14.11.2016 18:42:52
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MÄRKTE EUROPA/Börsen schaffen den Ausbruch nach oben nicht
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsenindizes sind am Montag zwar gestiegen, aber doch an wichtigen Widerständen gescheitert. Der Dax versuchte im frühen Handel wie schon oft in den vergangenen Monaten vergeblich den Sprung über 10.800 Punkte. Auch der Euro-Stoxx-50 schaffte es erneut nicht über die hohe Hürde von 3.100 Punkten. Der vom Wahlsieg Donald Trumps ausgelösten Aktien-Rally geht allmählich die Luft aus. Für den DAX blieb am Ende ein kleines Plus von 0,2 Prozent auf 10.694 Punkte und der Euro-Stoxx-50 schloss 0,3 Prozent höher bei 3.040 Punkten.
Rückenwind bekamen Europas Aktien erneut vom US-Dollar, der gegen den Euro weiter stark aufwertete. "Die Erwartungen an ein wirtschaftlich starkes Amerika nach dem Wahlsieg Trumps und steigende Zinsen sorgen für Nachfrage im Greenback", sagte Jochen Stanzl von CMC Markets. Der Euro rutschte im Tief bis auf 1,0709 Dollar ab und somit auf den tiefsten Stand in diesem Jahr. Am Abend kostet der Euro 1,0722 Dollar. Erste Händler sprachen bereits wieder von der Parität zum US-Dollar. Der Dollar wertete auch zum Yen und zum Schweizer Franken auf.
Wegen des steigenden Dollar steht der Goldpreis weiter unter Druck. Die Feinunze verlor weitere 0,6 Prozent auf 1.217,50 Dollar. "Die Kombination aus zunehmender Risikofreude, steigenden Inflationserwartungen und einem stärkeren Dollar hat den Goldpreis regelrecht verprügelt", sagte Craig Erlam vom Broker Oanda.
Ausverkauf am Anleihemarkt geht weiter Während Aktien leicht zulegten, weiteten Bundesanleihen die zuletzt hohen Verluste noch etwas aus. Der Bund-Future, ein Terminkontrakt auf Bundesanleihen, fiel am Vormittag auf den tiefsten Stand seit fast sechs Monaten. Sinkende Anleihekurse gehen mit steigenden Renditen einher. Zehnjährige Bundesanleihen rentieren mittlerweile wieder mit 0,375 Prozent. Damit hat sich die Rendite allein seit dem Wahlsieg Trumps verdreifacht. Am Nachmittag erholten sich die Kurse etwas.
Von den steigenden Renditen am Anleihemarkt profitierte am Aktienmarkt der europäische Bankensektor mit einem Plus von gut 2 Prozent. Das seit langem schon extrem niedrige Zinsniveau hat die Erträge der Geldhäuser im Zinsgeschäft aufgefressen. Nun könnten Banken hier wieder Geld verdienen. Zudem könnte eine weniger rigorose Regulierung der Banken in den USA unter Donald Trump den Druck auch auf die europäische Politik erhöhen, die Zügel für die Finanzindustrie weniger straff anzuziehen. Deutsche Bank stiegen um 3,8 Prozent und Commerzbank um 6,6 Prozent.
RWE ist in den ersten neuen Monaten mit dem Gewinn hinter den Konsensprognosen geblieben. Für das Gesamtjahr hat sich der Stromkonzern zuversichtlicher geäußert als zuvor. Anleger teilen diese Zuversicht jedoch nicht, der Kurs war mit einem Abschlag von 3,5 Prozent größter Verlierer im DAX.
Siemens stiegen um 0,8 Prozent. Die Münchener bauen das Software-Geschäft in den USA aus. Für 4,5 Milliarden Dollar erwirbt Siemens den Designautomatisierungs- und Industriesoftware-Anbieter Mentor Graphics.
Der Abgasskandal bei Audi ließ den VW-Kurs um 0,4 Prozent leicht nachgeben. Volkswagen und Audi haben am Wochenende Gespräche mit Behörden in den USA und Europa über einen neuen Betrugsversuch bestätigt. Audi gilt als Ertragsperle des Konzerns.
Stahlwerte stehen auf den Kauflisten Gesucht waren Stahlwerte. thyssenkrupp legten um 2,9 Prozent zu, Salzgitter um 3,1 Prozent und Areclormittal um 4,9 Prozent. Die EU hat am Montag Anti-Dumping-Zölle auf Stahlprodukte aus China verhängt. Diese reichen je nach Produkt von 43,5 bis zu 81,1 Prozent. "Hinzu kommt, dass sich mit der Aussicht auf große Investitionen in die Infrastruktur in den USA die Stimmung für die Branche weiter verbessert", sagte ein Händler.
