30.08.2016 18:35:48
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MÄRKTE EUROPA/Börsen profitieren vom schwachen Euro
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem verpatzten Wochenstart ging es an den Börsen in Europa am Dienstag nach oben. Eine mögliche Anhebung der Leitzinsen in den USA wird von den Anlegern nicht mehr negativ gewertet. Die Konjunktur in den USA zeigt sich robust, das könnte zudem der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag belegen. Damit würde die Wahrscheinlichkeit steigen, dass die Fed möglicherweise schon im September die Leitzinsen anhebt. Das Währungspaar Euro-Dollar handelte in Folge leichter bei rund 1,1150.
Ein tendenziell schwächerer Euro ist indessen positiv für den europäischen Aktienmarkt, der die Verluste vom Vortag mehr als aufholte. Der Dax legte um 1,1 Prozent auf 10.658 Punkte zu. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,1 Prozent auf 3.031 nach oben.
Nach dem Feiertag zum Wochenstart stieg die Londoner Börse wieder ins Geschehen ein. Der FTSE-100 schloss knapp im Minus, belastet von deutlichen Abgaben bei Rohstoffaktien. Für die Akteure auf der Insel bestand Nachholbedarf, nachdem gestiegene Zinserhöhungserwartungen in den USA dem Dollar Auftrieb verliehen hatten, was wiederum auf die Rohstoffpreise drückte. Der Euro-Stoxx-Rohstoffsektor war bereits zum Wochenstart unter Druck geraten, am Dienstag gab nun der Stoxx-Rohstoffsektor um 2,9 Prozent nach.
Banken führten Erholungsbewegung an Zu den Gewinnern zählten derweil Bankaktien. Der Banken-Index gewann 1,9 Prozent. Im Handel wurde auf einen Zeitungsbericht verwiesen, in dem von einer möglichen Verbriefung von rund 20 Milliarden Euro an notleidenden Krediten bei den italienischen Banken die Rede ist. "Das wäre nach dem anvisierten Verkauf der polnischen Bank-Pekao-Anteile die nächste gute Nachricht, um die Bilanzstruktur von UniCredit zu verbessern", sagt ein Händler. Die Verbriefung würde daneben auch ein Interesse von Privatinvestoren an den faulen Krediten bedeuten und impliziere damit, dass auch für die anderen Institute womöglich eine Lösung gefunden werden könnte. Unicredit und Mediobanca legten um über 2 Prozent zu, Deutsche Bank gewannen sogar 3,8 Prozent.
SAP hat rosige Zeiten vor sich - sagt Barclays SAP ist bei den Analysten von Barclays beliebt, sie erwarten für die Walldorfer eine Phase mit perfekten Rahmenbedingungen. Dies bedeute eine Wiederbelebung im Lizenzgeschäft, eine andauernd gute Entwicklung bei den Cloudlösungen und steigende Margen. Die Analysten gehen von einem zweistelligen prozentualen Anstieg des Gewinns je Aktie ab 2017 aus, der bis 2020 fortdauern dürfte. Für die Aktie ging es um 2,4 Prozent auf 79,68 Euro nach oben. SAP weist mit gut 95 Milliarden Euro die höchste Marktkapitalisierung unter den DAX-Werten aus.
In der zweiten Reihe profitierte K+S von einem möglichen Zusammenschluss im Sektor, die Aktie legte um 4 Prozent zu. Die kanadischen Düngemittelhersteller Potash und Agrium verhandeln über eine Fusion. Für WACKER CHEMIE ging es um 3,4 Prozent auf 86,34 Euro nach oben, gestützt durch eine Studie der Deutschen Bank. Die Analysten haben ihre Kaufempfehlung bestätigt und nennen ein Kursziel von 100 Euro. Die jüngsten Entwicklungen bei Stada gehen Mainfirst zufolge in die richtige Richtung, die Aktie des Generikaherstellers verbesserte sich um 2,7 Prozent. Im TecDax rückten nach einer Empfehlung von Barclays Wirecard um 3 Prozent vor.
