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21.10.2015 13:28:48

MÄRKTE EUROPA/Börsen legen einen Zahn zu

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Hoffnung auf eine "taubenhafte" EZB-Sitzung treibt Europas Börsen am Mittwochmittag. Die Anleger hoffen, dass EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag ein längerlaufendes Wertpapierkaufprogramm ankündigen wird. Die EZB kauft derzeit Anleihen für 60 Milliarden Euro. Bislang soll das Programm bis mindestens September 2016 laufen. Der Dax gewinnt 0,8 Prozent auf 10.228 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,6 Prozent auf 3.275 nach oben.

   Auch in Japan setzen Anleger auf weitere geldpolitische Lockerungen durch die Bank of Japan (BoJ). Denn trotz schwacher Exporte des Landes im September stieg der Nikkei-Index um knapp 2 Prozent. Die Erwartung weiterer Geldspritzen der BoJ lastete vorübergehend auf dem Yen, der zu Dollar und Euro abwertete. Das Euro/Dollar-Paar notiert derweil wenig verändert bei 1,1350. Vor wenigen Tagen stand der Euro aber schon fast bei 1,15 - die zunehmenden Lockerungserwartungen drückten allerdings auf die Einheitswährung.

   In Zürich verlieren Credit Suisse 2,2 Prozent, belastet von einer 6 Milliarden Franken schweren Kapitalerhöhung. Die Maßnahme ist Teil der Neuausrichtung der Großbank unter dem neuen CEO Tidjane Thiam. Dieser will die Kosten deutlich senken und das Investment Banking zurückfahren. Europas Bankensektor notiert wenig verändert.

   Die Saison der Quartalsberichte europäischer Unternehmen nimmt Fahrt auf und bewegt die Kurse. So steigen Reckitt Benckiser in London um 2,1 Prozent. Der Hersteller von Clearasil und Calgon hat das Umsatzziel für dieses Jahr höher gesteckt. Home Retail brechen dagegen um 15,8 Prozent ein, nachdem der Einzelhändler ein enttäuschendes Gewinnziel für 2015 genannt hat. Die Gruppe betreibt 271 Geschäfte. Nach guten Ergebnissen des Halbleiter-Produzenten ARM zieht dessen Kurs um 7,5 Prozent an.

   In Zürich verteuern sich Syngenta um 6 Prozent. Damit begrüßt der Markt den Rücktritt des CEO Mike Mack. Dieser hatte jüngst ein Übernahme-Angebot des US-Wettbewerbers Monsanto für Syngenta immer wieder kategorisch abgelehnt. ABB steigen um 1,6 Prozent. Der Industriekonzern hat von Juli bis September mehr umgesetzt und verdient, als Analysten im Konsens erwartet hatten.

   Fiat Chrysler notieren am Mittwoch unverändert. Die Aktie ist seit Monatsanfang um 22 Prozent gestiegen, angetrieben vom Börsengang der Tochter Ferrari in New York. Deren Aktien werden am Mittwoch erstmals gehandelt, sie kommen zu 52 US-Dollar an den Markt und somit am oberen Rand der von 48 bis 52 Dollar reichenden Spanne.

   Mit einem Abschlag von 16,7 Prozent reagiert die Aktie von Pearson auf eine Gewinnwarnung. Die Analysten von Liberum sind überrascht, dass Pearson bereits so früh im Geschäftsjahr diese ausspreche. In den Jahren 2012 und 2013 habe das Unternehmen erst im Januar seine Aktionäre mit schlechten Nachrichten überrascht. "Dies kann nur bedeuten, dass die Probleme dieses Jahr noch größer sind", heißt es von Liberum. Sie empfehlen ihren Kunden, die Aktien zu verkaufen, und nennen ein Kursziel von 800 Pence.

   Am deutschen Aktienmarkt sind Südzucker mit einem Kursplus von 11 Prozent größter Kursgewinner unter den Standardwerten. Goldman Sachs hat die Aktie gleich um zwei Stufen von "Verkaufen" auf "Kaufen" erhöht. Der Tierbedarfshändler zooplus hat die Umsatzprognose für das laufende Jahr erhöht. Der Kurs steigt um 7,9 Prozent.

   Kräftig nach oben um 3,4 Prozent geht es in einem ansonsten ruhigen Markt mit den Aktien von Sky. Europas größte Pay-TV-Kette hat beim Gewinnanstieg die Erwartungen deutlich übertroffen. In Deutschland und Österreich fiel dabei der Umsatzanstieg mit rund 11 Prozent am stärksten aus. Nur wegen der hohen Kosten für Bundesliga und Champions League konnte dort jedoch kein Gewinn erzielt werden.

INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.274,77 +0,59% Stoxx-50 3.112,67 +0,03% DAX 10.227,63 +0,79% FTSE 6.375,07 +0,47% CAC 4.705,00 +0,67% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 156,3 +50

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.10 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1358 0,03% 1,1355 1,1341 EUR/JPY 136,28 0,07% 136,19 136,01 EUR/CHF 1,0882 0,27% 1,0852 1,0832 USD/JPY 120,00 0,04% 119,96 119,91 GBP/USD 1,5452 0,15% 1,5430 1,5466 Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

   DJG/mpt/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   October 21, 2015 06:58 ET (10:58 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 58 AM EDT 10-21-15

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