20.10.2020 10:07:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen stagnieren - Quartalszahlen im Blick

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen treten am Dienstag im frühen Geschäft auf der Stelle. Zum einen belasten die festgefahrenen Gespräche über die Vereinbarung eines US-Konjunkturpakets. Bis Dienstagabend müsse eine Einigung erzielt werden, um ein Entlastungsgesetz auszuarbeiten, das noch vor der Wahl verabschiedet werden könne, heißt es im Handel. Hier schwinden aber zusehends die Hoffnungen. Zum anderen drücken die zunehmenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens, so die Lockdowns in Berchtesgaden oder Irland im Zuge der Corona-Pandemie, auf die Kurse.

Mit den neuen Lockdowns steigen die wirtschaftlichen Risiken. "Ich gehe davon aus, dass die wirtschaftliche Erholung jetzt einen deutlichen Dämpfer bekommt. Das ersehnte 'V' ist endgültig Illusion. Deutlich wahrscheinlicher ist jetzt ein 'W'. Und möglicherweise stehen wir innerhalb des 'W' jetzt genau an dem Punkt, an dem es wieder nach unten geht", so Marktstratege Thomas Altmann von QC Partners. Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 12.836 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 3.247 nach oben.

Unternehmenszahlen insgesamt freundlich

Im Blick stehen im frühen Geschäft zahlreiche Unternehmensberichte, die überwiegend positiv am Markt aufgenommen werden. UBS steigen gegen den Trend 2,3 Prozent. Der bereinigte Vorsteuergewinn ist laut Citigroup 16 Prozent über den Schätzungen ausgefallen. Ursächlich hierfür sei vor allem die starke Entwicklung der Einnahmen, die ebenfalls deutlich über den Prognosen liege. Der Ausblick wird als solide eingestuft. Die Citigroup rechnet mit einer Anhebung der Gewinnprognosen im Markt.

Die Drittquartalszahlen von Kühne + Nagel (plus 1,8 Prozent) unterstreichen laut Bernstein die Stärke des Unternehmens. Drei der Sparten hätten die Gewinnschätzungen übertroffen. Positiv heben die Analysten zudem die gute Entwicklung des Arbeitskapitals sowie des freien Cashflows hervor. Auch sei es dem Unternehmen gelungen, die operativen Kosten in der wichtigen Luft- und Seesparte stabil zu halten. Kühne + Nagel entwickle sich gut in der Covid-Krise, heißt es.

Logitech machen Satz nach oben

Die Aktie von Reckitt Benckiser gewinnt 1,9 Prozent. Für die Analysten von Jefferies sind die Umsätze im dritten Quartal 13 Prozent oberhalb der Markterwartung ausgefallen. Dies sei auf das anhaltend starke Wachstum bei Hygieneprodukten zurückzuführen. Aber nicht alle Bereiche überzeugten, so stagniere der Umsatz bei Babynahrung. Das Unternehmen habe für 2020 den Ausblick für das Umsatzwachstum auf "zweistellig" angehoben, hier liege der Konsens bisher bei 10,2 Prozent.

Logitech machen einen Sprung um 17,9 Prozent. Positiv wird an der Börse gesehen, dass der Hersteller von Computer- und Gamingzubehör nach einem guten zweiten Quartal die Prognose angehoben hat. "Mit dem Trend zum Homeoffice hat das Unternehmen momentan eine Sonderkonjunktur", so ein Aktienhändler. Die Gewinnentwicklung sei sensationell und in dem Umfang nicht erwartet worden.

Trotz guter Geschäftszahlen geben Remy Cointreau dagegen 1,7 Prozent an der Pariser Börse nach. Wie die Citigroup anmerkt, habe das Unternehmen erneut die Umsatzerwartungen geschlagen. Die Analysten verweisen auf das solide Geschäft in China und den USA. Dass die Aktie dennoch fällt, dürfte mit der ambitionierten Bewertung der Aktie zu tun haben.

Cashflow bei BMW besser - Jenoptik senkt Prognose

BMW hat im dritten Quartal von der Erholung der Automärkte sowie Kostensenkungen profitiert und bei der Cashflow-Entwicklung positiv überrascht. Der vorläufige freie Cashflow im Segment Automobile beträgt 3,065 Milliarden Euro, er liegt damit deutlich höher als von Analysten prognostiziert. So hatte die Commerzbank zum Beispiel 1,8 Milliarden erwartet. Die BMW-Aktie liegt knapp im Plus.

