracker müssten die Aktie mit dem geplanten deutschen Delisting verkaufen. Von daher wird spannend, wie sich die Aktie bei Wall-Street-Eröffnung entwickelt.

Für den Konkurrenten Air Liquide geht es dagegen in Paris um 4,3 Prozent nach oben. Dazu wurden gute Umsatzdaten zum dritten Quartal vorgelegt. Laut Jefferies liegen sie über der Erwartung.

SAP überzeugt mit guten Zahlen

Kräftig nach oben schießen SAP im DAX. Das Unternehmen hat ebenfalls mit guten Geschäftsdaten überzeugt. Vor allem das Cloud-Geschäft lief gut. Dazu hatte am Vorabend auch noch Tochter Qualtrics in den USA mit guten Quartalsdaten geglänzt und sogar die Jahresprognose erhöht. SAP steigen um 4,5 Prozent.

Für die Aktien von Covestro geht es dagegen um deutliche 6,6 Prozent nach unten. Dank schneller Preiserhöhungen konnten die Umsatzziele im Quartal erreicht werden, der Gewinn könnte künftig aber vom hohen Gaspreis gedrückt werden.

Für Adidas geht es um 4,1 Prozent nach unten, das Unternehmen will die Zusammenarbeit mit Rapper Kanye West beenden. Der Rapper war zuletzt wegen angeblicher antisemitischer Kommentare in die Kritik geraten. Für Adidas hätte das Ende der Kooperation mit West konkrete wirtschaftliche Auswirkungen.

Auch in Europa gibt es zahlreiche Quartalsdaten: Überwiegend gut kommen die Geschäftszahlen der UBS an und treiben die Aktien um 4,7 Prozent nach oben. Hier ging der Gewinn zwar zurück, aber nicht so deutlich wie befürchtet. Bei Remy Cointreau geht es 5,5 Prozent abwärts, da trotz sehr starker Absatzzahlen die Prognose nicht erhöht wurde. Die Analysten der Citi unterstreichen jedoch die Tendenz beim Getränkehersteller, dabei sehr konservativ vorzugehen und nicht zuviel im Voraus zu versprechen.

Bei den Containerreedereien hat Kühne + Nagel ordentliche Geschäftszahlen zum dritten Quartal vorgelegt. Die Aktien sinken dennoch leicht um 0,3 Prozent, da die Aussicht auf eine Rezession belastet.

===

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.521,50 -0,2% -6,29 -18,1%

Stoxx-50 3.459,00 +0,2% 5,76 -9,4%

DAX 12.829,85 -0,8% -101,60 -19,2%

MDAX 23.250,73 +0,0% 8,90 -33,8%

TecDAX 2.796,18 +0,9% 24,50 -28,7%

SDAX 10.941,09 -0,0% -3,17 -33,4%

FTSE 6.970,30 -0,6% -43,69 -5,0%

CAC 6.153,00 +0,4% 21,64 -14,0%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,24 -0,09 +2,42

US-Zehnjahresrendite 4,18 -0,07 +2,67

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:25 Uhr Mo, 17:28 Uhr % YTD

EUR/USD 0,9859 -0,1% 0,9878 0,9877 -13,3%

EUR/JPY 146,83 -0,2% 147,08 146,99 +12,2%

EUR/CHF 0,9884 +0,1% 0,9887 0,9993 -4,7%

EUR/GBP 0,8699 -0,6% 0,8748 0,8742 +3,5%

USD/JPY 148,91 -0,1% 148,88 148,82 +29,4%

GBP/USD 1,1333 +0,5% 1,1292 1,1297 -16,3%

USD/CNH (Offshore) 7,3584 +0,4% 7,3338 7,3140 +15,8%

Bitcoin

BTC/USD 19.296,60 -0,3% 19.345,35 19.272,72 -58,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 83,34 84,58 -1,5% -1,24 +19,4%

Brent/ICE 92,08 93,26 -1,3% -1,18 +25,2%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 98,75 99,17 -0,4% -0,42 +48,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.641,68 1.649,80 -0,5% -8,12 -10,3%

Silber (Spot) 18,88 19,28 -2,1% -0,40 -19,0%

Platin (Spot) 916,00 929,00 -1,4% -13,00 -5,6%

Kupfer-Future 3,39 3,45 -1,8% -0,06 -23,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/raz

(END) Dow Jones Newswires

October 25, 2022 07:02 ET (11:02 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu UBSmehr Analysen

06.12.24 UBS Overweight JP Morgan Chase & Co.
29.11.24 UBS Outperform RBC Capital Markets
27.11.24 UBS Outperform RBC Capital Markets
31.10.24 UBS Hold Deutsche Bank AG
31.10.24 UBS Buy Goldman Sachs Group Inc.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

adidas 235,70 0,17% adidas
adidas ADRs 117,00 0,00% adidas ADRs
Air Liquide S.A. 155,00 -0,05% Air Liquide S.A.
Covestro AG 58,02 1,93% Covestro AG
Kühne + Nagel International AG (KN) 130,00 3,50% Kühne + Nagel International AG (KN)
Remy Cointreau SA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-10 Sh 5,60 -1,75% Remy Cointreau SA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-10 Sh
Remy Cointreau S.A. 57,20 -1,97% Remy Cointreau S.A.
SAP SE (spons. ADRs) 234,00 -0,85% SAP SE (spons. ADRs)
SAP SE 236,90 0,00% SAP SE
UBS 10,46 -0,48% UBS

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 883,98 0,00%