13.06.2016 17:06:47
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MÄRKTE EUROPA/Brexit-Sorgen lasten weiterhin auf DAX & Co
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Angst vor einem Ausscheiden Großbritanniens aus der EU belastet Europas Börsen auch zu Wochenbeginn. "Die Nervosität nimmt weiter zu", sagt ein Händler. Marktteilnehmer reduzierten wegen der knappen "Brexit"-Umfragen Positionen oder sicherten sie ab. Es gibt allerdings noch weitere Gründe, die momentan für eine erhöhte Vorsicht am Aktienmarkt sprechen. So stehen mit der Sitzung der US-Notenbank und der Bank of Japan weitere wichtige Termine im Wochenverlauf auf der Agenda. Zudem tendiert die chinesische Währung zum Start in die Woche leichter. Auch Öl gibt abermals nach. Ein Barrel der Sorte Brent verliert 0,7 Prozent und notiert nur noch knapp über der Marke von 50 Dollar.
Für den Dax geht es 1,3 Prozent auf 9.709 Punkte nach unten. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,4 Prozent auf 2.869 Punkte nach. Auffallend ist, dass sich der Aktienmarkt in London mit einem Abschlag von 0,7 Prozent relativ stabil präsentiert.
JPM setzt trotz Brexit-Gefahr auf britische Aktien Die Analysten der US-Bank JP Morgan setzen weiterhin auf britische Aktien - trotz der herrschenden Sorgen um einen möglichen Brexit. Die Analysten bewerten Papiere aus Großbritannien mit "Overweight" und ziehen sie kontinentaleuropäischen vor. Nach einer schwachen Entwicklung vieler britischer Aktien in den vergangenen Jahren seien sie am Markt zuletzt wenig beliebt gewesen und handelten demnach auf vergleichsweise niedrigen Niveaus. Darüber hinaus sehen die Analysten zwei Gründe für eine positive Entwicklung: stagnierende oder sogar sinkende Anleiherenditen. Eine weitere Stütze für britische Aktien sei die Entwicklung der Schwellenländer.
Anleger suchen sichere Häfen auf Angesichts der Unsicherheiten fließt das Geld auch nach wie vor in die "sicheren Häfen" wie Anleihen und Gold. Das Edelmetall steigt um weitere 0,6 Prozent auf 1.281 Dollar je Feinunze. Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren rentieren mit 0,023 Prozent. In Japan ist die Rendite der zehnjährigen Anleihen am Montag auf ein Rekord-Tief von minus 0,165 Prozent gefallen.
BMW sieht US-Automarkt skeptisch - Bayer kassiert neue Abfuhr Als belastend für den Autosektor erweisen sich Aussagen von BMW zum US-Markt. "Der US-Markt wird 2016 bestenfalls stagnieren", sagte Vertriebschef Ian Robertson der Automobilwoche. Wahrscheinlich werde der Markt sogar etwas schrumpfen. BMW will nun die Lagerbestände auf dem US-Markt reduzieren. "Das gibt den Skeptikern Auftrieb, die den US-Automarkt als 'toppisch' betrachten", sagt ein Händler. BMW verlieren 1,1 Prozent, der Autosektor gibt um 1,4 Prozent nach. Den schwächsten Sektor stellen mit minus 2,3 Prozent einmal mehr die Banken, die unter dem Niedrigzinsumfeld und einem drohenden Brexit besonders leiden.
Bayer hat offenbar einen neuen Vorstoß zur Übernahme des Agrarchemiekonzerns Monsanto unternommen. Der DAX-Konzern habe in den vergangenen Tagen einen Brief an den US-Konzern geschickt und um weitere Informationen über die Geschäftsaktivitäten der Amerikaner gebeten, um erst im Anschluss möglicherweise das 62 Milliarden Dollar schweres Übernahmeangebot zu erhöhen, berichten Informanten. Monsanto wolle aber keinen Zugang zu seinen Büchern gewähren, bis Bayer nicht das Kaufangebot erhöht habe.
Im Handel wird die Nachricht tendenziell positiv für die Bayer-Aktie gewertet. "Bayer hat trotzdem bisher nicht nachgelegt, und das dürfte am Markt gut ankommen", sagt der Händler. Mit einem Plus von 1,1 Prozent stellt das Bayer-Papier den einzigen Gewinner im DAX.
Übernahmen machen Mut Obwohl es an der Börse kräftig nach unten geht, dreht sich das Übernahmekarusell weiter. So gibt es erneut Gespräche über einen möglichen Einstieg von Schneider Electric bei Aveva. Erst im Dezember hatte das französische Unternehmen überraschend den Einstieg beim britischen Softwarehersteller abgeblasen. Aveva hat inzwischen aber bestätigt, dass nun erneut Gespräche auf Grundlage der finanziellen Rahmenvereinbarung aus dem Vorjahr stattfänden. Aveva legten um 10 Prozent zu, bevor die Aktie vom Handel ausgesetzt wurde. Schneider Electric tendieren mit dem Markt 1,8 Prozent im Minus.
Mit der angekündigten Übernahme von Linkedin durch Microsoft schießt auch die Aktie von XING im TecDax um 5,9 Prozent nach oben. "Jetzt kommt Bewegung in den Markt", so ein Händler zur Begründung. Gegenüber Linkedin sei der deutsche Wettbewerber Xing "preiswert" zu haben, so der Teilnehmer weiter.
Manz brechen nach kassierten Zielen ein Nach dem möglichen Wegfall eines Großauftrags brechen Manz-Aktien um knapp 20 Prozent ein. Das Unternehmen hat mitgeteilt, dass die bisherigen Ziele eines deutlichen Umsatzwachstums und eines zum Vorjahr deutlich besseren operativen Ergebnisses nicht erreicht werden. "Die Schätzungen von Analysten liegen zwar weit auseinander, aber sie prognostizieren doch steigende Umsätze und niedrigere Verluste", sagt ein Händler. Diese Prognosen müssten nun wohl teilweise wieder ausgepreist werden. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.869,38 -1,43 -41,73 -12,18 Stoxx-50 2.747,28 -1,36 -37,91 -11,39 DAX 9.709,21 -1,28 -125,41 -9,62 MDAX 19.890,65 -1,46 -294,51 -4,26 TecDAX 1.617,97 -1,45 -23,85 -11,62 SDAX 9.007,38 -2,33 -214,52 -1,00 FTSE 6.060,11 -0,91 -55,65 -2,92 CAC 4.243,48 -1,47 -63,24 -8,49
Bund-Future 164,74 -8 6,23
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.55 Uhr Fr, 17.50 Uhr % YTD EUR/USD 1,1283 +0,29% 1,1250 1,1279 +3,9% EUR/JPY 120,07 +0,84% 119,07 120,72 -5,8% EUR/CHF 1,0888 +0,34% 1,0851 1,0869 +0,1% GBP/EUR 1,2660 +0,31% 1,2621 1,2721 -6,8% USD/JPY 106,43 +0,55% 105,85 107,02 -9,3% GBP/USD 1,4286 +0,63% 1,4197 1,4346 -3,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,79 49,07 -0,6% -0,28 +18,1% Brent/ICE 50,15 50,54 -0,8% -0,39 +19,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.279,52 1.273,77 +0,5% +5,75 +20,6% Silber (Spot) 17,34 17,33 +0,1% +0,01 +25,5% Platin (Spot) 989,16 991,85 -0,3% -2,69 +11,0% Kupfer-Future 2,06 2,03 +1,2% +0,02 -4,4% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
June 13, 2016 10:35 ET (14:35 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 35 AM EDT 06-13-16
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