Jenoptik brechen um 6 Prozent ein. Hier belastet, dass das Unternehmen die Umsatzprognose auf 730 bis 750 Millionen Euro nach zuvor 770 bis 790 Millionen Euro gesenkt hat. "Die schwachen Auftragseingänge hatten bereits darauf hingedeutet", so ein Aktienhändler. Die Kosten habe das Unternehmen aber im Griff. So werde die adjustierte EBITDA-Marge für das Gesamtjahr am oberen Rand der Spanne von 14,5 bis 15,0 Prozent erwartet.

Platzierung bei Teamviewer

Westwing machen einen Sprung von 12,6 Prozent. Der Online-Möbelhändler hat starke Drittquartalszahlen geliefert und den Ausblick angehoben. Der Umsatz ist um 66 Prozent gestiegen. Analysten der Citi hatten mit einem Plus von nur 50 Prozent gerechnet. Die bereinigte EBITDA-Marge zwischen 10 und 11 Prozent ist mehr als doppelt so hoch wie von den Analysten erwartet ausgefallen.

Teamviewer verlieren 6,6 Prozent auf 43,03 Euro. Hier belastet, dass sich Finanzinvestor Permira von einem großen Aktienpaket des Software-Anbieters getrennt hat. 22 Millionen Aktien wurden zu einem Preis von 42,25 Euro je Aktie bei Investoren platziert - ein Anteil von rund 11 Prozent. Mit einem Anteil von 28 Prozent bleibt Permira größter Teamviewer-Aktionär, somit ist mit weiteren Platzierungen zu rechnen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.247,10 0,14 4,59 -13,30

Stoxx-50 2.911,01 0,03 0,79 -14,46

DAX 12.836,13 -0,14 -18,53 -3,12

MDAX 27.863,65 0,17 48,30 -1,59

TecDAX 3.145,14 -0,22 -6,84 4,32

SDAX 12.625,71 -0,47 -60,25 0,91

FTSE 5.898,01 0,23 13,36 -21,98

CAC 4.961,23 0,38 18,61 -17,01

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,63 0,00 -0,87

US-Zehnjahresrendite 0,78 0,01 -1,90

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:42 Uhr Mo, 17:02 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1775 +0,06% 1,1773 1,1783 +5,0%

EUR/JPY 124,28 +0,17% 124,23 124,27 +2,0%

EUR/CHF 1,0713 0,0% 1,0716 1,0716 -1,3%

EUR/GBP 0,9094 +0,02% 0,9093 0,9066 +7,5%

USD/JPY 105,55 +0,10% 105,51 105,47 -3,0%

GBP/USD 1,2949 +0,05% 1,2949 1,2997 -2,3%

USD/CNH (Offshore) 6,6736 -0,08% 6,6746 6,6736 -4,2%

Bitcoin

BTC/USD 11.712,50 -0,33% 11.786,75 11.647,25 +62,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 40,73 40,83 -0,2% -0,10 -28,4%

Brent/ICE 42,56 42,62 -0,1% -0,06 -30,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.901,14 1.904,30 -0,2% -3,17 +25,3%

Silber (Spot) 24,41 24,53 -0,5% -0,11 +36,8%

Platin (Spot) 856,85 863,95 -0,8% -7,10 -11,2%

Kupfer-Future 3,09 3,08 +0,3% +0,01 +9,4%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

October 20, 2020 04:08 ET (08:08 GMT)

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06.06.24 Remy Cointreau Underweight JP Morgan Chase & Co.
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BMW AG 76,86 -1,03% BMW AG
BMW Vz. 70,85 -0,42% BMW Vz.
JENOPTIK AG 22,58 1,44% JENOPTIK AG
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Logitech S.A. 35,00 8,56% Logitech S.A.
Reckitt Benckiser Plc 57,98 -0,14% Reckitt Benckiser Plc
Reckitt Benckiser Group Plc (spons. ADRs) 11,30 -0,88% Reckitt Benckiser Group Plc (spons. ADRs)
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