Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
08.01.2020 16:08:59

MÄRKTE EUROPA/Börsen im Plus - Warten auf Trump-Pressekonferenz

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit zunehmenden Signalen der Entspannung im US-Iran-Konflikt notieren Europas Börsen am Mittwochnachmittag mit Aufschlägen. Zunehmend setzt sich die Meinung durch, dass der iranische Raketenangriff nur ein gesichtswahrendes Signal war. Dafür spreche, dass es keine US-Toten gegeben habe, heißt es im Handel. Der Außenminister Luxemburgs nannte das iranische Vorgehen sogar ein Signal der "Deeskalation".

Der Iran hatte als Vergeltung für die Tötung des Generals Kassem Soleimani in der Nacht zwei internationale Truppenstützpunkte im Irak mit Raketen angegriffen. US-Präsident Donald Trump hatte via Twitter geschrieben, die bisherigen Prüfungen hinsichtlich möglicher Opfer und Schäden deuteten darauf hin, dass "alles gut" sei. Dies wird vielfach so gewertet, dass der Konflikt nicht weiter eskaliert. Im Blick steht nun die Pressekonferenz mit Trump, die um 17 Uhr beginnen soll.

Der DAX gewinnt 0,5 Prozent auf 13.294 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,2 Prozent auf 3.766 nach oben. Dass die deutschen Auftragseingänge der Industrie im November deutlich stärker als befürchtet gefallen sind, belastet nicht. Ein Händler merkt an, dass sie noch nicht von der Entspannung rund um das US-chinesische "Phase-1-Abkommen" profitiert hätten und daher nicht überbewertet werden sollten.

Fluglinienaktien unter Druck nach Boeing-Absturz

Für zusätzliche Verunsicherung sorgt, dass im Iran ein ukrainisches Passagierflugzeug kurz nach dem Abflug aus Teheran abgestürzt ist. Die Boeing-Maschine war auf dem Weg nach Kiew. Das Außenministerium in Kiew hat inzwischen den Tod aller Menschen an Bord bestätigt, darunter sind auch drei Deutsche.

Fluglinienaktien stehen daraufhin unter Abgabedruck. Lufthansa verlieren 0,5 Prozent, Air France 1,3 Prozent und IAG 0,8 Prozent. Nach dem Absturz einer Boeing 737 herrscht Unsicherheit über die Gründe. Die Lufthansa hat einen Flug in den Iran gestrichen und die US-Flugaufsicht den gesamten Luftraum der Golfregion für US-Fluggesellschaften gesperrt.

BT Group ziehen an der Londoner Börse um 1,5 Prozent an. Hintergrund sind positiv aufgenommene Vorschläge des Telekomregulierers Ofcom, um Investitionen in den Aufbau der Breitband-Infrastruktur attraktiver zu gestalten. Die Netzwerkaktivitäten sind bei Openreach gebündelt, einer Tochter der BT Group. Unter anderem beinhalten die Vorschläge Mindestgebühren für die Nutzung der Openreach-Netze.

Nach Veröffentlichung der Umsatzzahlen für das dritte Quartal geht es für Sainsbury an der Londoner Börse um 1,9 Prozent nach unten. Die flächenbereinigten Umsätze fielen im Berichtszeitraum um 0,7 Prozent, im Konsens wurde allerdings lediglich ein Rückgang von 0,3 Prozent erwartet.

Ein Kursdebakel erlebt die Varta-Aktie. Der Highflyer aus dem Vorjahr bricht um 20,8 Prozent ein. Analyst Stephan Klepp von der Commerzbank hat sein Votum für die Aktie auf "Hold" nach "Buy" gesenkt. Er verweist darauf, dass einem Bericht zufolge wohl einige Kunden von Varta zu billigeren chinesischen Batterieherstellern gewechselt seien. Gerade die massive Nachfrage nach Batterien für schnurlose Kopfhörer sei eine Erfolgsstory für Varta gewesen, die hier zumindest hinterfragt werden müsse.

Für Deutsche Euroshop geht es um 6,2 Prozent nach unten. Investitionen in das Portfolio haben dem Investor in Einkaufszentren im abgelaufenen Geschäftsjahr voraussichtlich ein mehr als doppelt so hohes negatives Bewertungsergebnis beschert wie 2018.

Sichere Häfen profitieren nur kurzfristig

Der Goldpreis stieg mit der Nachricht über die Raketenangriffe vorübergehend auf 1.611 Dollar und damit den höchsten Stand seit 2013. Aktuell kostet das Edelmetall 1.573 Dollar, und damit wenig verändert zum Vortag. In Euro gerechnet erreichte der Preis in der Nacht erneut ein Allzeithoch.

Die Ölpreise zeigen ein ähnliches Bild. Brentöl schoss im Hoch in einer ersten Schreckreaktion bis auf 71,75 Dollar nach oben, kostet aktuell aber nur 67,91 Dollar, und damit weniger als am Vortag. Dabei dürfte auch eine Rolle spielen, dass die Opec nach Aussage des Energieministers der Vereinigten Arabischen Emirate im Notfall bereit ist, die Ölproduktion anzuheben.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.766,56 0,19 7,31 0,57

Stoxx-50 3.422,17 0,09 3,08 0,56

DAX 13.296,40 0,53 69,57 0,36

MDAX 28.379,03 0,33 91,95 0,23

TecDAX 3.046,33 0,31 9,50 1,04

SDAX 12.502,82 -0,09 -11,84 -0,07

FTSE 7.560,76 -0,17 -13,09 0,42

CAC 6.017,99 0,09 5,64 0,67

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,27 0,02 -0,51

US-Zehnjahresrendite 1,82 -0,01 -0,86

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:27 Di, 17:33 % YTD

EUR/USD 1,1130 -0,16% 1,1148 1,1138 -0,8%

EUR/JPY 120,97 +0,05% 120,83 120,95 -0,8%

EUR/CHF 1,0791 -0,27% 1,0818 1,0825 -0,6%

EUR/GBP 0,8477 -0,24% 0,8484 0,8491 +0,2%

USD/JPY 108,68 +0,20% 108,39 108,61 -0,1%

GBP/USD 1,3129 +0,06% 1,3139 1,3118 -0,9%

USD/CNH (Offshore) 6,9431 +0,02% 6,9408 6,9439 -0,3%

Bitcoin

BTC/USD 8.290,76 +3,08% 8.315,26 7.895,01 +15,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,01 62,70 -1,1% -0,69 +1,6%

Brent/ICE 67,88 68,27 -0,6% -0,39 +2,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.572,96 1.574,30 -0,1% -1,34 +3,7%

Silber (Spot) 18,35 18,45 -0,5% -0,10 +2,8%

Platin (Spot) 961,50 970,00 -0,9% -8,50 -0,4%

Kupfer-Future 2,80 2,79 +0,3% +0,01 +0,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/err

(END) Dow Jones Newswires

January 08, 2020 10:09 ET (15:09 GMT)

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