23.02.2022 13:01:48

MÄRKTE EUROPA/Börsen stabilisiert - Uniper unter Druck

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen halten bis Mittwochmittag weitgehend an den Gewinnen fest. Auf die dramatische Eskalation des Ukraine-Konflikts mit der russischen Anerkennung der Separatistengebiete und der Entsendung von Truppen hat der Westen wie angekündigt mit Sanktionen gegen Moskau reagiert. Doch die fallen nach Einschätzung von Marktakteuren eher verhalten aus. Der DAX gewinnt 0,7 Prozent auf 14.791 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,9 Prozent auf 4.023 Punkte nach oben.

Geht es nach der UBS, sind die makroökonomischen Auswirkungen dieser Sanktionen überschaubar. Deutschland habe eine Pipeline geschlossen, die nicht offen war. Japan habe die Emission von Staatsanleihen verboten, die nicht stattfänden. Die USA haben sich verpflichtet, der russischen Regierung den Zugang zu internationalen Finanzmitteln zu verwehren, die sie nicht wirklich brauche. Und das Vereinigte Königreich habe sich auf die Drohung konzentriert, in Zukunft mehr zu tun.

Einer der Hauptverlierer der Entwicklung um die Ukraine und Russland sind Uniper. Die Aktien fallen um 5,4 Prozent. "Nach den Liquiditäsproblemen durch Margin Calls bei ihrem Hedging kommt das zu einem ungünstigen Zeitpunkt", sagt ein Händler mit Verweis auf die Ankündigung, deutlich in die Kraftwerke der russischen Tochter Unipro investieren zu wollen. Strategisch sei dies sicherlich richtig, doch mache dies Uniper empfindlicher gegenüber möglichen Verschärfungen der Sanktionen.

US-Notenbank sieht Wirtschaftsrisiken wegen Ukraine-Krise

Raphael Bostic, Chef der Federal Reserve Bank von Atlanta, sieht durch die Krise in der Ukraine zwar einen zusätzlichen Risikofaktor für die Wirtschaftsaussichten. Allerdings unterstützt er weiterhin die sich abzeichnenden Schritte der Notenbank zur Normalisierung der Geldpolitik. Derweil warnen zahlreiche westliche Politiker, dass Russland jederzeit weitere Teile der Ukraine besetzen könnte.

An der Börse läuft derweil die Berichtssaison auf Hochtouren und liefert die Impulse für die Einzelwerte. Für Munich Re geht es um 2,2 Prozent nah unten. Durchwachsen seien die Ergebnisse im Schlussquartal 2021 ausgefallen, so die LBBW. Generell litten die Erträge der europäischen Versicherer unter den Niedrigzinsen und dem starken Wettbewerbsdruck in vielen Sparten.

Henkel liegen 3,8 Prozent im Plus. Der Markt honoriere bei den endgültigen Geschäftszahlen, dass die EBIT-Marge nicht gefallen sei, heißt es. Die Kosteninflation sei daher gut aufgefangen worden. Insgesamt treibt zusätzlich die starke Kursentwicklung einiger Konsumgüterhersteller in Europa, Danone legen nach Zahlenausweis um 4,4 Prozent zu.

Porsche Holding ziehen mit Aufschlägen von 5,2 Prozent weiter an. Stützend wirken die sich konkretisierenden Pläne über einen Börsengang der Porsche AG. VW liegen mit plus 2,2 Prozent ebenfalls gut im Markt.

Hensoldt (+8,4%) hat im Geschäftsjahr 2021 die Prognose für alle relevanten Kennziffern erreicht oder übertroffen und ihre Position als eines der führenden Unternehmen im europäischen Markt für Verteidigungselektronik weiter ausgebaut. Der Auftragseingang stieg im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf 3.171 Millionen Euro.

Stellantis nach guten Geschäftszahlen im Plus

Die Jahreszahlen des Automobilkonzerns Stellantis (+5,6%) werden am Markt freundlich aufgenommen. Für Beruhigung sorgen darüber hinaus Aussagen, man habe kein nennenswertes Engagement in Russland und sei von der Krise dort kaum betroffen. In Ordnung sei auch der Margenausblick auf das Jahr 2022, für das man eine Marge im zweistelligen Prozentbereich sieht - zuletzt lag sie bei 11,8 Prozent.

Für die Aktie von Flatexdegiro geht es um 19 Prozent nach oben. Kurstreiber ist ein Bloomberg-Bericht, dem zufolge sich laut informierten Kreisen Private-Equity-Firmen für den Onlinebroker interessieren. Die Analysten von Jefferies überrascht es derweil nicht, wenn private Investoren ein solches Engagement in Erwägung zögen, zumal die Bewertung von Flatexdegiro in den vergangenen Monaten gesunken sei und PE-Investoren im Bereich der Einzelhandelsmakler immer aktiver würden.

Puma reagieren schwächer auf die endgültigen Geschäftszahlen, der Kurs fällt um 1,7 Prozent. Der Ausblick liege unter der Schätzungen, heißt es am Markt. Puma erwartet für dieses Jahr einen operativen Gewinn auf EBIT-Basis von 600 bis 700 Millionen Euro, der Markt rechnet mit knapp über 700 Millionen. "Puma bleibt die Nummer drei, hinter Nike und Adidas", so ein Marktteilnehmer. Daran werde sich auf absehbare Zeit wohl nichts ändern, ergänzt er.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.022,64 +0,9% 37,17 -6,4%

Stoxx-50 3.689,05 +0,6% 21,88 -3,4%

DAX 14.790,63 +0,7% 97,63 -6,9%

MDAX 32.266,25 +0,2% 74,61 -8,1%

TecDAX 3.162,30 +0,4% 13,86 -19,3%

SDAX 14.288,60 +1,0% 144,89 -13,0%

FTSE 7.520,71 +0,4% 26,50 +1,5%

CAC 6.855,45 +1,0% 67,85 -4,2%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,24 -0,00 +0,42

US-Zehnjahresrendite 1,97 +0,03 +0,46

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9:39 Uhr Di, 17:13 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1343 +0,1% 1,1340 1,1340 -0,2%

EUR/JPY 130,56 +0,2% 130,46 130,42 -0,3%

EUR/CHF 1,0433 -0,0% 1,0447 1,0440 +0,6%

EUR/GBP 0,8345 +0,1% 0,8327 0,8344 -0,7%

USD/JPY 115,10 +0,0% 115,03 115,01 -0,0%

GBP/USD 1,3592 +0,0% 1,3616 1,3589 +0,5%

USD/CNH (Offshore) 6,3135 -0,2% 6,3117 6,3225 -0,6%

Bitcoin

BTC/USD 38.876,01 +2,5% 38.717,33 37.655,44 -15,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 91,56 91,91 -0,4% -0,35 +23,0%

Brent/ICE 96,50 96,84 -0,4% -0,34 +24,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.895,34 1.898,61 -0,2% -3,27 +3,6%

Silber (Spot) 24,11 24,12 -0,0% -0,01 +3,4%

Platin (Spot) 1.082,09 1.079,35 +0,3% +2,74 +11,5%

Kupfer-Future 4,52 4,51 +0,2% +0,01 +1,2%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 23, 2022 07:01 ET (12:01 GMT)

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