19.11.2018 18:06:42

MÄRKTE EUROPA/Börsen unter Druck - Renault nach Ghosn-Verhaftung schwach

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen haben am Montag keinen guten Start in die neue Woche hingelegt. Angesichts der bestehenden Risiken überraschte das nicht. Jederzeit kann der Brexit auf der Zielgeraden noch eine neue Richtung nehmen. Schlagzeilen über Neuwahlen, weitere Rücktritte in der britischen Regierung wie auch ein neues Brexit-Referendum können nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Am Wochenende findet der Sondergipfel der 27 EU-Staats- und Regierungschefs zur Unterzeichnung des Brexit-Vertragsentwurfs statt, dann fehlt allerdings noch die auf der Kippe stehende Zustimmung des britischen Parlaments.

Nachdem der Gipfel des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums (Apec) wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China ohne gemeinsame Abschlusserklärung zu Ende gegangen war, schien eine Annäherung der beiden Wirtschaftsmächte in Handelsfragen alles andere als in trockenen Tüchern. Spätestens für Mittwoch wird zudem die Antwort aus Brüssel auf den italienischen Haushaltsentwurf für 2019 erwartet. Dass es hier zu einer Zustimmung kommen wird, ist kaum anzunehmen. Im Gegenteil: Wahrscheinlich ist vielmehr die Eröffnung eines Defizitverfahrens gegen das Land.

In diesem Umfeld fiel der DAX 0,9 Prozent auf 11.245 Punkte, im Tageshoch hatte der Index bei 11.420 Punkten gestanden. Der Euro-Stoxx-50 hielt sich besser und schloss mit Abgaben von 0,6 Prozent auf 3.160 Punkte.

Erleichterung über bestätigten VW-Ausblick

Gegen den Trend gewannen VW 1,9 Prozent. Der Konzern hatte den Ausblick bestätigt. "Angesichts beträchtlichem Gegenwind ist das positiv", so ein Händler auch mit Blick darauf, dass andere Autokonzerne ihre Gewinnerwartungen gesenkt hatten. Die Nachricht sorgte für eine gewisse Erleichterung unter den Anlegern.

Weiterhin unter Druck standen die Stahlwerte in Europa. Für Salzgitter ging es 1,8 Prozent nach unten, Thyssenkrupp fielen um 1,9 Prozent. Vor allem Vallourec brachen in Paris um weitere 27,3 Prozent ein. Das Unternehmen hatte vergangene Woche sehr schwache Geschäftszahlen vermeldet und einen weiter verschlechterten Cashflow vorgelegt. Für die Branche sei dieser Ausverkauf ein Zeichen, dass der Sektor unattraktiv für Investoren sei, hieß es im Handel.

Renault brechen nach Ghosn-Verhaftung ein

Aktien von Renault stürzten in Paris um 8,4 Prozent ab. Chief Executive Carlos Ghosn ist in Japan verhaftet worden. Dem CEO, der auch Vorstandsvorsitzender der japanischen Nissan Motor ist, werden gravierende Verstöße vorgeworfen, etwa die Veruntreuung von Firmengeldern. Es sei geplant, ihn von seiner Position zu entbinden. Nissan erklärte, die interne Untersuchung laufe bereits seit mehreren Monaten. Nissan-CEO Hiroto Saikawa wird wohl vorschlagen, Ghosn unmittelbar als Chairman zu entlassen.

Telecom Italia legten um 4 Prozent zu. Bei den Italienern komme die Ernennung des neuen, vom Aktivinvestor Elliott gestützten CEO Luigi Gubitosi gut an, kommentierten die Analysten von Bryan Garnier. Die fünf von Vivendi gestützten Direktoren hätten gegen diese Wahl gestimmt. Die Analysten halten Gubitosi für gut geeignet für die Tätigkeit: Er habe Telekom-, Medien- und auch Banken-Erfahrung und gute Beziehungen zu den Behörden. Auch sein strategischer Plan falle positiv aus.

Grand City mit vorsichtigem Ausblick

Grand City Properties hat in den ersten neun Monaten des Jahres Einnahmen und Ergebnis gesteigert. Beim Ausblick ist das im MDAX notierte Unternehmen aber etwas vorsichtiger geworden. Das Unternehmen, das sich auf Investitionen in Immobilien in Deutschland spezialisiert hat, erwartet 2018 nun einen Anstieg des Betriebsergebnisses auf 197 Millionen Euro, nachdem es zum Ende des Halbjahres eine Spanne von 196 Millionen bis 201 Millionen Euro in Aussicht gestellt hatte. Die Aktie verlor 2,3 Prozent.

Um 4,4 Prozent nach oben sprangen die Aktien von Lotto24, nachdem Zeal Network das von einigen Marktteilnehmern erwartete Übernahmeangebot vorgelegt hatte. Zeal hält bereits 65 Prozent. Mit der Kapitalerhöhung vor Augen fielen Zeal um 10 Prozent.

