26.09.2016 11:07:48
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MÄRKTE EUROPA/Börsen schwach - Deutsche Bank auf neuem Dekadentief
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Gewinnmitnahmen drücken an Europas Börsen zum Wochenauftakt auf die Kurse. Der Dax verliert gegen 10.20 Uhr 1,6 Prozent auf 10.457 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 fällt um 1,8 Prozent. Nur marginal stabilisiert wird die Stimmung vom ifo-Geschäftsklima-Index, der seine Talfahrt gestoppt hat. Das Geschäftsklima der deutschen Unternehmen hat sich kräftig verbessert, laut ifo-Institut rechnet die deutsche Wirtschaft mit einem "goldenen Herbst".
Belastet wird die Stimmung am Aktienmarkt von schwächeren Vorlagen aus den USA und von den asiatischen Märkten. Die von der japanischen Zentralbank und der US-Notenbank erzeugte Rally der vergangenen Woche sei erst einmal ausgelaufen, heißt es.
Sorgen bereitet am zudem die Deutsche Bank, deren Aktienkurs um 6,8 Prozent auf 10,63 Euro einbricht. Das ist der tiefste Stand seit Jahrzehnten. Die Aktie leidet weiter unter der Schadensersatzforderung von 14 Milliarden Dollar aus den USA wegen fauler Hypothekenpapiere in der Finanzkrise. Das Sentiment für das Papier wird als "katastrophal" beschrieben. Neue fundamentale Erkenntnisse gebe es nicht. Weiter schwebe eine Kapitalerhöhung wie ein Damoklesschwert über der Aktie. Credit Suisse schätzt die Kapitallücke bei der Bank auf 7 Milliarden Euro. Die Abgaben fallen in einen auch auf breiter Front schwachen Bankensektor, für den es um 2,8 Prozent nach unten geht.
Erstes Fernseh-Duell Clinton gegen Trump Übergeordnet richten die Anleger ihre Blicke nun verstärkt auf den US-Präsidentschaftswahlkampf. Am Montag findet die erste TV-Debatte zwischen Hillary Clinton und Donald Trump statt. Der Vorsprung von Clinton in den Umfragen ist in den vergangenen Wochen geschrumpft und liegt bei nur noch 2 Prozentpunkten.
Händler verweisen auf die Befürchtung, dass Trump aufgrund seiner radikalen Haltung "America First" einen Handelskrieg anzetteln könnte und eine beschränkte Zuwanderung die Auswahl an benötigten Arbeitskräften massiv beeinträchtigen würde. Die Finanzierung seiner politischen Ziele - Kritiker sprechen vom größten Fiskalpaket in rezessionsfreien Zeiten - würde zudem ein deutlich höheres US-Budgetdefizit nach sich ziehen - nicht ohne Konsequenz für den Dollar, warnen Analysten.
Andere Experten geben sich gelassener. Es sei unklar, wie sich ein Präsident Trump im Amt verhalten werde. Auch hänge viel von den Machtverhältnissen im US-Kongress ab, der ebenfalls neu gewählt werde.
LANXESS auf Allzeithoch Sehr gut kommt im Handel die geplante Übernahme des US-Unternehmens Chemtura durch Lanxess für 2,4 Milliarden Euro an, entsprechend einer Prämie von gut 18 Prozent auf den letzten Chemtura-Kurs. Das US-Unternehmen sei zwar nicht billig, allerdings kaufe sich Lanxess eine hohe Marge ein, heißt es. Positiv wird im Handel zudem zur Kenntnis genommen, dass Lanxess auf eine Kapitalerhöhung verzichtet. Der Kurs von Lanxess schießt um 8 Prozent nach oben auf 52,56 Euro, ein neues Allzeithoch.
Bewegung kommt in die Entwicklung von Air Berlin. Laut Süddeutscher Zeitung könnte ein Teil der Strecken der mit finanziellen Problemen ringenden Fluglinie an die Lufthansa gehen, ein Teil des Ferienflugprogramms könnte mit TUI Flight verbunden werden. Air Berlin würde dann nur noch etwa halb so viele Flugzeuge betreiben wie derzeit. Während der Kurs von Air Berlin etwas anzieht, geben die Kurse von Tui und Lufthansa mit dem Gesamtmarkt nach.
K+S sacken um 5 Prozent ab, nachdem die Deutsche Bank die Aktie auf "Verkaufen" abgestuft hat. Ströer können sich etwas von den jüngsten crash-artigen Verlusten erholen, nachdem der Außenwerber einen Ausblick auf das kommende Jahr gegeben hat, der den Erwartungen der Analysten entspricht. Der Kurs steigt um 3,1 Prozent.
Größter Verlierer unter den europäischen Aktienmärkten ist Istanbul. Dort sorgt die neue, nun auf Ramschniveau liegende Bonitätsbewertung der Ratingagentur Moody's für schlechte Stimmung. Die Sorge vor einem Abzug ausländischen Kapitals aus dem Schwellenland bekommt auch die Landeswährung zu spüren. Die Lira gibt deutlich nach.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.983,75 -1,60 -48,56 -8,68 Stoxx-50 2.828,52 -1,44 -41,18 -8,77 DAX 10.473,94 -1,44 -153,03 -2,50 MDAX 21.402,30 -0,68 -147,18 3,02 TecDAX 1.788,25 -0,77 -13,93 -2,32 SDAX 9.286,12 -0,77 -72,11 2,06 FTSE 6.828,62 -1,17 -80,81 9,39 CAC 4.413,45 -1,68 -75,24 -4,82
Bund-Future 165,33 0,19 8,66
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1238 +0,32% 1,1225 +3,5% EUR/JPY 113,0860 +0,09% 113,32 -24,9% EUR/CHF 1,0882 +0,16% 1,0891 +0,1% EUR/GBP 0,8693 +0,36% 1,1547 +18,0% USD/JPY 100,64 -0,22% 100,95 -14,3% GBP/USD 1,2932 -0,83% 1,2961 -12,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,81 44,48 +0,7% 0,33 +2,8% Brent/ICE 45,82 45,89 -0,2% -0,07 +5,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.334,64 1.337,46 -0,2% -2,83 +25,8% Silber (Spot) 19,44 19,69 -1,2% -0,24 +40,7% Platin (Spot) 1.040,40 1.055,00 -1,4% -14,60 +16,7% Kupfer-Future 2,19 2,19 -0,3% -0,01 +1,5% DJG/hru/gos
(END) Dow Jones Newswires
September 26, 2016 04:36 ET (08:36 GMT)
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