19.08.2015 10:23:47
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MÄRKTE EUROPA/Börsen setzen Abwärtsbewegung fort
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Unsicherheiten rund um China drücken auch am Mittwochmorgen auf Europas Börsen. Laut der jüngsten Umfrage unter Profianlegern von Bank of America-Merrill Lynch stellt eine Rezession in China derzeit das größte Risiko an den Finanzmärkten dar. Für die stark exportlastigen deutschen Unternehmen wären das keine guten Nachrichten, denn sie hatten in den vergangenen Jahren gerade auf den Wachstumsmarkt China gesetzt. Der Dax verliert 1 Prozent auf 10.810 und liegt damit deutlich unter der 200-Tage-Linie bei 10.948. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,8 Prozent auf 3.466.
Griechenland ist derweil immer mehr zur Randnotiz geworden. Nachdem am Vortag Estland, Spanien und Österreich dem dritten Rettungspaket für das hochverschuldete Land zugestimmt haben, stehen zur Wochenmitte die Entscheidungen aus Deutschland und den Niederlanden auf der Agenda. An der Börse wird fest damit gerechnet, dass auch hier eine Zustimmung für weitere Gelder für Griechenland gefunden wird. Bereits am Donnerstag soll die erste Tranche ausgezahlt werden, damit Griechenland seine Schulden bei der Europäischen Zentralbank und der EU bezahlen kann.
Als "nicht neu" wird im Handel der mögliche Verkauf der 20-Prozent-Beteiligung der Deutschen Bank an der chinesischen Hua Xia Bank eingestuft. Der Zeitpunkt sei nun allerdings mit der Talfahrt am chinesischen Aktienmarkt ungünstig. Als es die ersten Berichte über den möglichen Verkauf gegeben habe, hätte die Beteiligung eine Wert von rund 4,4 Milliarden Euro gehabt. Momentan habe die Beteiligung einen Wert von rund 3,3 Milliarden Euro und liege damit schon deutlich darunter. In dem aktuellen Umfeld sei eher mit einem Verkaufserlös von 3 Milliarden zu rechnen. Deutsche Bank verlieren 0,8 Prozent.
Nach Vorlage von Zahlen verbilligen sich Carlsberg um 6,4 Prozent. Der Absatz in Russland sei signifikant gefallen, heißt es von den Analysten von Alm Brand Markets. Dabei konnte der Preisanstieg den schwindenden Absatz nicht kompensieren. Der Absatz in Europa sei zudem etwas schwächer ausgefallen. Raiffeisen International steigen 7,9 Prozent. Die Analysten der Berenberg Bank verweisen auf den hohen Zinsüberschuss. Zum anderen seien die Gebühren mit 385 Millionen Euro 5 Prozent oberhalb der Erwartung ausgefallen.
Nur schwer einzuordnen wegen einer Reihe von Übernahmen sind nach Einschätzung eines Händlers die Quartalszahlen der Deutschen Annington. So sei nun die Übernahme der Gagfah komplett in den Zahlen für das zweite Quartal enthalten. Der FFO habe sich wie erwartet verdoppelt. Positiv sei die Anhebung der Dividende auf 0,94 Euro, was einer Dividendenrendite von 3 Prozent entspreche. Wer einen Wermutstropfen suche, finde ihn in der Leerstandsquote, die mit 3,5 Prozent leicht oberhalb der Erwartung einiger Analysten liege. Die Deutsche-Annington-Aktie steigt 0,1 Prozent.
Die Aktie von Manz hat in den vergangenen Monaten immer stark darauf reagiert, wenn das Unternehmen Aufträge eingesammelt hat. Diese Entwicklung wiederholt sich auch am Mittwoch. Der Maschinenbauer hat mehrere Folgeaufträge in Höhe von rund 10 Millionen Euro über Maschinen zur automatisierten Montage von Notebooks und anderen Geräten im Bereich Unterhaltungselektronik erhalten. "Momentan sind viele schlechte Nachrichten, wie die Stornierung einiger Aufträge, in der Aktie eingepreist", so ein Händler. Manz steigen 2,5 Prozent.
Am Devisenmarkt notiert der Euro wenig verändert zum Dollar bei 1,1062. Akzente könnten die Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise am Nachmittag sowie des Fed-Protokolls der Sitzung von Ende Juli am Abend setzen. Nach Einschätzung der Societe Generale dürften die Währungshüter die Risiken weiter als ausgeglichen beschreiben. Interessant dürfte die Einschätzung der Lage am Arbeitsmarkt werden. Die Analysten gehen nicht davon aus, dass das Protokoll Hinweise auf einen konkreten Zeitpunkt für eine Zinserhöhung enthält. Die meisten Beobachter glauben, dass dies im September der Fall sein wird.
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 18.24 Uhr EUR/USD 1,1062 +0,3% 1,1027 1,1034 EUR/JPY 137,45 +0,2% 137,14 137,20 EUR/CHF 1,0786 +0,1% 1,0778 1,0769 USD/JPY 124,26 -0,1% 124,38 124,37 GBP/USD 1,5690 +0,2% 1,5658 1,5649 Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.comDJG/mpt/cln
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August 19, 2015 03:53 ET (07:53 GMT)
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