18.07.2024 18:23:40

MÄRKTE EUROPA/Bestätigte Leitzinsen der EZB liefern kaum Impulse

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind am Donnerstag etwas tiefer aus dem Handel gegangen. Der DAX verlor 0,4 Prozent auf 18.355 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab um 0,4 Prozent auf 4.870 Punkte nach. Der Sektor der Technologiewerte (-1,6%) belastete, der nach dem erneuten Schwächeanfall der Nasdaq am Nachmittag den Verlierer stellte. Die Berichtssaison sorgte bei Einzelwerten für teils deutliche Bewegung. An der Börse wurde die Bestätigung der Leitzinsen wie auch die Aussagen von EZB-Chefin Christine Lagarde auf der Pressekonferenz als "wenig inspirierend" eingeordnet.

Die Europäischen Zentralbank ließ die Leitzinsniveaus unverändert. Dies war weitgehend erwartet worden, denn die EZB-Vertreter hatten nach der Zinssenkung im Juni unisono darauf hingewiesen, dass man es bezüglich eines weiteren Senkungsschrittes nicht besonders eilig habe. Der EZB-Rat wolle sich nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad festlegen. Für die Zinsstrategen der Helaba habe sich die Kommentare der EZB kaum verändert. Demnach sollen die zukünftigen Beschlüsse dafür sorgen, dass die Leitzinsen so lange wie erforderlich auf einem ausreichend restriktiven Niveau gehalten werden. Letztlich seien die Entscheidungen aber datenabhängig, hieß es. Und darauf wies EZB-Chefin Lagarde auf der Pressekonferenz hin. Die EZB halte sich alle Optionen offen, wobei die Tür für einen Schritt im September wohl geöffnet bleibe, hieß es weiter.

Auch Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa bei der DWS, rechnete unverändert mit der nächsten Zinssenkung im September. In der Zwischenzeit schaue die EZB auf mehr Daten, vor allem auf eine Verlangsamung des Lohnanstiegs. Dies könnte ihr den Raum geben, den Restriktionsgrad der Geldpolitik weiter zu verringern.

Berichtssaison kann bisher nicht überzeugen

Derweil nahm die Berichtssaison an Fahrt auf und lieferte positive wie negative Überraschungen. Novartis (-4,0%) legte zwar besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen vor. Allerdings hatte das Prostatakrebsmittel Pluvicto die Erwartungen verfehlt, was Zweifel an den Wachstumstreibern aufkommen ließ.

Die Zweitquartalszahlen von Nokia fielen derweil unterhalb der Prognosen aus. Umsätzen von 4,47 Milliarden Euro im zweiten Quartal stand eine Marktschätzung von 4,78 Milliarden Euro entgegen. Daneben hatten die Finnen einen Verlust von 146 Millionen Euro ausgewiesen, die Markterwartung lag aber bei plus 183 Millionen. Für die Nokia-Aktie ging es um 5,0 Prozent nach unten.

Für die Aktie von Essilorluxottica ging es zwischenzeitlich um 7 Prozent nach oben, sie schloss mit einem Plus von 1,5 Prozent. Den Grund lieferte die Kreisemeldung, wonach Meta Platforms Gespräche über den Erwerb einer Beteiligung von etwa 5 Prozent an dem Brillengiganten führe. Mit diesem arbeitet die Facebook-Muttergesellschaft bei der Herstellung ihrer intelligenten Ray-Ban-Brillen zusammen. Das berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Verkäufe der neuesten Ray-Ban Smart Glasses (Ray-Ban Meta) hatten die Erwartungen übertroffen.