===

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.160,33 -20,41 -0,6% -9,8%

Stoxx-50 2.898,64 -16,02 -0,5% -8,8%

Stoxx-600 355,11 -2,60 -0,7% -8,8%

XETRA-DAX 11.244,54 -96,46 -0,9% -13,0%

FTSE-100 London 7.002,83 -11,05 -0,2% -8,8%

CAC-40 Paris 4.985,45 -39,74 -0,8% -6,2%

AEX Amsterdam 518,90 -3,53 -0,7% -4,7%

ATHEX-20 Athen 1.617,10 -18,72 -1,1% -22,4%

BEL-20 Brüssel 3.503,40 -26,41 -0,7% -11,9%

BUX Budapest 39.323,01 -5,38 -0,0% -0,1%

OMXH-25 Helsinki 3.899,11 -40,08 -1,0% -0,5%

ISE NAT. 30 Istanbul 118.631,38 +1198,78 +1,0% -15,9%

OMXC-20 Kopenhagen 913,40 +2,06 +0,2% -10,8%

PSI 20 Lissabon 4.913,92 -10,33 -0,2% -9,0%

IBEX-35 Madrid 9.006,30 -50,50 -0,6% -10,3%

FTSE-MIB Mailand 18.823,13 -55,18 -0,3% -13,6%

RTS Moskau 1.135,71 +1,45 +0,1% -1,6%

OBX Oslo 797,40 -7,37 -0,9% +7,4%

PX Prag 1.079,18 -1,35 -0,1% +0,1%

OMXS-30 Stockholm 1.482,49 -16,95 -1,1% -6,0%

WIG-20 Warschau 2.189,73 +24,27 +1,1% -11,0%

ATX Wien 3.079,30 -54,80 -1,7% -8,3%

SMI Zürich 8.812,61 -94,78 -1,1% -6,1%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:11 Fr, 17.15 % YTD

EUR/USD 1,1445 +0,24% 1,1395 1,1404 -4,7%

EUR/JPY 128,78 -0,02% 128,64 128,70 -4,8%

EUR/CHF 1,1377 -0,39% 1,1406 1,1418 -2,9%

EUR/GBP 0,8914 +0,19% 0,8887 0,8884 +0,3%

USD/JPY 112,54 -0,24% 112,81 112,85 -0,1%

GBP/USD 1,2834 -0,01% 1,2821 1,2836 -5,0%

Bitcoin

BTC/USD 5.144,20 -8,1% 5.456,84 5.579,22 -62,3%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 J. -0,62 -0,63 -0,01

Deutschland 10 J. 0,37 0,37 -0,06

USA 2 Jahre 2,77 2,80 0,88

USA 10 Jahre 3,07 3,06 0,66

Japan 2 Jahre -0,15 -0,14 -0,01

Japan 10 Jahre 0,09 0,10 0,04

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,28 56,46 -0,3% -0,18 -3,1%

Brent/ICE 66,11 66,76 -1,0% -0,65 +4,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.222,81 1.221,20 +0,1% +1,61 -6,1%

Silber (Spot) 14,38 14,41 -0,2% -0,03 -15,1%

Platin (Spot) 851,90 846,70 +0,6% +5,20 -8,4%

Kupfer-Future 2,80 2,80 0% 0 -16,5%

===

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

November 19, 2018 12:07 ET (17:07 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Nachrichten zu Vallourec S.A.mehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Vallourec S.A.mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Grand City Properties S.A. 11,43 0,26% Grand City Properties S.A.
Renault S.A. 47,32 6,87% Renault S.A.
Salzgitter 15,57 -0,32% Salzgitter
Telecom Italia SPAShs American Deposit Receipt Repr 10 Shs 3,12 0,48% Telecom Italia SPAShs American Deposit Receipt Repr 10 Shs
Telecom Italia SPAShs American Deposit Receipt Repr 10 Shs 2,62 -0,76% Telecom Italia SPAShs American Deposit Receipt Repr 10 Shs
thyssenkrupp AG 3,97 -3,45% thyssenkrupp AG
ThyssenKrupp AG (spons. ADRs) 3,88 -3,00% ThyssenKrupp AG (spons. ADRs)
TIM (ex Telecom Italia) 0,27 0,85% TIM (ex Telecom Italia)
Vivendi S.A. 2,59 9,37% Vivendi S.A.
Vivendi Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh 7,75 -8,82% Vivendi Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh
Volkswagen (VW) AG Vz. 86,70 0,32% Volkswagen (VW) AG Vz.
Volkswagen (VW) St. 88,75 0,23% Volkswagen (VW) St.

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 242,57 -0,02%