Die italienische Bank UniCredit plant informierten Kreisen zufolge eine Kapitalerhöhung um 13 Milliarden Euro. Am Markt hatte man mit einer großen Kapitalmaßnahme gerechnet, weshalb der Kurs nicht unter Druck geriet, er bewegte sich kaum von der Stelle.
Die beiden deutschen Banken Aareal Bank und Pfandbriefbank haben laut Händlern gute Quartalsergebnisse veröffentlicht. Aareal Bank stiegen um 5,1 Prozent und Pfandbriefbank um 7,3 Prozent. Letztere erwägt zudem die Zahlung einer Sonderdividende.
Der Telekomanbieter QSC hat den Umsatz im sogenannten Cloud-Geschäft zuletzt mehr als verdoppelt. Der Kurs sprang daraufhin um fast 10 Prozent nach oben. Das Lasertechnologie-Unternehmen LPKF hat in den ersten neun Monaten deutlich mehr Bestellungen verbucht, was den Kurs ebenfalls um fast 10 Prozent steigen ließ.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.039,80 +9,78 +0,3% -7,0% Stoxx-50 2.820,45 +9,58 +0,3% -9,0% Stoxx-600 338,23 +0,73 +0,2% -7,5% XETRA-DAX 10.693,69 +25,74 +0,2% -0,5% FTSE-100 London 6.758,65 +28,22 +0,4% +8,3% CAC-40 Paris 4.508,55 +19,28 +0,4% -2,8% AEX Amsterdam 446,76 +1,35 +0,3% +1,1% ATHEX-20 Athen 1.534,19 -2,21 -0,1% -16,3% BEL-20 Bruessel 3.495,01 +3,60 +0,1% -5,6% BUX Budapest 30.122,88 -379,27 -1,2% +25,9% OMXH-25 Helsinki 3.392,22 -50,28 -1,5% +1,0% ISE NAT. 30 Istanbul 90.813,88 -884,23 -1,0% +1,6% OMXC-20 Kopenhagen 809,54 -0,46 -0,1% -20,2% PSI 20 Lissabon 4.376,94 -6,10 -0,1% -17,7% IBEX-35 Madrid 8.658,20 +19,00 +0,2% -9,3% FTSE-MIB Mailand 16.686,33 -126,04 -0,7% -22,1% RTS Moskau 962,89 -7,26 -0,7% +27,2% OBX Oslo 571,17 -1,35 -0,2% +6,0% PX-GLOB Prag 1.169,35 +3,55 +0,3% -5,8% OMXS-30 Stockholm 1.443,08 -8,45 -0,6% -0,3% WIG-20 Warschau 1.753,86 -42,89 -2,4% -5,7% ATX Wien 2.492,78 +7,28 +0,3% +4,0% SMI Zuerich 7.896,85 +16,56 +0,2% -10,5%DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 08.20 Uhr Fr, 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0722 -0,69% 1,0797 1,0847 -1,3% EUR/JPY 116,1283 +0,05% 116,0672 115,73 -22,0% EUR/CHF 1,0701 -0,02% 1,0704 1,0721 -1,6% EUR/GBP 0,8595 -0,27% 0,8609 1,1586 +16,7% USD/JPY 108,33 +0,78% 107,50 106,69 -7,7% GBP/USD 1,2475 -0,54% 1,2543 1,2568 -15,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,28 43,41 -2,6% -1,13 -3,5% Brent/ICE 43,61 44,75 -2,5% -1,14 -4,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.219,48 1.227,12 -0,6% -7,63 +15,0% Silber (Spot) 16,87 17,37 -2,8% -0,49 +22,1% Platin (Spot) 927,20 942,90 -1,7% -15,70 +4,0% Kupfer-Future 2,52 2,51 +0,4% +0,01 +16,8% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
DJG/bek/ros
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November 14, 2016 12:12 ET (17:12 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Aareal Bank AG | 15,95 | -51,28% | |
Commerzbank | 15,33 | -1,92% | |
Deutsche Bank AG | 15,56 | -2,99% | |
LPKF Laser & Electronics AG | 8,49 | 1,43% | |
pbb AG (Deutsche Pfandbriefbank) | 5,07 | 0,60% | |
q.beyond (ex QSC) | 0,73 | 1,68% | |
RWE AG (spons. ADRs) | 30,80 | 0,65% | |
Salzgitter | 17,34 | 1,05% | |
Siemens AG | 177,54 | 0,62% | |
thyssenkrupp AG | 3,80 | -1,68% | |
Volkswagen (VW) St. | 84,20 | 0,96% |
Indizes in diesem Artikel
EURO STOXX | 497,32 | 0,78% |