19.11.2018 16:14:46
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MÄRKTE EUROPA/Börsen leicht im Minus - VW ziehen an
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen bewegen sich am Montagnachmittag leicht nach unten. Angesichts der bestehenden Risiken überrascht das nicht. Jederzeit kann der Brexit auf der Zielgeraden noch eine neue Richtung nehmen. Schlagzeilen über Neuwahlen, weitere Rücktritte in der britischen Regierung wie auch ein neues Brexit-Referendum können nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Am Wochenende findet der Sondergipfel der 27 EU-Staats- und Regierungschefs zur Unterzeichnung des Brexit-Vertragsentwurfs statt, dann fehlt allerdings noch die zumindest auf der Kippe stehende Zustimmung des britischen Parlaments.
Nachdem der Gipfel des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums (Apec) wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China ohne gemeinsame Abschlusserklärung zu Ende gegangen ist, scheint zudem eine Annäherung der beiden Wirtschaftsmächte in Handelsfragen alles andere als in trockenen Tüchern. Spätestens für Mittwoch wird zudem die Antwort aus Brüssel auf den italienischen Haushaltsentwurf für 2019 erwartet. Dass es hier zu einer Zustimmung kommen wird, ist kaum wahrscheinlich. Im Gegenteil: Wahrscheinlich ist die Eröffnung eines Defizitverfahrens gegen das Land.
In diesem Umfeld fällt der DAX 0,4 Prozent auf 11.294 Punkte, im Tageshoch stand der Index bereits bei 11.420 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 hält sich leicht besser und notiert mit 3.172 Punkten 0,3 Prozent im Minus.
Erleichterung über bestätigten VW-Ausblick
VW ziehen am Nachmittag kräftig an und notieren 2,7 Prozent im Plus. Der Konzern hat den Ausblick bestätigt. "Angesichts beträchtlichem Gegenwind ist das positiv", so ein Händler auch mit Blick darauf, dass andere Autokonzerne ihre Gewinnerwartungen gesenkt haben. Die Nachricht sorgt für eine gewisse Erleichterung unter den Anlegern.
Weiterhin unter Druck stehen die Stahlwerte in Europa. Für Salzgitter geht es 1,4 Prozent nach unten, Thyssenkrupp fallen um 1,4 Prozent. Vor allem Vallourec brechen in Paris um weitere 25,8 Prozent ein. Das Unternehmen hatte vergangene Woche sehr schwache Geschäftszahlen vermeldet und einen weiter verschlechterten Cashflow vorgelegt. Für die Branche sei dieser Ausverkauf aber ein Zeichen, dass der Sektor unattraktiv für Investoren sei, heißt es im Handel.
Renault brechen nach Ghosn-Verhaftung ein
Aktien von Renault stürzen in Paris um 8,5 Prozent ab. Chief Executive Carlos Ghosn ist in Japan verhaftet worden. Dem CEO, der auch Vorstandsvorsitzender der japanischen Nissan Motor ist, werden gravierende Verstöße vorgeworfen, etwa die Veruntreuung von Firmengeldern. Es sei geplant, ihn von seiner Position zu entbinden. Nissan erklärte, die interne Untersuchung laufe bereits seit mehreren Monaten. Nissan-CEO Hiroto Saikawa wird wohl vorschlagen, Ghosn unmittelbar als Chairman zu entlassen.
Telecom Italia legen gegen den ruhigen Markt um 4,5 Prozent zu, Vivendi steigen um 0,6 Prozent. Bei den Italienern komme die Ernennung des neuen, vom Aktivinvestor Elliott gestützten CEO Luigi Gubitosi gut an, kommentieren die Analysten von Bryan Garnier. Die fünf von Vivendi gestützten Direktoren hätten gegen diese Wahl gestimmt. Die Analysten halten Gubitosi gut geeignet für die Tätigkeit: Er habe Telekom-, Medien- und auch Banken-Erfahrung und gute Beziehungen zu den Behörden. Auch sein strategischer Plan falle positiv aus.
