06.01.2020 16:19:46

MÄRKTE EUROPA/Börsen erholen sich vom Tief - Sicherheit ist Trumpf

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte können sich nach dem Abverkauf im frühen Geschäft im Tagesverlauf erholen. Wie bereits am Freitag belastet übergeordnet die Entwicklung im Nahen Osten. US-Präsident Donald Trump hat mit weiteren militärischen Schlägen gedroht, sollte der Iran seinerseits Vergeltungsaktionen unternehmen. Der Iran hat seinerseits klargestellt, sich künftig nicht mehr an die Begrenzung der Zahl der Zentrifugen für die Urananreicherung zu halten.

"Wir sollten uns auf gewalttätige Reaktionen vorbereiten", warnt Helima Croft, Chefstrategin für Rohstoffe bei RBC Capital Markets: "Die Bühne ist bereitet für eine Spirale von Gegenschlägen, die die Märkte das ganze Jahr 2020 beschäftigen könnten". Die Analysten der Commerzbank erwarten, dass die Flucht in sichere Häfen anhalten und Dollar und vor allem den Yen treiben wird.

Viele Anleger erwischt die Entwicklung auf dem falschen Fuß. An den Finanzmärkten finden in der Folge Umschichtungen in defensive Sektoren statt und insbesondere sogenannte sichere Häfen. Dazu zählen das Gold und Staatsanleihen. Die Feinunze Gold hat einen kräftigen Sprung nach oben gemacht, in Euro gerechnet ist das Edelmetall mit rund 1.420 so teuer wie nie zuvor. Mit 1.577 Dollar ist es zugleich so teuer wie zuletzt vor knapp sieben Jahren. Im Tageshoch lag es bereits bei 1.588 Dollar

Am Nachmittag kommt zudem etwas Unterstützung von der Wall Street, wo die Indizes moderat tiefer in den Handel gestartet sind. Der DAX verliert 1,1 Prozent auf 13.079 Punkte, nachdem er im Tagestief schon bei 12.948 gehandelt hatte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,8 Prozent auf 3.744 nach unten. Wegen eines Feiertages bleiben die Börsen in Finnland sowie in Griechenland geschlossen.

Brent kurz über 70 Dollar

Der Brent-Ölpreis übersprang am frühen Montag das erste Mal seit einem halben Jahr die 70-Dollar-Marke. Mit zuletzt 69,17 Dollar kostet das Fass nochmals 1 Prozent mehr als am späten Freitag. Der Stoxx-Subindex Öl- und Gas notiert 1,3 Prozent im Plus.

Größte Verlierer bei den Branchen sind neben dem ölpreissensiblen Reise- und Freizeitsektor die konjunkturempfindlichen Bereiche Banken, Auto und Chemie. Für sie geht es um bis zu 1,5 Prozent nach unten. Im DAX verlieren Covestro mit zwei negativen Analystenkommentaren 4,7 Prozent und Infineon 2,6 Prozent. Daimler und Fiat verbilligen sich um 1,6 und Peugeot um 2,1 Prozent.

Europas Banken gehen mit alten Problemen ins neue Jahr

Was die europäischen Banken angeht, so deutet für 2020 allerdings nur wenig darauf hin, dass Investoren entzückt sein werden. Es ist nicht zu erwarten, dass die Einnahmen der Geldhäuser in diesem Jahr stark steigen werden - wenn überhaupt. Das Wirtschaftswachstum in Europa dürfte blutleer bleiben, obwohl der Handelsstreit sich leicht entspannt zu haben scheint. Positiv ist zu vermerken, dass die Zinsen in der Region zwar nicht steigen werden, hier aber zumindest die Talsohle erreicht sein könnte. Einige Banken haben begonnen, hohe Bareinlagen von Kunden mit Gebühren zu belegen, sie reduzieren so die Effekte der negativen Leizinsen. Kostensenkungen dürften weiterhin auf der Agenda stehen, um die Ertragssituation zu verbessern. Der Sub-Index der Banken verliert 1 Prozent.

Flugsektor in der Mangel

Abverkauft werden auch Aktien von Fluggesellschaften. Sie werden vom steigenden Ölpreis sowie der Sorge vor einer geringeren Reiselust zweifach in die Mangel genommen. Lufthansa verlieren 2,2, Air France-KLM 3,1 Prozent und IAG 3,1 Prozent. Für Fraport geht es um 0,8 Prozent nach unten. Hier drückt auch eine überraschend schwach ausgefallene Passagierprognose des Flughafenverbands ADV vom Freitag.

Comdirect liegen 0,3 Prozent im Plus, das jüngste Gastspiel der Aktie im SDAX ist am 8. Januar schon wieder beendet. Wegen der Übernahme durch die Mutter Commerzbank verliert die Comdirect im Zuge einer außerplanmäßigen Anpassung ihren Platz, den sie erst am 23. Dezember wieder erlangt hatte. Wegen der Übernahme durch die Commerzbank sinkt der Streubesitz der Comdirect unter 10 Prozent, was den Ausschluss aus dem Index zur Folge hat. Nachfolger wird Vossloh, die kaum verändert notieren.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.733,51 -1,06 -39,86 -0,31

Stoxx-50 3.401,42 -0,80 -27,53 -0,05

DAX 13.041,29 -1,35 -177,85 -1,57

MDAX 28.010,53 -1,55 -440,80 -1,07

TecDAX 2.977,88 -1,90 -57,81 -1,23

SDAX 12.280,11 -1,87 -233,93 -1,85

FTSE 7.556,95 -0,86 -65,45 1,06

CAC 5.981,28 -1,04 -62,88 0,05

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,30 -0,02 -0,54

US-Zehnjahresrendite 1,78 -0,01 -0,90

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:23 Fr, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,1199 +0,34% 1,1164 1,1170 -0,2%

EUR/JPY 121,04 +0,59% 120,65 120,59 -0,7%

EUR/CHF 1,0856 +0,16% 1,0840 1,0846 0%

EUR/GBP 0,8521 -0,15% 0,8533 0,8538 +0,7%

USD/JPY 108,08 +0,25% 108,07 107,95 -0,6%

GBP/USD 1,3143 +0,54% 1,3082 1,3084 -0,8%

USD/CNH (Offshore) 6,9722 +0,05% 6,9751 6,9643 +0,1%

Bitcoin

BTC/USD 7.498,76 +2,10% 7.510,26 7.315,51 +4,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,83 63,05 +1,2% 0,78 +4,5%

Brent/ICE 69,57 68,60 +1,4% 0,97 +5,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.574,66 1.552,39 +1,4% +22,27 +3,8%

Silber (Spot) 18,37 18,06 +1,7% +0,31 +2,9%

Platin (Spot) 985,15 984,60 +0,1% +0,55 +2,1%

Kupfer-Future 2,78 2,79 -0,4% -0,01 -0,6%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/err

(END) Dow Jones Newswires

January 06, 2020 10:20 ET (15:20 GMT)

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Commerzbank AG (spons. ADRs) 17,90 -0,56% Commerzbank AG (spons. ADRs)
Commerzbank 18,38 -0,19% Commerzbank
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Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) 6,10 0,00% Deutsche Lufthansa AG  (spons. ADRs)
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