13.10.2014 18:47:32
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MÄRKTE EUROPA/Börsen finden einen Boden und erholen sich
Von Thomas Leppert
Nach dem Abverkauf der vergangenen Wochen haben die Börsen in Europa am Montag einen Boden gefunden. Zum Wochenstart waren erste Käufe von Seiten institutioneller Investoren zu erkennen. "Nach den Kursverlusten sind die Bewertungen für einige Aktien teils deutlich niedriger, die Aktien damit billiger", sagte ein Händler. Das habe die sogenannten Schnäppchenkäufer an den Markt gelockt, die die vermeintlich billigen Werte einsammelten.
Der Dax schloss 0,3 Prozent im Plus bei 8.612 Punkten, nachdem er am Vormittag mit knapp 8.700 Punkten sein Jahrestief markiert hatte. Auch der Euro-Stoxx-50 legte zu und beendete den Tag 0,2 Prozent fester bei 2.998 Punkten. Gewinner des Tages waren die Börsen in Moskau und Kiew. Marktteilnehmer beurteilten es als positiv, dass der russische Präsident Wladimir Putin seine Truppen von der Grenze zur Ukraine zurückbeordert hat. Zudem ist ein neues Treffen des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko mit Putin geplant. Sie wollen in dieser Woche in Mailand zu Gesprächen über die Beilegung des Konflikts im Osten des Landes zusammenkommen.
Neue Handelsdaten aus China konnten die Furcht der Anleger vor einer Wachstumsschwäche nicht ausräumen, aber zumindest etwas mildern. Die September-Exporte sprangen um 15,3 Prozent nach oben und deuten auf eine anziehende Nachfrage aus den entwickelten Staaten hin, wie HSBC-Volkswirtin Ma Xiaoping sagte. Auch die gestiegenen Importe nach dem Fall im August nähren die Hoffnungen, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt noch ihr Ziel erreichen kann, in diesem Jahr um 7,5 Prozent zu wachsen.
Nach dem Ausverkauf der letzten Wochen erscheinen einige Aktien vergleichsweise preiswert. Für eine Erholung am deutschen Aktienmarkt spricht die aktuelle Bewertung. Der DAX ist gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis der von ihm abgebildeten 30 deutschen Konzerne nun billig, so billig wie seit zwei Jahren nicht mehr. Denn in den Gewinnschätzungen haben sich die Rezessionsängste noch nicht niedergeschlagen. Und möglicherweise wird das auch so bleiben. Die Berichtssaison zum dritten Quartal wird in den kommenden Wochen zeigen, ob die Gewinnerwartungen erreichbar sind.
Erfreuliche Nachrichten stützten die Aktie der Lufthansa, die um 1,1 Prozent zulegte. Lufthansa-Cargo-Chef Peter Gerber sagte dem Handelsblatt, er erkenne keine Anzeichen von Schwäche: "Das Geschäft zieht so an, wie wir das um diese Jahreszeit kennen", sagte er. Das vierte Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft ist das wichtigste für die Luftfracht. Die Aktie der Commerzbank stellte mit einem Plus von 2 Prozent den Gewinner im DAX. An der Börse wird davon ausgegangen, dass die Bank den Stresstest bestehen wird.
Das Schlusslicht im DAX stellte Infineon, nachdem die Analysten von J.P. Morgan die Aktie auf Neutral abgestuft und das Kursziel deutlich auf 6 nach zuvor 10 Euro gesenkt hatten. Zudem haben sie STMicroelectronics auf Neutral gesenkt, die Aktie schloss um 4,6 Prozent leichter.
Fraport konnte mit guten Verkehrszahlen aufwarten, besonders am Flughafen Frankfurt. Dort wurde ein Plus von fast 6 Prozent verzeichnet, die Aktie legte um 1,2 Prozent zu. Der Kurs des österreichischen Wettbewerbers Flughafen Wien sprang dagegen um 18 Prozent auf 72,89 Euro in die Höhe. Den Grund lieferte der Fonds der australischen Pensionskassen, der mit einem Minderheitsanteil einsteigen will. Mit einem Gebot von 80 Euro greifen die Australier tief in die Tasche, um einen Anteil zwischen 20 und 29,9 Prozent an dem Flughafenbetreiber zu erwerben. Gegenüber dem Schlusskurs von Freitag bedeutet dies einen Aufschlag von knapp 30 Prozent je Aktie.
Der Abgang des CEO Enrico Cavatorta von Luxottica lastete schwer auf der Aktie, sie fiel um 9,2 Prozent. Hintergrund der Aufgabe Cavacortas sollen Spannungen mit der Großaktionärsfamilie Del Vecchio ein, die eine größere Rolle bei der Führung des größten Brillen- und Kontaktlinsen-Herstellers der Welt anstrebt. "Der Tumult im Management dürfte seinen Tribut fordern und Investoren dürften erst einmal abwarten", sagt Luca Solca, Analyst bei der Exane BNP Paribas.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.998,32 +6,82 +0,2% -3,6% Stoxx-50 2.892,49 +8,07 +0,3% -0,9% Stoxx-600 321,56 -0,06 -0,0% -2,0% XETRA-DAX 8.812,43 +23,62 +0,3% -7,7% FTSE-100 London 6.366,24 +26,27 +0,4% -5,7% CAC-40 Paris 4.078,70 +4,99 +0,1% -5,1% AEX Amsterdam 394,33 -1,35 -0,3% -1,9% ATHEX-20 Athen 327,73 +0,87 +0,3% -14,8% BEL-20 Bruessel 3.019,53 -22,46 -0,7% +3,3% BUX Budapest 17.741,54 +40,49 +0,2% -4,4% OMXH-25 Helsinki 2.758,16 -4,07 -0,1% -2,7% ISE NAT. 30 Istanbul 91.814,83 +2139,12 +2,4% +11,4% OMXC-20 Kopenhagen 700,24 -3,19 -0,5% +13,8% PSI 20 Lissabon 5.221,56 +13,27 +0,3% -20,2% IBEX-35 Madrid 10.187,30 +36,80 +0,4% +2,7% FTSE-MIB Mailand 19.139,08 -61,89 -0,3% +0,9% RTS Moskau 1.076,58 +12,29 +1,2% -25,3% OBX Oslo 508,22 +3,19 +0,6% +0,9% PX Prag 949,75 -1,85 -0,2% -4,0% OMXS-30 Stockholm 1.294,64 -7,70 -0,6% -2,9% WIG-20 Warschau 2.394,22 +1,60 +0,1% -0,3% ATX Wien 2.100,30 +21,32 +1,0% -17,5% SMI Zuerich 8.342,07 -32,52 -0,4% +1,7%DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.59 Uhr Do, 17.13 Uhr EUR/USD 1,2683 0,04% 1,2678 1,2694 EUR/JPY 136,17 0,16% 135,94 137,20 EUR/CHF 1,2080 -0,02% 1,2083 1,2106 USD/JPY 107,37 0,14% 107,22 108,12 GBP/USD 1,6065 -0,30% 1,6113 1,6143 Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
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October 13, 2014 12:17 ET (16:17 GMT)
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Fraport AG | 51,40 | -0,29% | |
Infineon AG | 30,19 | -0,97% | |
Lufthansa AG | 6,13 | 0,10% | |
STMicroelectronics N.V. | 24,02 | -3,46% |
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