13.08.2020 18:14:42

MÄRKTE EUROPA/Börsen unter Druck trotz besserer US-Arbeitsmarktdaten

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Donnerstag mit kleineren Abgaben geschlossen. Der DAX verlor 0,5 Prozent auf 12.994 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,6 Prozent auf 3.343 Punkte nach unten. Bessere US-Arbeitsmarktdaten setzten am Nachmittag keine Akzente. Für Zurückhaltung sorgten die anhaltenden Unsicherheiten um ein neues US-Konjunkturpaket. Der Handel war derweil geprägt von einem letzten Aufbäumen der Berichtssaison, was den Ton in den Einzelaktien angab.

Die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lagen bei 963.000 und damit unter der Prognose von 1,1 Millionen. Die fehlende Reaktion an den Märkten könnte zu einen daran gelegen haben, dass damit der Druck auf die Behörden für zusätzliche geldpolitische und fiskalische Stimuli nachlässt. Zum anderen ist unklar, wie viele Arbeitslose angesichts der ausgelaufenen zusätzlichen Arbeitslosenunterstützung keinen Antrag gestellt haben.

Deutsche Telekom mit guter Entwicklung in Deutschland

Die Aktien der Deutschen Telekom schlossen 1,3 Prozent fester. Das zweite Quartal verlief laut Jefferies sehr gut, besonders in Deutschland, wo der Druck auf die Mobiltelefonie aufgrund von Covid-19 durch gute Umsätze im Festnetzbereich mehr als kompensiert worden sei.

Mit einem Plus von 4,0 Prozent wurden die Halbjahreszahlen von United Internet im Handel honoriert. Trotz der Coronavirus-Krise wurde der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 4,2 Prozent gesteigert. Das entsprechende EBIT sprang sogar um 11,4 Prozent nach oben. Die Corona-Effekte bremsten das Wachstum zwar im Konsumentenbereich, wirkten aber positiv bei den Firmenkunden. Für 1&1 Drillisch ging es nach Zahlen um 6,5 Prozent nach oben.

Der Energieversorger RWE hat nach Abschluss der Eon-Transaktion im ersten Halbjahr 2020 erwartungsgemäß mehr verdient. Bis auf das Segment Energiehandel legten alle Sparten operativ zu. Für das operative Ergebnis im Gesamtjahr wird RWE zuversichtlicher, mit der Aktie ging es um 2,6 Prozent aufwärts.

Bei Carlsberg missfällt der Ausblick

Carlsberg verloren 5,8 Prozent. Die Anleger störten sich am Ausblick für 2020. Carlsberg geht davon aus, dass das organische EBIT im laufenden Jahr um 10 bis 15 Prozent nachgeben wird. Im Konsens wird laut der Citigroup derzeit ein Rückgang von 10,1 Prozent erwartet. Zurich Insurance schlossen nach Zahlen 2,6 Prozent niedriger.

Nach roten Zahlen im abgelaufenen Quartal rechnet Thyssenkrupp (minus 16,3 Prozent) kurzfristig nicht mit einer schnellen Erholung. Wie Jefferies anmerkte, impliziert beim Ausblick die konservativere Einschätzung einen Rückgang der Konsenserwartungen für das bereinigte EBIT um rund 10 Prozent.

Mit 19 Prozent Plus feierte der Markt die Zahlen von SMA Solar. Das Unternehmen zeigte sich nur marginal betroffen von der Coronakrise. Sowohl Umsatz als auch Ergebnis wurden im ersten Quartal deutlich gesteigert. Knorr-Bremse verloren 3,9 Prozent - hier scheidet der CEO wegen "tiefgreifender Meinungsverschiedenheiten" aus. K+S büßten nach Zahlen 9,3 Prozent ein.

Thermo-Fisher-Gebot für Qiagen scheitert

Nach dem Scheitern der Übernahme-Offerte durch Thermo Fisher verloren Qiagen nach volatilem Geschäft nur leicht um 0,8 Prozent. Nur 47 Prozent der Qiagen-Aktien wurden zum Verkauf angeboten - was deutlich unter der Annahmeschwelle von 66,6 Prozent liegt. Wirklich überraschend war der ausgebliebene Kurscrash nicht. Zum einen hatte sich ein Scheitern zuletzt zunehmend abgezeichnet. Zum anderen, und wesentlich wichtiger, wird nun spekuliert, dass neue Interessenten auf den Plan treten dürften.

