29.05.2019 15:59:48

MÄRKTE EUROPA/Börsen angeschlagen - US-Börsen entscheidend

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bleiben am Mittwochnachmittag schwer angeschlagen. Die weitere Entwicklung hänge nun von den US-Börsen ab, heißt es im Handel. "Die Eskalationsspirale ist in vollem Gang", sagt Thomas Altmann von QC Partners mit Blick auf den Handelskrieg zwischen den USA und China. "Wenn China den USA den Zugang zu den Seltenen Erden abriegelt, stehen die USA vor ernsten Problemen", sagt er mit Blick auf entsprechende Drohungen. Der DAX verliert 1,6 Prozent auf 11.835 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,7 Prozent auf 3.291 nach unten.

Auch für Europa wäre eine Beschränkung der Exporte der Seltenen Erden keine gute Nachricht, da es auf dem alten Kontinent kaum nennenswerte Vorkommen davon gibt. Unternehmen aus der Branche, wie zum Beispiel die australische Lynas, haussieren seit Tagen mit dieser Spekulation. In der Nacht ging es für den Wert um 15,5 Prozent auf 2,76 australische Dollar nach oben, vor zwei Wochen notierte der Wert noch unter 2 Austral-Dollar.

US-Präsident Donald Trump sagte zum Ende seines Japan-Besuchs, er sei im Handelsstreit mit China noch nicht bereit zu einer Einigung, auch wenn China einen Deal wolle. Dazu brachte er eine nochmalige und beträchtliche Erhöhung der Zölle auf chinesische Waren ins Spiel.

Sichere Häfen sind gesucht

Gewinner der steigenden Risikoaversion sind die sicheren Häfen der Staatsanleihen. Die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihen fällt auf minus 0,178 Prozent. Im Handel glaubt man nicht, dass damit das Ende der Fahnenstange erreicht worden ist. Auch Gold zieht in dem unsicheren Umfeld an.

Im DAX fallen Wirecard um 5,1 Prozent und Deutsche Bank um 2,1 Prozent. Mit 6,12 Euro haben Deutsche Bank schon wieder ein neues Allzeittief markiert. Der Bankensektor im europäischen Stoxx-Index-Universum gibt 1,9 Prozent ab, nur die Rohstoff-Aktien stehen mit 2,7 Prozent Minus noch schlechter da. Bei Rohstoffen drücken die zunehmenden Konjunktursorgen, während der Bankensektor auch wegen des Haushaltsstreits zwischen Rom und Brüssel fällt.

Arcelormittal fallen um 3,6 Prozent, nachdem der Stahlkonzern mitgeteilt hat, die Stahl-Produktion in Europa stärker als bereits angekündigt zu kürzen. Im Gefolge verlieren Thyssenkrupp 3,4 Prozent und für Voestalpine geht es um 3,2 Prozent nach unten.

Varta kauft zu

Prosieben gewinnen 2,4 Prozent, nachdem sich Mediaset mit 9,6 Prozent beteiligt hat. Knorr-Bremse steigen gegen den Trend um 1,5 Prozent. Der Autozulieferer hat einen hohen Auftragseingang bekannt gegeben und den Ausblick angehoben. Rocket Internet gewinnen 4 Prozent, das Internet-Unternehmen hat im ersten Quartal fast doppelt so viel verdient wie im gleichen Vorjahreszeitraum. Aroundtown steigen nach Vorlage von Zahlen um 3,8 Prozent.

Bei Varta wird der Rückkauf des Haushaltsgerätebatterie-Geschäfts von Energizer positiv gewertet. Varta verspricht sich von dem Kauf einen stetigen Cashflow-Zufluss. Im Jahr 1986 war der Bereich abgespalten worden. Varta steigen 3,1 Prozent. Elekta ziehen um 18,8 Prozent an. Die Zahlen des Unternehmens sind durch die Bank gut ausgefallen, alle Regionen haben zum Ergebnis beigetragen.

Hapag-Lloyd setzen die jüngste Erholung fort und liegen 2,8 Prozent vorne. Konkrete Gründe für den aktuellen Anstieg sind im Handel nicht bekannt. Vielmehr wird auf das verbesserte Sentiment verwiesen. In einer jüngeren Analyse hat Berenberg die Aktie als Top-Pick im Containergeschäft bezeichnet.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.291,42 -1,72 -57,44 9,66

Stoxx-50 3.053,85 -1,39 -43,00 10,64

DAX 11.834,64 -1,60 -192,41 12,08

MDAX 24.707,92 -1,89 -476,99 14,45

TecDAX 2.789,62 -2,90 -83,17 13,85

SDAX 10.875,02 -1,91 -212,08 14,36

FTSE 7.162,22 -1,47 -106,73 8,04

CAC 5.206,97 -1,99 -105,72 10,07

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,18 -0,02 -0,42

US-Zehnjahresrendite 2,22 -0,04 -0,46

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:12 Uhr Di, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1143 -0,20% 1,1164 1,1176 -2,8%

EUR/JPY 121,82 -0,24% 121,97 122,42 -3,1%

EUR/CHF 1,1227 -0,18% 1,1232 1,1274 -0,3%

EUR/GBP 0,8808 -0,15% 0,8817 0,8819 -2,1%

USD/JPY 109,32 -0,04% 109,24 109,55 -0,3%

GBP/USD 1,2651 -0,06% 1,2663 1,2673 -0,9%

Bitcoin

BTC/USD 8.752,25 +0,46% 8.508,00 8.690,45 +135,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 57,69 59,14 -2,5% -1,45 +22,0%

Brent/ICE 68,63 70,11 -2,1% -1,48 +24,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.282,48 1.279,50 +0,2% +2,98 -0,0%

Silber (Spot) 14,43 14,36 +0,5% +0,08 -6,9%

Platin (Spot) 793,47 800,00 -0,8% -6,53 -0,4%

Kupfer-Future 2,67 2,70 -1,2% -0,03 +0,9%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

May 29, 2019 09:59 ET (13:59 GMT)

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