25.03.2014 11:19:32

MÄRKTE EUROPA/Börsen nach Ifo-Geschäftsklimaindex im Plus

   Von Thomas Leppert

   Nach dem kräftigen Abverkauf zum Wochenstart geht es am Dienstag an den europäischen Börsen wieder nach oben. Leicht positiv wird dabei der Ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland aufgenommen, der in etwa wie erwartet zurückgekommen ist. Die Erholungsbewegung an der Börse wird allerdings als "begrenzt" eingestuft. "Anleger bleiben vorsichtig und halten sich mit längerfristigen Engagements zurück", heißt es zum Beispiel aus dem Hause der Credit Agricole. Die Belastungsfaktoren seien die gleichen wie schon am Vortag: Spannungen in der Ukraine sowie schwächere Wirtschaftsdaten aus China und den USA.

   Der Dax notiert mit einem Plus von 1,1 Prozent bei 9.294 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,0 Prozent auf 3.083 Punkte nach oben. Der Euro verteidigt sein erhöhtes Niveau oberhalb der Marke von 1,38 zum Dollar. Der Preis für die Feinunze Gold notiert bei 1.315 Dollar und kann sich vom Fünfwochentief bei 1.308 Dollar am Vortag leicht erholen.

   Der Ifo-Geschäftsklimaindex steht im März bei 110,7 Punkten nach 111,3 im Februar und ist damit auf Augenhöhe mit der Markterwartung ausgefallen. "Der Ausblick für die deutsche Konjunktur bleibt trotz des leicht gesunkenen Ifo-Index freundlich, da der Index nach wie vor auf einem hohem Niveau liegt", heißt es von Johannes Jander von der Helaba. Auch wenn der Rückgang der Erwartungskomponente durch die erneut verbesserte Lageeinschätzung nicht kompensiert werde, geht Jander von einem fortgesetzten Wachstum aus.

   Für den Rückgang der Geschäftserwartungen dürfte nicht zuletzt die Krimkrise und damit einhergehende Sanktionen verantwortlich sein. Vonseiten des ifo-Geschäftsklimaindexes bestehe für die EZB kein Grund, auf ihrer Sitzung in der kommenden Woche weitere Lockerungsmaßnahmen zu beschließen, heißt es im Handel.

   Weitere Impulse für den Aktienmarkt werden aus den USA erwartet. Am Nachmittag wird der Index des Verbrauchervertrauens sowie der Case-Shiller-Hauspreisindex für Januar bekannt gegeben. Am späten Nachmittag hält zudem EZB-Präsident Mario Draghi eine Rede in Paris. Händler räumen den Ereignissen Einflusspotenzial auf die Finanzmärkte ein.

   Auf Grund fehlender Unternehmensnachrichten schauen die Investoren verstärkt auf die Umstufungen der Analysten. Die Commerzbank hat das Kursziel für Infineon auf 10 Euro hochgenommen, die Aktie legt um 1,4 Prozent zu. Die Analysten der Bank of America-Merrill Lynch haben die Osram-Aktie ihren Kunden mit einem Kursziel von 53 Euro zum Kauf empfohlen, an der Börse geht es für den Wert um 3,5 Prozent nach oben.

   Die Platzierung in der Aktie von Hornbach ist abgeschlossen. Der Großaktionär Kingfisher trennt sich von seiner Beteiligung an der deutschen Baumarktkette, die Platzierung lief über die Berenberg Bank. Die Aktien der Hornbach Holding wurden bei 59 Euro bei Investoren platziert, die Aktie notiert im SDAX mit einem Abschlag von 1,5 Prozent bei 59,85 Euro.

   Die Aktien von Kingfisher legen in London um 5 Prozent zu. Die Aufschläge sind nach Einschätzung aus dem Handel auf gute Geschäftszahlen des britischen Einzelhändlers zurückzuführen, weniger auf den Verkauf der Hornbach-Beteiligung. Der Gewinn sei deutlicher über den Prognosen ausgefallen. Oriel Securities hebt die bessere Entwicklung von Kingfisher auf dem britischen Heimatmarkt hervor. Dagegen gestalte sich das Geschäft in Frankreich weiter schwierig.

   Die Kontron-Aktie verliert im TecDax nach Vorlage der Geschäftszahlen für 2013 rund 4,5 Prozent. Analyst Markus Turnwald von der DZ-Bank spricht von einer schwachen operativen Entwicklung und das trotz einer guten Umsatz-Entwicklung. Der Analyst vermutet, dass eine schwächere Preisgestaltung, ein ungünstiges Produktportfolio sowie negative Währungseffekte hierfür verantwortlich seien. Auch seien negative Einmaleffekte höher als erwartet ausgefallen. Die DZ-Bank bestätigt ihre Verkaufsempfehlung für die Aktie.

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