05.12.2017 12:58:45

MÄRKTE EUROPA/DAX dreht ins Minus - Konsolidierung hält an

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten haben die Kurse am Dienstagmittag ins Minus gedreht. Der DAX verliert aktuell 0,5 Prozent auf 12.995 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,4 Prozent auf 3.562 Punkte nach. "Die Konsolidierung dehnt sich aus", sagt Achim Matzke, Marktanalyst der Commerzbank. In der Konsolidierung verdauten die Märkte sozusagen die Gewinne aus der vorangegangenen Aufwärtswelle von 11.800 bis 13.500 Punkte. In der Konsolidierung habe der DAX eine Box ausgebildet, mit einer Unterkante bei 12.800 und einer Oberkante bei gut 13.200 Punkten.

Andere Marktteilnehmer meinen, vor dem Jahresende sicherten sich einige Anleger erst einmal die aufgelaufenen Gewinne. Das gilt besonders für den Technologiebereich, der in diesem Jahr besonders stark zugelegt hat: Der Technologie-Index im europäischen Stoxx verliert 1,2 Prozent. Auch der TecDAX fällt um 1,2 Prozent. Im DAX verlieren Infineon 1,2 Prozent, im TecDAX Aixtron 2,9 Prozent und Siltronic 6,3 Prozent. STMicroelectronics büßen 1,4 Prozent ein. Bereits in den USA hatten im Verlauf des Handels Gewinnmitnahmen in dem Sektor die Oberhand gewonnen.

Der Index der Pharma-Aktien in Europa gibt ebenfalls 1,2 Prozent ab, Händler verweisen auf Zweifel an der Pipeline der großen Pharmakonzerne: "Viel Neues gibt es da derzeit nicht", sagt ein Händler. Getoppt wird das nur noch von den schwankungsanfälligen Rohstoff-Aktien, deren Index um 1,5 Prozent nachgibt.

Größter DAX-Verlierer sind mit einem Minus von 1,8 Prozent VW, die zuletzt aber auch besonders stark gestiegen waren. Bei der Deutschen Bank wartet der Markt auf Aussagen vom Kapitalmarkttag. Händler erwarten Aussagen zum geplanten Börsengang der Sparte Asset Management. Die Aktie notiert 0,4 Prozent leichter. Aus den USA kommt am Nachmittag noch der wichtige Einkaufsmanagerindex (ISM) für den Dienstleistungssektor.

Halbierte Kursziele für Dialog Semiconductor

Volatil geht es nach dem Kursdebakel bei Dialog Semiconductor zu. Sie notieren 5,6 Prozent erholt nach knapp 5 Prozent Minus zum Handelsstart. Für die Aktie hagelt es negative Analysten-Kommentare und halbierte Kursziele, nachdem das Unternehmen jüngst einräumte, dass längerfristig möglicherweise Apple selbst die Bauteile herstellen wird, die jahrelang Dialog für die iPhones zulieferte. Am vergangenen Donnerstag waren Dialog um 20 Prozent und am Montag nochmals um 24 Prozent eingebrochen.

Evotec springen dank einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank um 4,1 Prozent nach oben. Die Aktie stand zuletzt stark unter Druck.

Aumann verlieren 4,7 Prozent auf 65,31 Euro nach einer Kapitalerhöhung. Die Aktien seien zu 64 Euro bei institutionellen Investoren platziert worden, heißt es. Bei einem Volumen von 1,25 Millionen Aktien habe das Unternehmen rund 80 Millionen Euro erlöst.

Morphosys geben dagegen etwas nach, obwohl das Unternehmen über einen Lizenzpartner in Kanada eine Zulassung für ein Medikament erhalten hat. Symrise im MDAX steigen 0,7 Prozent dank einer Kaufempfehlung der Societe Generale.

Goldman Sachs bricht Lanze für britische Einzelhändler

Ungewohnt fest tendieren Aktien britischer Einzelhändler. Die Analysten von Goldman Sachs sehen einen Silberstreif am Horizont für die Branche. Der Margendruck schwinde bereits und für das kommende Jahr dürfte trotz eines weiterhin harten Wettbewerbs in den Supermärkten gutes Geld verdient werden können, heißt es. Tesco werden daher von Goldman Sachs um zwei Stufen auf "Kaufen" angehoben. Der Kurs steigt um 3,9 Prozent. Zudem werde Morrison auf "Neutral" nach "Verkaufen" erhöht. Hier geht es um 2,8 Prozent nach oben. Sainsbury steigen um 3 Prozent.

Stockende Brexit-Fortschritte drücken auf das Pfund

Stimmungsbelastend vor allem für das Pfund wirkt der fehlende Fortschritt bei den Brexit-Gesprächen. Probleme gibt es vor allem beim Status der Grenze zu Irland. Das britische Pfund verliert weiter an Boden. Der Kurs fällt von 1,3475 Dollar am Vorabend auf Kurse um 1,34 zurück. Sobald die zweite Verhandlungsphase beginne, in der es um ein Handelsabkommen gehe, dürfte es noch viel heißer hergehen, befürchtet Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen. Die Pfund-Schwankungen am Montag seien insofern nur ein Vorgeschmack gewesen.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.561,78 -0,40 -14,44 8,24 Stoxx-50 3.151,31 -0,47 -15,03 4,68 DAX 12.995,35 -0,48 -63,20 13,19 MDAX 26.798,69 -0,51 -136,85 20,77 TecDAX 2.462,03 -1,14 -28,43 35,89 SDAX 11.740,25 -0,67 -79,29 23,33 FTSE 7.348,17 0,13 9,20 2,87 CAC 5.361,35 -0,52 -27,93 10,26 Bund-Future 163,36 0,09 2,04 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:32 Mo, 18:03 % YTD EUR/USD 1,1867 +0,02% 1,1864 1,1849 +12,8% EUR/JPY 133,52 -0,12% 133,68 133,66 +8,6% EUR/CHF 1,1682 -0,09% 1,1693 1,1681 +9,1% EUR/GBP 0,8843 +0,10% 0,8834 1,1363 +3,8% USD/JPY 112,52 -0,14% 112,68 112,80 -3,7% GBP/USD 1,3419 -0,09% 1,3430 1,3463 +8,8% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 57,18 57,47 -0,5% -0,29 +0,3% Brent/ICE 62,30 62,45 -0,2% -0,15 +6,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.275,73 1.276,18 -0,0% -0,45 +10,8% Silber (Spot) 16,29 16,32 -0,2% -0,03 +2,3% Platin (Spot) 923,25 925,50 -0,2% -2,25 +2,2% Kupfer-Future 3,00 3,06 -2,1% -0,07 +18,7% ===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

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December 05, 2017 06:59 ET (11:59 GMT)

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