Risiken kaum noch eingepreist Die Sommerflaute hat jüngst zu einer gewissen Lethargie an der Börse geführt. So hat der Dow-Jones-Index im August auf Schlusskursbasis in einer Spanne von nur 323 Punkten gehandelt. Eine solche Bewegung macht der Index schon mal an einem guten Tag. Auch für Richard Turnill, globaler Chef-Investmentstratege bei BlackRock, stehen die Märkte im Zeichen einer äußerst geringen Volatilität. US-Aktien hätten zum Beispiel bei der Volatilität kürzlich den niedrigsten 30-Tage-Schnitt seit mehr als zwei Jahrzehnten verzeichnet. In Deutschland notiert der VDAX mit einem Wert von 19 auf einem sehr niedrigen Niveau, der 200-Tagesschnitt liegt mit 24,70 deutlich darüber. In Folge des Brexit-Votums der Briten Ende Juni notierte der VDAX in der Spitze doppelt so hoch wie aktuell. === Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.030,75 +32,25 +1,1% -7,3% Stoxx-50 2.874,91 +17,52 +0,6% -7,3% Stoxx-600 344,75 +1,55 +0,5% -5,8% XETRA-DAX 10.657,64 +113,20 +1,1% -0,8% FTSE-100 London 6.825,49 -12,56 -0,2% +9,3% CAC-40 Paris 4.457,49 +33,24 +0,8% -3,9% AEX Amsterdam 455,82 +3,67 +0,8% +3,2% ATHEX-20 Athen 1.500,58 +8,29 +0,6% -18,2% BEL-20 Bruessel 3.556,78 +15,19 +0,4% -3,9% BUX Budapest 28.050,08 +128,16 +0,5% +17,3% OMXH-25 Helsinki 3.395,28 -13,27 -0,4% +1,1% ISE NAT. 30 Istanbul 93.286,67 -1381,63 -1,5% +4,4% OMXC-20 Kopenhagen 945,24 +6,19 +0,7% -6,8% PSI 20 Lissabon 4.696,11 +14,18 +0,3% -11,4% IBEX-35 Madrid 8.685,40 +69,00 +0,8% -9,0% FTSE-MIB Mailand 16.891,42 +236,20 +1,4% -21,1% RTS Moskau 958,67 -3,41 -0,4% +26,6% OBX Oslo 553,09 +4,90 +0,9% +2,6% PX-GLOB Prag 1.113,64 +7,37 +0,7% -10,3% OMXS-30 Stockholm 1.418,43 +6,45 +0,5% -2,0% WIG-20 Warschau 1.798,23 +20,88 +1,2% -3,3% ATX Wien 2.332,52 +14,60 +0,6% -2,7% SMI Zuerich 8.236,01 +51,92 +0,6% -6,6% DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.10 Uhr Mo, 17.15 % YTD EUR/USD 1,1151 -1,27% 1,1295 1,1170 +2,7% EUR/JPY 114,7637 +1,14% 113,4720 114,09 -22,2% EUR/CHF 1,0950 +0,34% 1,0913 1,0937 +0,7% EUR/GBP 0,8523 -0,23% 0,8549 1,1704 +15,7% USD/JPY 102,92 +2,43% 100,48 102,15 -12,3% GBP/USD 1,3081 -0,99% 1,3212 1,3075 -11,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,41 46,98 -1,2% -0,57 +8,3% Brent/ICE 48,30 49,26 -1,9% -0,96 +11,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.317,57 1.327,40 -0,7% -9,84 +24,2% Silber (Spot) 18,63 18,87 -1,3% -0,24 +34,8% Platin (Spot) 1.059,90 1.077,50 -1,6% -17,60 +18,9% Kupfer-Future 2,07 2,07 -0,4% -0,01 -3,9% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
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August 30, 2016 12:05 ET (16:05 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Deutsche Bank AG | 19,97 | -0,23% |
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K+S AG (spons. ADRs) | 6,20 | -0,80% |
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Mediobanca - Banca di Credito Finanziario S.p.A. | 16,71 | 0,48% |
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SAP SE (spons. ADRs) | 286,00 | 3,62% |
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WACKER CHEMIE AG | 71,90 | -1,24% |
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Wirecard AG | 0,02 | 0,00% |
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