30.01.2020 18:09:46
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MÄRKTE EUROPA/Coronavirus-Angst geht wieder um - Pfund fester
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen wurden am Donnerstag von der wiederkehrenden Angst vor dem Coronavirus schwer belastet. Die Zahl der von dem neuartigen Virus verursachten Todesfälle in China ist weiter gestiegen. Wie die Behörden in der zentralchinesischen Provinz Hubei, dem Zentrum des Ausbruchs, mitteilten, wurden in der Region außerdem weitere 1.032 Erkrankungen verzeichnet. An den asiatischen Börsen ging es mit den Kursen abwärts, ebenso an der Wall Street.
Der DAX verlor 1,4 Prozent auf 13.157 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,2 Prozent auf 3.691 Punkte nach unten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat "große Besorgnis" geäußert, was eine Ausbreitung des Virus außerhalb Chinas betrifft, und will nun doch nochmals prüfen, ob ein globaler Notfall ausgerufen wird. Auf Unternehmensebene nahm die Berichtssaison langsam Fahrt auf.
Die wie prognostiziert ausgefallenen US-BIP-Daten setzten an den Finanzmärkten keine Akzente. Das BIP stieg im vierten Quartal wie erwartet um 2,1 Prozent. Der Marktfokus liegt aktuell aber ohnehin auf den möglichen wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus-Ausbruchs in China.
Letzte Sitzung für BoE-Gouverneur Carney
An den Devisenmärkten ging es für das Pfund nach der geldpolitischen Entscheidung der Bank of England (BoE) auf 1,3100 Dollar nach oben nach Ständen von rund 1,3025 Dollar vor der Entscheidung. Die BoE hat das aktuelle Zinsniveau bei 0,75 Prozent bestätigt. Im Vorfeld hatte etwas Unsicherheit geherrscht, wie der Rat entscheiden würde; auch eine Senkung um 25 Punkte war für möglich gehalten worden. Es war die letzte Sitzung unter der Leitung von Gouverneur Mark Carney.
Auf Unternehmensseite stand die Deutsche Bank im Blick. Der im Juli begonnene Konzernumbau hat der Bank im vergangenen Jahr einen weiteren Milliardenverlust eingebrockt. Wie Morgan Stanley anmerkte, sei das bereinigte Vorsteuerergebnis aber im Rahmen der Erwartungen geblieben. Insgesamt sei die Entwicklung von Einnahmen und Kosten erwartungsgemäß verlaufen. Die Bilanzstruktur überrasche derweil positiv und beim Abbau der risikogewichteten Aktiva gebe es Fortschritte. Deutsche Bank gewannen 4,2 Prozent.
Die DWS legte ebenfalls Zahlen vor. Die Vermögensverwalter-Tochter der Deutschen Bank sprach in ihrem Quartalsbericht davon, die Trendwende erreicht zu haben, wobei sie auch von der guten Kapitalmarktentwicklung profitierte. Der Vorsteuergewinn legte um 66 Prozent auf 266 Millionen Euro zu und übertraf die Konsenserwartungen damit um 38 Prozent, so die Citigroup. Nach Einschätzung der Analysten sind die Konsenserwartungen im Markt zu niedrig. Die Aktie stieg um 4,4 Prozent.
Umstrittener Mietendeckel ist beschlossen
Der schweizerische Pharmakonzern Roche hat im vergangenen Jahr mehr verdient und umgesetzt und traut sich auch für 2020 trotz des harten Wettbewerbs Wachstum zu. Das Nettoergebnis stieg 2019 auf 14,1 Milliarden Franken von 10,9 Milliarden Franken im Vorjahr, wie Roche mitteilte. Der Umsatz kletterte um 8,1 Prozent auf 61,5 Milliarden Franken. Die Aktie hielt sich besser als der Gesamtmarkt und gab lediglich um 0,1 Prozent nach, etwas belastend wirkten möglicherweise auch die unter den Erwartungen gebliebenen Erlöse.
Vonovia und Deutsche Wohnen schlossen im Minus, nachdem die Aktien über weite Strecken von der Unsicherheit an den Börsen profitiert hatten. Das Berliner Abgeordnetenhaus hat den umstrittenen Mietendeckel beschlossen. "Das dürfte die ohnehin immer weiter schrumpfenden Margen am Immobilienmarkt weiter drücken", sagte ein Marktteilnehmer. Vonovia und Deutsche Wohnen verloren jeweils 0,3 Prozent.
"Die Zahlen sind stark", sagte ein Marktteilnehmer zu den Ergebnissen von H&M. Die Profitabilität sei deutlich besser als erwartet. Der Kurs legte in der Folge um 9,4 Prozent zu. Die UBS hob die erfolgreiche Kostenkontrolle der Schweden hervor.
