03.02.2020 18:15:44

MÄRKTE EUROPA/Börsen dank guter US-Industriedaten fester

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Montag mit Aufschlägen geschlossen. Die Anleger blickten mit Spannung auf die Bekanntgabe des ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA, nachdem am Freitag der Chicago-Einkaufsmanagerindex überraschend eingebrochen war. Enttäuscht wurden sie dabei nicht, denn wie der Index bescheinigte, hat sich das Wachstum in der US-Industrie im Januar unerwartet heftig beschleunigt und ist in den Wachstumsbereich zurückgekehrt. Der DAX gewann 0,5 Prozent und schloss auf 13.054 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,6 Prozent auf 3.661 Punkte.

Hauptthema blieb jedoch die Coronavirus-Epidemie. Die Zahl der mit dem Virus Infizierten ist auf über 17.000 gestiegen und die Zahl der Toten auf über 350. China rechnet damit, dass der Höhepunkt der Virus-Erkrankungen in zehn Tagen überschritten sein könnte. Allerdings werden nun auch bereits die Schätzungen für das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal nach unten genommen. Allein die chinesische Ölnachfrage dürfte aktuell um 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen, heißt es am Markt.

Der Absturz der Börse Schanghai belastete indessen nicht - der Einbruch von fast 8 Prozent kam nicht ganz unerwartet. Gemildert wurde dies durch die Liquiditätsspritze der chinesischen Notenbank. Sie flutete den Markt, wie angekündigt, mit umgerechnet rund 156 Milliarden Euro. Auch schwache chinesische Konjunkturdaten belasten nicht.

Im DAX schon viel Negatives eingepreist - Zinsfantasie nimmt zu

Die von China abhängigen Aktien im DAX haben im Januar schon viele negative Impulse eingepreist. "Lufthansa haben im Januar 16 Prozent verloren, Daimler 15 Prozent und BMW 12 Prozent", so ein Händler. Zumindest diese Titel seien damit schon überverkauft.

Zudem nehmen die Zinssenkungserwartungen wieder deutlich zu. "Schon im Hinblick auf die April-Sitzung fehlt nicht mehr viel für eine Zinssenkungs-Einschätzung", so Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest mit Verweis auf das Treffen der US-Notenbank. Die Inflationsrate dürfte bereits im Februar rückläufig sein, ergänzte er.

Die Ölwerte führten die Branchen-Verliererliste zusammen gegen die allgemeine Erholungstendenz an. Der Ölverbrauch in China soll das Vorjahresniveau laut Schätzungen derzeit um etwa 20 Prozent unterschreiten. Total verloren 0,9 Prozent. Für Shell ging es um 2,5 Prozent abwärts.

Renault verloren 1,1 Prozent. Im Handel wurde auf die Nachricht verwiesen, dass der französische Autobauer die Stilllegung des Werks in Wuhan bis zum 13. Februar verlängern wird.

Wiwo-Artikel drückt auf Wirecard

Wirecard drehten am Nachmittag mit Abgaben von 2,4 Prozent deutlicher ins Minus, erholten sich im weiteren Verlauf jedoch wieder etwas, gleichwohl schlossen sie mit 0,5 Prozent im Minus. Im Handel wurde auf einen Artikel in der Wirtschaftswoche (Wiwo) als Belastungsfaktor verwiesen. Dort heißt es, das Unternehmen habe noch keine Lizenz erhalten, um auch in Zukunft bestimmte Zahlungsdienstleistungen in Singapur anbieten zu dürfen. Zeitweise hatte Übernahmefantasie in der Branche der Zahlungsabwickler noch die Wirecard-Aktie gestützt.

Für Siemens Healthineers ging es 4,7 Prozent nach unten. Operativ habe das Unternehmen die Erwartungen erfüllt und auch den Ausblick bestätigt, doch dürften sich die Anleger an der enttäuschend ausgefallenen Marge stören, heißt es von der Citigroup.

Julius Bär verloren 3,5 Prozent. "Die Zahlen sind leicht unter den Erwartungen ausgefallen", so ein Marktteilnehmer. Das Kursminus wird als überzogen eingestuft.

Für die Singulus-Titel ging es um 9,6 Prozent abwärts. "Die Zahlen sind nicht toll", sagte ein Händler. Der Maschinenbauer hat 2019 nach vorläufigen Geschäftszahlen weniger Umsatz als im Vorjahr erzielt und operativ weniger verdient.