Die Tage der Wirecard-Aktie (minus 10,6 Prozent) in den Indizes in der DAX-Familie sind gezählt. Insolvente Unternehmen müssen künftig die DAX-Auswahl-Indizes kurzfristig verlassen. Das hat der Indexanbieter Stoxx am Mittwochabend mitgeteilt. Nach den neuen Regeln werden insolvente Unternehmen mit einer Frist von zwei Handelstagen aus den DAX-Auswahlindizes genommen. Die Regeln treten am 19. August in Kraft. Nachfolger dürften Delivery Hero werden.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.342,85 -20,33 -0,6% -10,7%

Stoxx-50 3.014,15 -27,23 -0,9% -11,4%

Stoxx-600 372,53 -2,35 -0,6% -10,4%

XETRA-DAX 12.993,71 -64,92 -0,5% -1,9%

FTSE-100 London 6.185,62 -94,50 -1,5% -16,7%

CAC-40 Paris 5.042,38 -30,93 -0,6% -15,7%

AEX Amsterdam 569,95 -5,11 -0,9% -5,7%

ATHEX-20 Athen 1.536,68 +8,83 +0,6% -33,1%

BEL-20 Brüssel 3.447,14 -19,73 -0,6% -12,9%

BUX Budapest 36.756,82 -28,46 -0,1% -20,2%

OMXH-25 Helsinki 4.247,14 -11,34 -0,3% +0,6%

ISE NAT. 30 Istanbul 1.239,73 -15,32 -1,2% -10,7%

OMXC-20 Kopenhagen 1.329,42 +1,06 +0,1% +17,1%

PSI 20 Lissabon 4.481,69 -2,58 -0,1% -14,1%

IBEX-35 Madrid 7.250,50 -45,50 -0,6% -24,1%

FTSE-MIB Mailand 20.257,31 -180,05 -0,9% -13,1%

RTS Moskau 1.322,02 +14,90 +1,1% -14,7%

OBX Oslo 775,52 +0,16 +0,0% -8,0%

PX Prag 916,77 -10,76 -1,2% -17,8%

OMXS-30 Stockholm 1.786,80 -2,20 -0,1% +0,8%

WIG-20 Warschau 1.858,35 +2,49 +0,1% -13,6%

ATX Wien 2.268,74 -18,84 -0,8% -27,3%

SMI Zürich 10.260,11 -18,55 -0,2% -3,4%

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:25 Uhr Mi, 17:17 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1822 +0,33% 1,1828 1,1792 +5,4%

EUR/JPY 126,34 +0,32% 126,07 126,14 +3,6%

EUR/CHF 1,0751 +0,01% 1,0759 1,0746 -1,0%

EUR/GBP 0,9035 -0,07% 0,9045 0,9041 +6,8%

USD/JPY 106,88 +0,01% 106,60 106,97 -1,7%

GBP/USD 1,3083 +0,38% 1,3077 1,3043 -1,3%

USD/CNH (Offshore) 6,9462 +0,16% 6,9370 6,9335 -0,3%

Bitcoin

BTC/USD 11.488,01 -0,15% 11.532,76 11.583,76 +59,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 42,42 42,67 -0,6% -0,25 -26,6%

Brent/ICE 45,10 45,43 -0,7% -0,33 -27,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.946,90 1.918,08 +1,5% +28,83 +28,3%

Silber (Spot) 26,74 25,54 +4,7% +1,20 +49,8%

Platin (Spot) 959,88 936,00 +2,6% +23,88 -0,5%

Kupfer-Future 2,80 2,89 -3,1% -0,09 -0,6%

===

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

August 13, 2020 12:15 ET (16:15 GMT)

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1&1 AG (ex 1&1 Drillisch) 12,06 0,84% 1&1 AG (ex 1&1 Drillisch)
AURELIUS 14,66 -0,95% AURELIUS
Carlsberg A/S (A) 117,00 3,54% Carlsberg A/S (A)
Carlsberg AS (spons. ADRs) 20,78 1,07% Carlsberg AS (spons. ADRs)
Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) 29,60 0,68% Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS)
Deutsche Telekom AG 30,00 0,30% Deutsche Telekom AG
K+S AG 11,27 0,00% K+S AG
Knorr-Bremse 72,10 0,49% Knorr-Bremse
Nordex AG 11,96 2,40% Nordex AG
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ThyssenKrupp AG (spons. ADRs) 3,76 2,73% ThyssenKrupp AG (spons. ADRs)
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