Durchwachsene ABB-Zahlen belasten auch Siemens

Die Ergebnisse von ABB für das zweite Quartal sind laut Analysten von JP Morgan vor dem Hintergrund der hohen Erwartungen schwächer als prognostiziert ausgefallen. Die Analysten verwiesen vor allem auf den Auftragseingang. Die Nachfrage nach Geschäften mit kurzen Zyklen im Bereich Elektrifizierung sei zwar positiv gewesen, aber Großaufträge hätten sich im Vergleich zu dem schwierigen Ergebnis des Vorjahreszeitraums abgeschwächt. ABB gaben um 5,6 Prozent nach und zogen auch die Siemens-Aktie um 4,4 Prozent nach unten.

Volvo AB notieren nach besseren Zweitquartalszahlen mit Aufschlägen von knapp 11 Prozent. Im Blick stand das EBIT, das laut Jefferies 7 Prozent besser als die Marktschätzung ausgefallen war. Volvo Car legen nach Zahlenausweis um 9 Prozent zu.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.870,12 -21,34 -0,4% +7,7%

Stoxx-50 4.442,17 -30,52 -0,7% +8,5%

Stoxx-600 514,01 -0,82 -0,2% +7,3%

XETRA-DAX 18.354,76 -82,54 -0,4% +9,6%

FTSE-100 London 8.204,89 +17,43 +0,2% +5,9%

CAC-40 Paris 7.586,55 +15,74 +0,2% +0,6%

AEX Amsterdam 916,04 -0,50 -0,1% +16,4%

ATHEX-20 Athen 3.553,98 +30,33 +0,9% +13,8%

BEL-20 Brüssel 4.003,52 -14,07 -0,4% +8,0%

BUX Budapest 72.899,65 +359,91 +0,5% +20,3%

OMXH-25 Helsinki 4.464,74 -12,24 -0,3% -0,9%

ISE NAT. 30 Istanbul 12.118,79 +27,46 +0,2% +51,1%

OMXC-20 Kopenhagen 2.655,43 -55,58 -2,1% +16,3%

PSI 20 Lissabon 6.765,92 +23,17 +0,3% +6,1%

IBEX-35 Madrid 11.147,50 +42,30 +0,4% +10,4%

FTSE-MIB Mailand 34.529,13 +149,49 +0,4% +13,3%

OBX Oslo 1.344,78 +10,01 +0,7% +12,6%

PX Prag 1.612,52 +12,27 +0,8% +14,0%

OMXS-30 Stockholm 2.597,79 +0,23 +0,0% +8,3%

WIG-20 Warschau 2.496,44 +41,81 +1,7% +6,6%

ATX Wien 3.677,82 +2,96 +0,1% +6,9%

SMI Zürich 12.247,61 -86,32 -0,7% +10,0%

*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,43 +0,03 -0,14

US-Zehnjahresrendite 4,18 +0,02 +0,30

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:03 Mi, 17:15 % YTD

EUR/USD 1,0913 -0,2% 1,0935 1,0930 -1,2%

EUR/JPY 171,24 +0,2% 170,73 171,19 +10,0%

EUR/CHF 0,9666 +0,1% 0,9668 0,9684 +4,2%

EUR/GBP 0,8412 +0,0% 0,8407 0,8404 -3,0%

USD/JPY 156,92 +0,5% 156,12 156,61 +11,4%

GBP/USD 1,2972 -0,3% 1,3009 1,3006 +2,0%

USD/CNH (Offshore) 7,2736 +0,0% 7,2690 7,2765 +2,1%

Bitcoin

BTC/USD 63.562,22 -1,2% 64.743,22 65.052,67 +46,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 83,12 82,85 +0,3% +0,27 +15,9%

Brent/ICE 85,30 85,08 +0,3% +0,22 +12,4%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 32,35 31,56 +2,5% +0,80 -1,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.461,15 2.458,98 +0,1% +2,17 +19,3%

Silber (Spot) 30,03 30,30 -0,9% -0,27 +26,3%

Platin (Spot) 974,98 998,75 -2,4% -23,78 -1,7%

Kupfer-Future 4,27 4,40 -2,8% -0,12 +8,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 18, 2024 12:24 ET (16:24 GMT)

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