Die Ryanair-Aktie stieg um 6,7 Prozent. Die Davy-Analysten zeigten sich mit Blick auf die Ergebnisse für das dritte Quartal beeindruckt von der Wende bei der Profitabilität. Die Umsetzung der Strategie trage Früchte. Sehr stark sei mit 88 Millionen Euro der Nettogewinn ausgefallen, nachdem vor einem Jahr noch ein Verlust von 66 Millionen Euro zu Buche gestanden habe.

===

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.661,27 +20,36 +0,6% -2,2%

Stoxx-50 3.368,89 +7,71 +0,2% -1,0%

Stoxx-600 411,72 +1,01 +0,2% -1,0%

XETRA-DAX 13.045,19 +63,22 +0,5% -1,5%

FTSE-100 London 7.326,31 +40,30 +0,6% -3,4%

CAC-40 Paris 5.832,51 +26,17 +0,5% -2,4%

AEX Amsterdam 592,36 +2,86 +0,5% -2,0%

ATHEX-20 Athen 2.268,71 -16,58 -0,7% -1,3%

BEL-20 Bruessel 3.929,27 +21,66 +0,6% -0,7%

BUX Budapest 43.390,81 +318,73 +0,7% -5,8%

OMXH-25 Helsinki 4.294,10 -5,98 -0,1% +1,7%

ISE NAT. 30 Istanbul 142.879,42 -62,71 -0,0% +2,9%

OMXC-20 Kopenhagen 1.176,74 +1,99 +0,2% +3,6%

PSI 20 Lissabon 5.252,02 -26,98 -0,5% +0,2%

IBEX-35 Madrid 9.404,70 +36,80 +0,4% -1,5%

FTSE-MIB Mailand 23.460,01 +222,98 +1,0% -1,1%

RTS Moskau 1.521,16 +4,09 +0,3% -1,8%

OBX Oslo 821,87 -0,46 -0,1% -2,6%

PX Prag 1.085,15 +12,69 +1,2% -2,7%

OMXS-30 Stockholm 1.782,91 -0,35 -0,0% +0,6%

WIG-20 Warschau 2.072,88 +6,98 +0,3% -3,6%

ATX Wien 3.056,63 -17,68 -0,6% -3,2%

SMI Zuerich 10.664,95 +37,07 +0,3% +0,5%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:08 Uhr Fr, 17.09 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1063 -0,20% 1,1083 1,1083 -1,4%

EUR/JPY 120,12 +0,01% 120,28 120,17 -1,5%

EUR/CHF 1,0681 -0,02% 1,0682 1,0685 -1,6%

EUR/GBP 0,8507 +1,13% 0,8425 0,8407 +0,5%

USD/JPY 108,57 +0,20% 108,54 108,44 -0,2%

GBP/USD 1,3004 -1,33% 1,3156 1,3182 -1,9%

USD/CNH (Offshore) 7,0186 +0,32% 7,0142 7,0001 +0,8%

Bitcoin

BTC/USD 9.269,90 -1,16% 9.358,25 9.306,00 +28,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 50,23 51,56 -2,6% -1,33 -17,3%

Brent/ICE 54,54 56,62 -3,7% -2,08 -16,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.578,04 1.589,60 -0,7% -11,57 +4,0%

Silber (Spot) 17,66 18,04 -2,1% -0,38 -1,1%

Platin (Spot) 968,75 961,85 +0,7% +6,90 +0,4%

Kupfer-Future 2,50 2,52 -0,7% -0,02 -10,6%

===

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/err/raz

(END) Dow Jones Newswires

February 03, 2020 12:16 ET (17:16 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Nachrichten zu Julius Baer Gruppe AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5th a Shmehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Julius Baer Gruppe AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5th a Shmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Julius Baer Gruppe AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5th a Sh 11,90 -7,75% Julius Baer Gruppe AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5th a Sh
Julius Bär 39,10 -0,99% Julius Bär
Renault S.A. 39,93 -0,72% Renault S.A.
Ryanair 18,60 1,36% Ryanair
Ryanair Holdings PLC (spons. ADRs) 42,00 1,45% Ryanair Holdings PLC (spons. ADRs)
Siemens Healthineers AG 51,46 -0,43% Siemens Healthineers AG
Singulus Technologies AG (spons. ADRs) 1,50 11,94% Singulus Technologies AG (spons. ADRs)
Singulus Technologies AG 1,17 -4,49% Singulus Technologies AG
Wirecard AG 0,02 -1,89% Wirecard AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 016,75 0,42%