Siemens Gamesa drückt auf den Sektor
Gegen den Trend ging es auch für die Aktie von Volvo um 7,1 Prozent nach oben. Die Analysten der Citi verwiesen darauf, dass das Auftragsbuch besser als erwartet gefüllt sei. Das bereinigte EBIT sei zudem 5 Prozent oberhalb der Markterwartung ausgefallen. Mit einer stabilen Nachfrage habe der LKW-Hersteller den Ausblick bestätigt.
Siemens Gamesa hat nach Problemen mit der Umsetzung von fünf Windparkprojekten in Nordeuropa im ersten Quartal unerwartet rote Zahlen geschrieben. Das Unternehmen senkte daraufhin den Ausblick. Siemens Gamesa brachen um 9,1 Prozent ein. Auch die Aktien der Wettbewerber kamen unter Druck, Nordex gaben um 5,9 Prozent und Vestas um 3,0 Prozent nach.
Royal Dutch Shell verloren 4,1 Prozent. "Die Gewinnentwicklung ist enttäuschend", sagte ein Händler. Auch BT Group reagierten mit einem Minus von 7,4 Prozent sehr schwach auf ihr Zahlenwerk. "Die Ausgaben steigen", sagte ein Händler. Wie die Citigroup anmerkte, sei das EBITDA 1 Prozent hinter dem Konsens zurückgeblieben. Nach schwachen Zahlen ging es für Diageo um 2,6 Prozent nach unten.
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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Europa Euro-Stoxx-50 3.690,78 -45,58 -1,2% -1,5%
. Stoxx-50 3.401,38 -34,58 -1,0% -0,1%
. Stoxx-600 415,16 -4,25 -1,0% -0,2%
Frankfurt XETRA-DAX 13.157,12 -187,88 -1,4% -0,7%
London FTSE-100 London 7.381,96 -101,61 -1,4% -0,8%
Paris CAC-40 Paris 5.871,77 -83,12 -1,4% -1,8%
Amsterdam AEX Amsterdam 598,95 -6,27 -1,0% -0,9%
Athen ATHEX-20 Athen 2.301,53 -17,51 -0,8% +0,2%
Brüssel BEL-20 Bruessel 3.927,86 -37,14 -0,9% -0,7%
Budapest BUX Budapest 43.501,99 +70,69 +0,2% -5,6%
Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.322,74 +7,33 +0,2% +2,4%
Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 144.507,48 +569,90 +0,4% +4,1%
Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 1.171,62 -16,43 -1,4% +3,2%
Lissabon PSI 20 Lissabon 5.259,35 -13,35 -0,3% +0,6%
Madrid IBEX-35 Madrid 9.477,90 -68,80 -0,7% -0,8%
Mailand FTSE-MIB Mailand 23.781,10 -383,63 -1,6% +2,8%
Moskau RTS Moskau 1.545,11 -25,54 -1,6% -0,3%
Oslo OBX Oslo 826,41 -8,03 -1,0% -2,0%
Prag PX Prag 1.074,39 -23,20 -2,1% -3,7%
Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.787,96 -3,72 -0,2% +0,9%
Warschau WIG-20 Warschau 2.079,98 -18,20 -0,9% -3,3%
Wien ATX Wien 3.101,48 -32,05 -1,0% -1,5%
Zürich SMI Zuerich 10.748,92 -110,96 -1,0% +1,2%
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:15 Uhr Mi, 17.04 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1032 +0,19% 1,1008 1,1000 -1,6%
EUR/JPY 119,97 -0,05% 119,86 120,11 -1,6%
EUR/CHF 1,0693 -0,24% 1,0704 1,0729 -1,5%
EUR/GBP 0,8417 -0,50% 0,8467 0,8461 -0,5%
USD/JPY 108,76 -0,23% 108,87 109,18 -0,0%
GBP/USD 1,3104 +0,68% 1,3002 1,3002 -1,1%
USD/CNH (Offshore) 6,9977 +0,35% 6,9950 6,9662 +0,5%
Bitcoin
BTC/USD 9.360,50 +0,42% 9.313,00 9.258,50 +29,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 52,18 53,33 -2,2% -1,15 -14,1%
Brent/ICE 58,52 59,81 -2,2% -1,29 -11,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.581,03 1.577,05 +0,3% +3,98 +4,2%
Silber (Spot) 17,98 17,60 +2,2% +0,38 +0,7%
Platin (Spot) 973,85 977,05 -0,3% -3,20 +0,9%
Kupfer-Future 2,53 2,55 -0,8% -0,02 -9,4%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
January 30, 2020 12:09 ET (17:09 GMT)
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BT Group plc | 1,89 | -1,56% | |
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Hennes & Mauritz AB (H & M, H&M) | 13,47 | 1,51% | |
Nordex AG | 11,42 | -2,89% | |
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Roche Holding AG Sponsored American Deposit Receipt Repr 1/2 NVTGSh | 33,86 | -0,59% | |
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Vestas Wind Systems A-S Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-3 Sh | 4,88 | 3,83% | |
Volvo AB (B) | 24,18 | 0,75% | |
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) | 31,34 | -0,22% |