13.05.2020 12:53:44

MÄRKTE EUROPA/Börsen erholen sich von Tiefs

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit anziehenden US-Futures erholen sich Europas Börsen von den Tiefs, notieren aber weiter klar im Minus. Die jüngste Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten war von der Hoffnung getragen, dass die Wirtschaftsleistung nach dem Shutdown infolge der Corona-Pandemie schnell wieder hochfahren kann. "Die Märkte werden tagtäglich von Nachrichten über neue Lockerungen angetrieben", sagte Mark Saylor, Portfoliomanager bei Penn Mutual Asset Management. Nun aber mehren sich die Zweifel.

Der führende Corona-Berater von US-Präsident Donald Trump, Anthony Fauci, hatte vor einer zu schnellen Lockerung der verhängten Pandemie-Beschränkungen in den USA gewarnt. Die Konsequenzen könnten "schwerwiegend" sein, nicht nur mit Blick auf die möglichen Opfer, sondern letztlich auch für die Wirtschaft. Der DAX verliert 1,4 Prozent auf 10.666 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verliert 1,4 Prozent auf 2.845 Zähler.

Die durch die Corona-Krise erhöhte Risikovorsorge und Wertberichtigungen haben der Commerzbank im ersten Quartal einen Verlust beschert. Auf eine konkrete Gewinnprognose verzichtet die Bank, die sich bisher für 2020 ein positives Ergebnis vorgenommen hat. Das kommt am Markt nicht gut an genauso wenig wie die Zahlen. Für die Aktie der Commerzbank geht es um 4,8 Prozent nach unten, Deutsche Bank verlieren 3,3 Prozent.

Fitch senkt Bonität italienischer Banken

Im Blick steht auch der italienische Bankensektor nach der Abstufung italienischer Institute durch Fitch. Die Ratingagentur hat die Bonitätsnoten unter anderem für den Unicredit (minus 2 Prozent) und Intesa Sanpaolo (plus 0,3 Prozent) heruntergenommen. Mit "BBB-" sind sie gerade noch Investment-Grade. Es nehmen die Spekulationen zu, dass Italien auf den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) zurückgreifen wird. Das würde den Sektor stützen.

Mit der Aktie der Deutschen Wohnen geht es gegen den Trend um 1,2 Prozent nach oben. "Die Zahlen sehen durch die Bank solide aus", heißt es im Handel. Der FFO I habe eine Punktlandung geliefert, das Unternehmen habe sich ausreichend Liquidität verschafft, der Ausblick sei bestätigt und der Dividendenvorschlag bekräftigt worden.

Negativ beurteilt ein Händler die kurzfristigen Kursperspektiven von VW. Das Unternehmen fährt die Produktion bestimmter Modelle schon wieder herunter. "Das zeigt, wie schwierig die Lage nach dem Ende des Lock-Down immer noch ist", sagt ein Händler. Die Aktie fällt um 3,4 Prozent, der Sektor der europäischen Automobilhersteller gibt 2,3 Prozent nach.

Für die Aktie von L'Oreal geht es um 1,5 Prozent nach unten. Der Konzern streicht die angekündigte Dividendenerhöhung und will nun eine unveränderte Dividende von 3,85 Euro je Aktie zahlen. Zudem stellt L'Oreal die Aktienrückkäufe ein.

TUI hat ein Kostenproblem

Mit den Bemühungen, bei den Kosten zu sparen, kommt der Reiseveranstalter TUI (minus 3 Prozent) zwar voran, nach Einschätzung eines Marktteilnehmers sind die Fixkosten aber weiterhin zu hoch. In die gleiche Richtung gehen die Sorgen der Analysten. Hier wird vor allem darauf geschaut, wieviel Geld das Unternehmen in der Kasse hat und wieviel Geld momentan jeden Monat ausgegeben wird.

Für die Aktie von Moeller-Maersk geht es um 6,4 Prozent nach unten. Wahrend das Unternehmen im ersten Quartal besonders auf der Ertragsseite positiv überraschte, ernüchtert der Ausblick. Denn die dänische Container-Reederei warnt vor einem Rückgang der Volumina um 20 bis 25 Prozent im zweiten Quartal.

Wirecard kommen nicht zur Ruhe. Nach der Bafin-Untersuchung droht nun auch noch eine Musterklage auf Schadensersatz. Die auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierte Tübinger Kanzlei Tilp reichte am Dienstag für die von ihr vertretene Effecten-Spiegel AG die erste deutsche Anlegerklage gegen Wirecard vor dem Landgericht München I ein. Die Aktie verliert 0,8 Prozent.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 2.842,45 -1,45 -41,75 -24,10

Stoxx-50 2.828,90 -1,10 -31,32 -16,87

DAX 10.657,57 -1,50 -161,93 -19,56

MDAX 23.642,03 -0,75 -177,94 -16,50

TecDAX 2.988,01 -0,52 -15,50 -0,89

SDAX 10.460,93 -1,10 -116,67 -16,39

FTSE 5.934,47 -1,01 -60,30 -20,52

CAC 4.395,32 -1,73 -77,17 -26,48

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,54 -0,03 -0,78

US-Zehnjahresrendite 0,66 0,00 -2,02

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9:05 Uhr Di, 18.55 Uhr

EUR/USD 1,0857 +0,09% 1,0846 1,0851

EUR/JPY 116,18 -0,08% 116,23 116,51

EUR/CHF 1,0524 +0,05% 1,0518 1,0517

EUR/GBP 0,8833 -0,11% 0,8828 0,8828

USD/JPY 107,02 -0,16% 107,17 107,37

GBP/USD 1,2293 +0,20% 1,2286 1,2291

USD/CNH (Offshore) 7,1076 -0,00% 7,1044 7,0974

Bitcoin

BTC/USD 8.938,01 +2,12% 8.909,26 8.915,76

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD

WTI/Nymex 25,84 25,78 +0,2% 0,06

Brent/ICE 29,92 29,98 -0,2% -0,06

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD

Gold (Spot) 1.704,21 1.702,50 +0,1% +1,71

Silber (Spot) 15,55 15,45 +0,6% +0,10

Platin (Spot) 766,05 758,25 +1,0% +7,80

Kupfer-Future 2,35 2,36 -0,4% -0,01

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

May 13, 2020 06:54 ET (10:54 GMT)

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