Grand City mit vorsichtigem Ausblick
Grand City Properties hat in den ersten neun Monaten des Jahres Einnahmen und Ergebnis gesteigert. Beim Ausblick ist das im MDAX notierte Unternehmen etwas vorsichtiger. Das Unternehmen, das sich auf Investitionen in Immobilien in Deutschland spezialisiert hat, erwartet 2018 nun einen Anstieg des Betriebsergebnisses (FFO 1) auf 197 Millionen Euro, nachdem es zum Ende des Halbjahres eine Spanne von 196 Millionen bis 201 Millionen Euro in Aussicht gestellt hatte. Die Aktie verliert 1,2 Prozent.
Um 6,8 Prozent nach oben auf 13,50 Euro springen die Aktien von Lotto24, nachdem Zeal Network das von einigen Marktteilnehmern erwartete Übernahmeangebot vorgelegt hat. Zeal hält bereits 65 Prozent. Der Markt verlange nach Konsolidierung, heißt es. Zeal will damit Synergien von bis zu 57 Millionen Euro jährlich heben. Interessant an dem Angebot sei, dass Zeal dabei das deutsche Zweitlotterie-Geschäftsmodell von Tipp24 umwandeln wolle. Mit der Kapitalerhöhung vor Augen fallen Zeal um 11,1 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.172,45 -0,26 -8,29 -9,46
Stoxx-50 2.908,55 -0,21 -6,11 -8,47
DAX 11.293,98 -0,41 -47,02 -12,57
MDAX 23.565,81 -0,57 -135,08 -10,06
TecDAX 2.543,49 -1,01 -26,04 0,57
SDAX 10.486,38 -0,77 -81,12 -11,78
FTSE 7.021,69 0,11 7,81 -8,77
CAC 4.998,44 -0,53 -26,75 -5,91
Bund-Future 160,52% -0,19 2,77
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:11 Fr, 17.15 % YTD
EUR/USD 1,1439 +0,18% 1,1395 1,1404 -4,8%
EUR/JPY 128,77 -0,04% 128,64 128,70 -4,8%
EUR/CHF 1,1378 -0,37% 1,1406 1,1418 -2,8%
EUR/GBP 0,8902 +0,06% 0,8887 0,8884 +0,1%
USD/JPY 112,57 -0,22% 112,81 112,85 -0,1%
GBP/USD 1,2848 +0,11% 1,2821 1,2836 -4,9%
Bitcoin
BTC/USD 5.163,60 -7,7% 5.456,84 5.579,22 -62,2%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 J. -0,62 -0,63 0,00
Deutschland 10 J. 0,38 0,37 -0,05
USA 2 Jahre 2,79 2,80 0,90
USA 10 Jahre 3,07 3,06 0,66
Japan 2 Jahre -0,15 -0,14 -0,01
Japan 10 Jahre 0,09 0,10 0,04
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 55,38 56,46 -1,9% -1,08 -4,6%
Brent/ICE 65,33 66,76 -2,1% -1,43 +3,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.222,71 1.221,20 +0,1% +1,51 -6,2%
Silber (Spot) 14,41 14,41 +0,0% +0,00 -14,9%
Platin (Spot) 844,85 846,70 -0,2% -1,85 -9,1%
Kupfer-Future 2,79 2,80 -0,4% -0,01 -16,8%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/flf
(END) Dow Jones Newswires
November 19, 2018 10:15 ET (15:15 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Grand City Properties S.A. | 11,61 | 1,84% | |
Renault S.A. | 47,28 | 6,78% | |
Salzgitter | 15,71 | 0,58% | |
Telecom Italia SPAShs American Deposit Receipt Repr 10 Shs | 2,64 | 0,00% | |
thyssenkrupp AG | 4,05 | -1,46% | |
TIM (ex Telecom Italia) | 0,27 | -0,81% | |
Vivendi S.A. | 2,56 | 7,89% | |
Volkswagen (VW) St. | 89,40 | 0,96% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 87,28 | 1,00% |